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Botschaftsgebäude: Tausch mit Deutschland könnte Tschechien 10 Millionen Euro einbringen

Der mögliche Immobilientausch mit Deutschland bei den Botschaftsgebäuden könnte Tschechien umgerechnet über 10 Millionen Euro Zusatzeinkünfte bescheren. Diese Schätzung hat die Presseagentur ČTK am Dienstag veröffentlicht. Die tschechische Regierung will am Mittwoch über den Immobilientausch beraten. Deutschland möchte sein Botschaftsgebäude in Prag, das Palais Lobkowicz, erwerben und hat im Tausch ein Gebäude im Zentrum von Berlin angeboten. Dort könnte Tschechien einen Ersatz für die stark renovierungsbedürftige bisherige Botschaft in der Wilhelmstraße finden. Die Bundesrepublik möchte das Barockpalais Lobkowicz vor allem seiner historischen Bedeutung wegen kaufen: Im Herbst 1989 hatte der damalige Außenminister Genscher vom Balkon des Gebäudes verkündet, dass die Flüchtlinge aus der DDR frei in den Westen ausreisen können.

EU droht Tschechien mit dem Entzug von Fördergeldern

Die Europäische Union hat Tschechien gewarnt, dass sie keine überteuerten oder undurchsichtigen Projekte fördern werde. Als Reaktion hat das tschechische Verkehrsministerium einen Antrag auf Unterstützung durch Brüssel in der Höhe von umgerechnet 4,5 Millionen Euro zurückgezogen. Mit den EU-Geldern sollen Wasserwege und Straßen ausgebaut werden. Das Ministerium will nun die Projekte überprüfen, um Verstöße gegen EU-Regeln auszuschließen. Die Warnung der EU kam nach einer Entscheidung der Europäischen Kommission, wegen undurchsichtiger Aufträge die Auszahlung von Geldern aus den Strukturfonds an zwei tschechische Kreise zu stoppen.

Finanzministerium untersucht Spenden an VV-Partei

Inspekteure des Finanzministeriums untersuchen die Spenden des Abgeordneten Michal Babák an die Partei der öffentlichen Angelegenheiten (VV) aus den Jahren 2009 und 2010. Babák hatte damals seiner Partei umgerechnet insgesamt 250.000 Euro zukommen lassen; die am Finanztransfer beteiligte Bank hat Zweifel an der Herkunft des Geldes, wie der Nachrichtenserver Aktuálně.cz am Dienstag berichtete. So soll ein Teil des Geldes bar eingezahlt worden sein, heißt es. Finanzminister Kalousek bezeichnete diese Informationen indes als irreführend. Die genauen Gründe für die Untersuchung könne er aber aufgrund seiner Schweigepflicht nicht mitteilen, so Kalousek.

Kulturminister will bis Montag neuen Leiter der Nationalgalerie auswählen

Kulturminister Jiří Besser (Top 09) will am kommenden Montag den Namen des neuen Direktors der tschechischen Nationalgalerie verkünden. Die Entscheidung über die Nachfolge des scheidenden langjährigen Leiters Milan Knížák fällt dabei zwischen den beiden Kandidaten Vladimír Rösel und Jiří Fajt, wie das Kulturministerium auf seinen Webseiten bekannt gab. Rösel ist Wirtschaftsfachmann und war von der Auswahlkommission empfohlen worden, Fajt ist Kunsthistoriker. Nicht mehr im Rennen ist der Leiter der Mährischen Galerie in Brno / Brünn, Marek Pokorný. Am Dienstag hatte Kulturminister Besser mit allen drei Kandidaten persönliche Gespräche geführt. Der 71-jährige Milan Knížák gibt zu Ende August dieses Jahres sein Amt auf.

Stem-Umfrage: Nur Hälfte der Tschechen mit EU-Mitgliedschaft zufrieden

Nur noch die Hälfte der tschechischen Bürger ist mit der EU-Mitgliedschaft ihres Landes zufrieden. Das ist die geringste Zustimmung seit dem EU-Beitritt Tschechiens vor sieben Jahren, ergab eine aktuelle Umfrage der Meinungsforschungsagentur Stem. Fände heute noch einmal eine Abstimmung statt, dann würden nur noch 49 Prozent der Tschechen dem Beitritt zustimmen, resümiert Stem. Bei der Abstimmung im Jahr 2003 votierten noch über 77 Prozent der Tschechen für die EU-Mitgliedschaft. Auch bei Umfragen in den Jahren 2004 bis 2010 zeigten sich regelmäßig knapp ein Drittel der Befragten zufrieden mit der Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Nicht zu übersehen sei bereits die Gruppe der sehr Unzufriedenen – ihre Zahl sei in etwa doppelt so groß wie die Anzahl derjenigen, die mit der tschechischen EU-Mitgliedschaft sehr zufrieden sind, bemerkt Stem.

Inflationsrate im April leicht gesunken

Die Inflationsrate in Tschechien ist im Jahresvergleich leicht zurückgegangen. Für den April dieses Jahres wurde ein Preisanstieg von 1,6 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres registriert. Im März lag die Inflation im Vergleich zum Vorjahr noch bei 1,7 Prozent. Das gab am Dienstag das Tschechische Statistikamt (ČSÚ) bekannt. Der etwas geringere Preisanstieg sei vor allem auf die Preisentwicklung bei alkoholischen Getränken und Tabakwaren zurückzuführen, erklärte ein Analytiker des Bankhauses Komerční banka.

Prager Stadtgericht registriert 2075 Gläubiger der Lotteriegesellschaft Sazka

Das Prager Stadtgericht hat die Liste der Gläubiger der finanziell angeschlagenen Lotteriegesellschaft Sazka am Dienstag geschlossen. Insgesamt 2075 Gläubiger mit Forderungen in einer Gesamthöhe von umgerechnet rund 1,7 Milliarden Euro wurden gerichtlich registriert. In einem nächsten Schritt werde der Insolvenzverwalter die Berechtigung der Forderungen prüfen, teilte eine Sprecherin des Stadtgerichts mit. Ein Teil der Forderungen gilt als strittig und dürfte vor Gericht verhandelt werden, schreibt die Presseagentur ČTK. Die entscheidende Sitzung der Gläubiger wurde für den 26. Mai angesetzt. Die Schulden von Sazka gehen vor allem auf den Bau der O2-Arena in Prag für die Eishockey-Weltmeisterschaft im Jahr 2004 zurück.

Fairtrade-Handel in Tschechien um 60 Prozent gestiegen

Der Handel mit Fairtrade-Produkten ist im vergangenen Jahr in Tschechien um 60 Prozent gestiegen. Umgerechnet insgesamt 3,3 Millionen Euro wurden dabei umgesetzt, im Jahr davor waren es noch etwa 2,0 Millionen Euro gewesen. Dies geht aus Analysen des tschechischen Verbandes für Fairtrade hervor. Ein Großteil des Zuwachses geht auf eine stärkere Einbindung von Handelsketten und Gastronomie am Markt zurück. In der Beliebtheit weiterhin führend ist Kaffee mit einem Anteil von 40 Prozent am fairen Handel, gefolgt von Schokolade und Kakao mit 17 Prozent sowie Tee mit 11 Prozent. Eine tschechische Besonderheit sei der geringe Anteil frischer Waren wie vor allem Bananen am Handel, hieß es vonseiten des tschechischen Verbandes für Fairtrade.

Stadt Brünn möchte mehr österreichische Besucher anlocken

Die südmährische Stadt Brno / Brünn möchte mehr österreichische Besucher anlocken. Dazu sollen unter anderem Veranstaltungen aus der Kultur wie die „Theaterwelt Brünn“ und aus der Unterhaltung wie die alljährliche Reihe von Feuerwerken im Rahmen des Festivals „Brünn – die Stadt inmitten Europas“ beitragen, erläuterte eine Delegation des Magistrats am Dienstag bei einer Präsentation in Wien. Oberbürgermeister Roman Onderka (Sozialdemokratische Partei) stellte Brünn als junge Stadt vor. Auf die rund 380.000 Einwohner kämen etwa 85.000 Hochschulstundenten, so Onderka. Kritisch äußerten sich die Stadtvertreter über die Straßenverbindungen zwischen Brünn und Wien. Der südmährische Kreis und das Land Niederösterreich unterstützen eine Autobahnverbindung, um den Verlauf der Strecke auf tschechischer Seite wird indes seit Jahren gestritten.

Tourist aus Österreich von Prager Karlsbrücke gesprungen

Ein 18-jähriger Tourist aus Österreich ist nach einem Sprung von der Prager Karlsbrücke mit einem Tretboot gerettet worden. Das Drama ereignete sich bereits am frühen Montagabend, teilte eine Polizeisprecherin am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa mit. Augenzeugen riefen sofort die Polizei, als sie den Jugendlichen auf die Brüstung der denkmalgeschützten Brücke klettern sahen. Die anrückende Streife requirierte ein Tretboot, um den unterkühlten Jungen aus der Moldau zu holen. Weil der junge Mann seine Retter angriff und in Selbstmordabsicht gesprungen sein könnte, wurde er zur Behandlung in die Psychiatrie gebracht. Eine österreichische Reisegruppe hatte den Touristen am Freitag als vermisst gemeldet.

Eishockey-WM: Stadt Prag richtet Public Viewing ein

Die Stadt Prag richtet für Eishockey-Fans erneut ein Public Viewing auf dem Altstädter Ring ein, dies gab Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda bekannt. Ab Mittwoch sollen auf dem Platz im Zentrum der tschechischen Hauptstadt zwei Großbildschirme installiert sein. Die Übertragung beginnt mit dem tschechischen Viertelfinalspiel bei der Weltmeisterschaft gegen die USA, die Begegnung wird am Mittwochnachmittag um 16.15 Uhr angepfiffen. Das Public Viewing soll so lange angeboten werden, wie die tschechische Mannschaft im Kampf um eine Medaille ist, hieß es aus dem Prager Magistrat.

Die Eishockey-Übertragungen auf dem Altstädter Ring haben bereits Tradition. So feierten im vergangenen Jahr dort tschechische Fans den WM-Titel ihres Teams. Die größte Eishockey-Party im Prager Zentrum fand im Jahr 1998 statt: Zur Übertragung des Olympia-Finales kamen über 100.000 Menschen auf den Altstädter Ring.

Eishockey-WM: Tschechien weiter ungeschlagen – im Viertelfinale warten die USA

Die tschechische Eishockey-Nationalmannschaft hat die Zwischenrunde der WM in der Slowakei mit einem weiteren Sieg abgeschlossen. Im letzten Spiel der Gruppe E besiegten die Schützlinge von Nationaltrainer Alois Hadamczik am Montagabend das Überraschungsteam aus Deutschland mit 5:2 und sind damit neben Kanada als einziges Team bei der WM noch ungeschlagen. Im Viertelfinale trifft die tschechische Mannschaft nun am Mittwoch auf die USA. In dieser für den WM-Ausgang bisher wichtigsten Begegnung hofft Trainer Hadamczik auf einen erneuten Einsatz von drei Spielern, die sich in den Duellen mit Russland und Deutschland verletzt hatten: Milan Michálek, Petr Průcha und Martin Havlát.

Das Wetter am Mittwoch, 11. Mai: schön, bis 26 Grad

Auch am Mittwoch hält in Tschechien das schöne und warme Wetter an. Tagsüber ist es heiter bis wolkenlos, am Abend nehmen vor allem im böhmischen Landesteil die Wolken zu und es sind vereinzelt Schauer und Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 22 bis 26 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Metern bei bis zu 18 Grad Celsius.