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Das seit fünf Monaten vermisste Mädchen starb eines gewaltsamen Todes

Die seit fünf Monaten vermisste Anna Janatková ist eines gewaltsamen Todes gestorben. Dies folgt aus den Angaben des Obduktionsberichts vom Donnerstag. Die Polizei hat die Leiche des neunjährigen Mädchens am Mittwoch im Prager Stadtteil Troja gefunden. Im Zusammenhang mit dem Fall wurde ein 41-jähriger Verdächtigter am Donnerstag des Mordes, der Vergewaltigung und des räuberischen Einbruchs beschuldigt.

Die neunjährige Anna war zuletzt am 13. Oktober 2010 lebend gesehen worden, als sie nachmittags die nahe gelegene Schule verließ. Das Mädchen kam nie zu Hause an.

Tschechien setzt seine AKWs nicht außer Betrieb

Die Tschechische Republik plant keinesfalls, ihre Atomkraftwerke außer Betrieb zu setzen. Dies hat der tschechische Premier Petr Nečas nach der Kabinettssitzung am Donnerstag betont. Ihm zufolge gebe es bei den Atomkraftwerken Temelín und Dukovany keinen Grund zu Befürchtungen wegen der Sicherheit. Man müsse nuklearen Problemen rational begegnen und alle Zusammenhänge sorgfältig analysieren, sagte Nečas.

Die Leiterin des Staatlichen Amtes für atomare Sicherheit, Dana Drábová, legte der Regierung einen Bericht über die Reaktorkatastrophe in Japan vor. Laut Drábová bleibe die Lage dort weiterhin ernst, Bürger in Tschechien seien allerdings nicht bedroht.

100 Tschechen wurden mit Sonderflügen aus Japan gebracht

Zwei Flugzeuge der tschechischen Armee, die mehr als 100 tschechische Bürger aus Japan ausgeflogen haben, sind am Donnerstagmorgen in Prag gelandet. An Bord befanden sich neben Tschechen auch einige Bürger der Slowakei und Frankreichs, ein Pole, ein Bulgare und ein Koreaner. Unter anderen wurden 41 Mitglieder der Tschechischen Philharmonie nach Prag gebracht, die nach einer Konzerttournee in Japan festsitzt. Die Passagiere wurden auf dem Flughafen von Verteidigungsminister Alexandr Vondra begrüßt. Wie Vondra informierte, werden die Flüge vom Staat aus den Haushaltsreserven bezahlt.

Die übrigen etwa 60 Musiker der Tschechischen Philharmonie befinden sich zurzeit in der Stadt Kanazawa im Westen Japans. In die Heimat zurückkehren werden sie mit einem Linienflug am Freitag.

Berufungsgericht mit vier Brandstiftern von Vítkov hat begonnen

Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen ist am Donnerstagmorgen in Olomouc / Olmütz das Berufungsverfahren gegen vier Rechtsextremisten eröffnet worden, die des Brandanschlags auf eine Roma Familie in Vítkov bei Ostrava / Ostrau angeklagt sind. Das Kreisgericht in Ostrau hat im Oktober bereits drei von ihnen zu 22 Jahren Haft mit Sonderverwahrung verurteilt, der vierte Mann erhielt 20 Jahre Haft mit Sonderverwahrung. Das Gericht befand die vier Männer des versuchten Mordes und der Sachbeschädigung schuldig. Die Verurteilten haben gegen die Urteile Berufung eingelegt mit dem Argument, es sei ihnen keine Mordabsicht nachgewiesen worden. Sie hätten nicht gewusst, dass im Haus Menschen lebten. Die Anklage bezeichnete die vom Kreisgericht verhängten Strafen als angemessen. Ein neues Urteil soll am Freitag fallen. Bei dem Anschlag waren drei Menschen verletzt worden; ein damals zweijähriges Mädchen erlitt Verbrennungen an 80 Prozent des Körpers und wird laut den Ärzten sein ganzes Leben an den Folgen leiden.

52 Anklagen wegen Korruption im Verteidigungsministerium

Die Staatsanwaltschaft des Landkreises České Budějovice / Budweis hat am Donnerstag 52 Personen angeklagt. Sie stehen im Verdacht, Aufträge des Verteidigungsministeriums manipuliert zu haben. Unter den Angeklagten sind elf ehemalige Beamte des Verteidigungsministeriums, 38 Unternehmer und deren Angestellte, zwei Notare und ein Anwalt. Darüber informierte am Donnerstag der Staatsanwalt in Budweis Barnabáš Liška.

Es handelt sich um den bisher umfangreichsten Fall, in dem die Antikorruptionspolizei ermittelt hat. Der Polizei zufolge haben die Angeklagten mindestens 30 Aufträge im Gesamtwert von 300 Millionen Kronen (umgerechnet etwa 12,5 Millionen Euro) manipuliert. Die Ermittlungen liefen seit April 2006.

Regierungskommission für Verhandlungen mit den Kirchen ernannt

Die Regierung hat am Donnerstag eine siebenköpfige Kommission für Verhandlungen mit den Kirchen ernannt. Die Regierungsunterhändler sollen zusammen mit Vertretern der Glaubensgemeinschaften eine Übereinkunft finden, wie Kirchenenteignungen aus kommunistischer Zeit ausgeglichen werden können.

Kommunalwahl in Krupka ist nicht gültig

Die Kommunalwahlen in der nordböhmischen Stadt Krupka / Grauben vom Oktober vergangenen Jahres sind nach dem Beschluss des Kreisgerichts in Ústí nad Labem / Aussig nicht gültig. Die Wahlen müssen in der ganzen Stadt mit rund 15.000 Einwohnern wiederholt werden. Das Gericht gelangte zum Schluss, dass in drei Wahlkreisen in Krupka Wählerstimmen gekauft wurden.

Verkehrsminister fordert vom Mautbetreiber Kapsch Ersparungen

Der tschechische Verkehrsminister Vít Bárta verlangt vom österreichischen Unternehmen Kapsch, das das Mautsystem auf tschechischen Straßen betreibt, die Betriebskosten um 20 Prozent zu reduzieren. Im vergangenen Jahr hat Kapsch für die Lieferung und den Betrieb des Mautsystems etwa 1,5 Milliarden Kronen (625 Millionen Euro) dem tschechischen Staat berechnet. Wie Minister Bárta auf einer Pressekonferenz am Donnerstag informierte, ersuche er um die Kostensenkung nicht auf Grund eines Fehlers der Firma Kapsch. Nach Bártas Aussage müsse man das System revidieren und nach möglichen Ersparnissen suchen.

Gedenkkreuz für die in Dobronín ermordeten Deutschen wurde zerstört

Ein unbekannter Täter hat das Gedenkkreuz für die nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Gemeinde Dobronín ermordeten Deutschen zerstört. Nach Polizeiinformationen soll das knapp drei Meter hohe Holzkreuz am Mittwoch abgesägt und mit einem Aufkleber mit der Aufschrift antifa.cz versehen worden sein. Bereits am Wochenende waren zwei antideutsche Holztafeln am Kreuz angebracht worden. Auf der Wiese Budínka bei Dobronín sind nach anthropologischen und kriminalistischen Untersuchungen die Überreste von 13 Deutschen gefunden worden, die nach einigen Berichten kurz nach Kriegsende von Tschechen erschlagen worden sein sollen. Die Untersuchungen haben den Verdacht noch nicht bestätigt.

Die Beschädigungen des von Bürgern im letzten Jahr aufgestellten Gedenkkreuzes hängen angeblich mit dem Streit um die Bestattung der Gebeine auf dem örtlichen Friedhof zusammen.

Gutachten: Sachsen kann juristisch nicht gegen tschechische Staustufe vorgehen

Im Streit um den geplanten Bau einer neuen Elbestaustufe bei Děčín in Tschechien muss der Freistaat Sachsen einen Rückschlag hinnehmen, wie die Sächsische Zeitung berichtet. Laut einem neuen Gutachten des Heidelberger Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht kann das Bundesland Sachsen nicht juristisch gegen das Projekt vorgehen. Der mit der Prüfung beauftragte Gutachter Rainer Grote verweist darauf, dass Sachsen die Genehmigungsentscheidung einer tschechischen Behörde nicht vor tschechischen Gerichten anfechten darf, weil im Nachbarland öffentlich-rechtlichen Körperschaften oder Behörden – egal ob aus Tschechien oder dem Ausland – grundsätzlich keine Klagebefugnis eingeräumt wird. Eine juristische Anfechtung des vom Freistaat aus Umweltgründen abgelehnten Bauprojektes ist damit unzulässig.

Ringo Starr wird in Prag spielen

Ringo Starr, ehemaliges Mitglied der legendären Beatles, wird zum ersten Mal in Tschechien auftreten. Mit seiner Begleitkapelle All-Starr Band soll er am 29. Juni ein Konzert im Prager Kongresszentrum geben. Darüber informierte die Tageszeitung Mladá fronta Dnes in ihrer Ausgabe vom Donnerstag.

Das Wetter am Freitag, 18.3.: bedeckt und Regen, bis 8 Grad

Am Freitag ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt mit Regen, der während des Tages in Schnee übergeht. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 4 und 8 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Meter bei 2 Grad Celsius.