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Tschechien darf an Gipfeltreffen des „Paktes für den Euro“ nicht teilnehmen
Die Länder, die sich dem „Pakt für den Euro“ nicht angeschlossen haben, darunter auch die Tschechische Republik, dürfen an regelmäßigen Gipfeltreffen der Paktsignatare nicht teilnehmen. Darüber informiert der Server EUobserver.com. Der Leiter der stärksten Oppositionspartei, Sozialdemokrat Bohuslav Sobotka, bezeichnete am Mittwoch die Entscheidung der tschechischen Regierung, sich am Pakt nicht zu beteiligen, als einen gewichtigen Fehler. Sobotka führte am Mittwoch an, er sei überzeugt, dass die Richtung der Regierungspolitik gegen die Verpflichtungen Tschechiens gegenüber anderen EU-Staaten verstoße und dass die Wirtschaftsinteressen Tschechiens im Rahmen der EU bewusst abgewertet würden.
Premier von Liechtenstein zu Besuch in Prag
Der Premier von Liechtenstein Klaus Tschütscher weilte am Mittwoch zu Besuch in Prag. Es handelte sich um den ersten offiziellen Besuch nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Mit seinem tschechischen Amtskollegen tauschte sich Tschütscher über die bilateralen Beziehungen und die Politik der EU aus. Gleichzeitig stellte er die Botschafterin Liechtensteins in Österreich, Maria-Pia Kothbauer vor, die das Fürstentum auch in Tschechien vertreten wird.
Die beiden Länder trennte in der Vergangenheit ein langjähriger Streit um die Konfiszierung des Eigentums der Liechtensteiner auf Grund der so genannten Beneš-Dekrete nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor zwei Jahren verbesserten sich die Beziehungen durch die Ankündigung des Fürsten Hans Adam II., seine Familie plane keine aktiven Schritte zur Wiedererlangung ihres Besitzes. Im Frühling letzten Jahres wurde der Fürst von Präsident Václav Klaus auf der Prager Burg empfangen. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen bedeute allerdings nicht, dass die Liechtensteiner auf ihre Ansprüche verzichtet hätten. Hans Adam II. zufolge würde es die Liechtensteiner freuen, wenn ihnen ihr Besitz zurückgegeben werden würde.
Neue Förderung für die Sanierung von Plattenbauten beschlossen
Die Regierung hat beschlossen, den Staatlichen Wohnungsbaufonds um umgerechnet 40 Millionen Euro aufzustocken. Die Fördergelder sind für die Sanierung von Plattenbauten bestimmt, die Summe soll für die Renovierung von etwa 28.000 Wohnungen reichen. Im Rahmen des Sanierungsprogramms mit dem Namen „Neue Platte“ werden ab Montag kommender Woche damit erneut Finanzierungsanträge angenommen. Im August vergangenen Jahres war das Programm wegen Geldmangels vorläufig gestoppt worden.
Regierung: Tschechische Armee soll direkt im Ausland einkaufen können
Die Regierung hat am Mittwoch beschlossen, dass die tschechische Armee in Zukunft auch ohne Zwischenhändler ihre Rüstungsgüter im Ausland einkaufen können soll. Verteidigungsminister Alexandr Vondra, der den entsprechenden Gesetzesvorschlag ausgearbeitet hat, verspricht sich von der Maßnahme deutliche Einsparungen. In den vergangenen sechs Jahren seien die tschechischen Rüstungsaufträge durch den Kauf über Zwischenhändler um umgerechnet 60 Millionen Euro teurer als nötig gewesen, rechnete Vondra vor. Die Umsetzung der geplanten Regelung wird von einer EU-Richtlinie vorgeschrieben.
Prager Magistrat verlangt nicht einen Rücktritt des Vizeoberbürgermeisters Březina wegen der gegen ihn geführten Ermittlung
Die Koalition im Prager Magistrat hat sich am Mittwoch mit den polizeilichen Ermittlungen gegen den stellvertretenden Oberbürgermeister Karel Březina von der sozialdemokratischen Partei befasst. Der Koalitionspartner der Sozialdemokraten, die Demokratische Bürgerpartei ODS, verlangt nicht einen Rücktritt des Kommunalpolitikers. Wie der Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda nach der Sitzung vor Journalisten sagte, solle die Sache innerhalb der sozialdemokratischen Partei gelöst werden.
Die Polizei ermittelt gegen Březina wegen der Tätigkeit in den Aufsichtsräten einiger Firmen der Hauptstadt Prag. Er war zuvor in den Leitungsgremien zweier Firmen gesessen, die Konkurs anmelden mussten. Dem Gesetz nach darf er danach drei Jahre lang keine solchen Ämter mehr annehmen. Březina weist jede Schuld zurück und hat Beschwerde eingelegt.
Präsident Klaus ist nach Lateinamerika abgereist
Der tschechische Präsident Václav Klaus ist am Mittwoch zu einem Staatsbesuch nach Argentinien und Chile abgeflogen. Er bleibt in Lateinamerika bis 7. April. In den beiden Ländern kommt er mit seinen Amtskollegen und weiteren Spitzenpolitikern zusammen. Geplant sind auch Handelsgespräche. Klaus wird des Weiteren die spanische Übersetzung seines Buches „Blauer Planet in grünen Fesseln“ vorstellen und trifft sich mit tschechischen Landsleuten.
Tschechischer Expo-Pavillon wird in chinesischer Millionenstadt stehen
Der tschechische Pavillon der Weltausstellung 2010 in Shanghai wird im Zentrum einer neuen Millionenstadt in China stehen. Die so genannte „Farm der tschechoslowakisch-chinesischen Freundschaft“ hatte den Pavillon samt Einrichtung im vergangenen Jahr für umgerechnet 1,3 Millionen Euro vom tschechischen Staat gekauft. Der tschechische Pavillon ist bisher der einzige Expo-Pavillon, der verkauft wurde. Voraussichtlich bis Ende des Jahres soll er auf dem zentralen Platz der neu entstehenden Stadt neu aufgebaut werden. Außerdem soll in der Nähe ein Museum entstehen, das die Geschichte der „Farm der tschechoslowakisch-chinesischen Freundschaft“ dokumentiert.
Gestohlenes Drtikol-Foto ist zurück im Prager Museum
Die wertvolle Fotographie „Vlna“ („Die Welle“) von František Drtikol, die vor zwei Wochen aus dem Museum für Kunstgewerbe in Prag gestohlen wurde, ist an diesem Mittwoch ins Museum zurückgekehrt. Das Akt-Foto aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde in Kalifornien entdeckt, wo ein Unbekannter versuchte, es zu verkaufen. Das Foto wurde in eine internationale Datei gestohlener Kunstwerke eingetragen, wo es ein Galeriebesitzer fand, dem es zum Ankauf angeboten wurde. Daraufhin wurde die tschechische Polizei benachrichtigt. Nähere Informationen über den Täter stehen nicht zur Verfügung. Die Polizei setzt die Ermittlungen fort.
Eisenbahnunglück in Nordmähren: 26 leicht Verletzte
Zum Zusammenstoß eines Personenzugs mit einem LKW ist am Mittwochmittag in Velké Hoštice bei Opava / Troppau gekommen. Beim Unglück wurden 26 Personen, überwiegend leicht verletzt. Die Polizei verdächtigt den polnischen LKW-Fahrer, die Warnlichtanlage am Bahnübergang nicht respektiert zu haben.
Staatsoberhaupt genießt das höchste Vertrauen der Bürger
Das Staatsoberhaupt genießt unter tschechischen Politikern das höchste Vertrauen der Bürger. Die zweite Stelle hinter Präsident Václav Klaus nimmt Außenminister Karel Schwarzenberg ein. Bei vielen Ministern ist das Vertrauen gesunken. Eine wesentliche Verbesserung verzeichnete nur Gesundheitsminister Leoš Heger. Dies folgt aus einer Meinungsumfrage vom März, deren Ergebnisse am Mittwoch veröffentlicht wurden.
Erzeugungsstelle für synthetische Drogen in Český Těšín entdeckt
Die synthetischen Drogen für das Geschäftsnetz Amsterdam shop, das in den letzten Monaten in Nordmähren entstanden ist, werden nicht aus Polen eingeführt, wie man ursprünglich angenommen hatte. Die Polizei hat nach Angaben der Nachrichtenagentur ČTK zufällig eine Erzeugungsstelle in Český Těšín entdeckt, die das Netz mit gefährlichen, im Moment noch legalen synthetischen Drogen versorgt. Nähere Informationen will die Polizei in der kommenden Woche veröffentlichen.
Polizei entdeckt große Marihuana-Plantage bei Litoměřice
Die tschechische Polizei hat am Mittwoch eine große Marihuana-Plantage in der Nähe der nordböhmischen Stadt Litoměřice / Leitmeritz ausgehoben. In einer ehemaligen Trockenanlage für Hopfen fanden die Polizisten rund 2000 Hanf-Pflanzen zur Gewinnung von Marihuana mit einem geschätzten Wert von mehreren Millionen Kronen. Bei der Razzia wurden zwei Vietnamesen festgenommen, die die Plantage wahrscheinlich beaufsichtigt haben.
Österreichische Bezirkshauptleute zu Besuch in Prag
Die Hauptleute grenznaher österreichischer Bezirke sind am Mittwoch in Prag zu Gast. Die Bezirkshauptleute, die auf Einladung der österreichischen Botschaft kommen, wollen sich mit tschechischen Amtskollegen austauschen. Dabei geht es vor allem um praktische Möglichkeiten zur Verbesserung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Die Bezirkshauptleute werden zu einem „Runden Tisch“ mit Experten der tschechischen Seite zusammenkommen sowie Besuchstermine im Innenministerium und mit dem Minister für regionale Entwicklung, Kamil Jankovský, wahrnehmen.
Das Wetter am Donnerstag 31.3.: bewölkt, bis 20 Grad
Am Donnerstag ist es bewölkt bis bedeckt, mit örtlichen Regenschauern muss gerechnet werden. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 16 bis 20 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Metern bei 8 Grad Celsius.