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Tschechien ruft seine Bürger aus Libyen zurück und schließt Konsulat
Wegen der unübersichtlichen Sicherheitslage hat das tschechische Außenministerium die in Libyen verbliebenen tschechischen Bürger aufgefordert, das Land zu verlassen. Informationen des tschechischen Botschafters in Tripolis nach befinden sich derzeit noch 26 tschechische Bürger in dem nordafrikanischen Land. Am Sonntag will Tschechien zudem sein Konsulat in Tripolis vorübergehend schließen. Dies teilte das Außenministerium in Prag auf seinen Webseiten mit. Vor allem in Tripolis verschlechtert sich die Sicherheitslage derzeit immer weiter, berichtet das Ministerium.
Laut den neuesten Informationen haben die Aufständischen schon große Teile Libyens erobert. Am Samstag kontrollierten die Truppen von Staatschefs Gaddafi nur noch wenige größere Städte im Westen des Landes, berichteten die Presseagenturen.
In Libyen herrschen Chaos und Gewalt, berichtet geflüchtete Tschechin
In der libyschen Hauptstadt Tripolis herrschen Chaos und Gewalt, berichtet eine Tschechin, die aus dem nordamerikanischen Land geflüchtet ist. In den Straßen seien Demonstranten und Söldner Gaddafis, es lägen Verletzte ohne Hilfe herum, so der Bericht der Tschechin, die am Freitag mit einem rumänischen Flugzeug ausfliegen konnte. Die Soldaten Gaddafis schlügen die Aufständischen mit Schlagstöcken, am Freitag hätten sie zudem geschossen. Den Schätzungen der Tschechin nach werde der Flughafen in Tripolis von 300.000 Menschen belagert.
Schriftsteller und Holocaust-Überlebender Arnošt Lustig gestorben
Der Schriftsteller Arnošt Lustig ist am frühen Samstagmorgen in Prag gestorben. Der 84-Jährige erlag einem Krebsleiden. Lustig hatte als Jugendlicher die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und Buchenwald überlebt. Diese Erfahrung wurde sein vorrangiges literarisches Thema. Nach dem Krieg kehrte er in die Tschechoslowakei zurück und arbeitete als Rundfunkredakteur und Schriftsteller. In den sechziger Jahren verfasste er zahlreiche Romane, Erzählungen und Drehbücher. Aufgrund seiner führenden Rolle im Prager Frühling flüchtete er 1968 nach Israel. Seine Werke wurden in seiner Heimat verboten. 1973 übernahm Lustig den Lehrstuhl für Literatur, Film und Judaistik an der American University in Washington.
Lustigs Roman „Deine grünen Augen“ über Zwangsprostitution unter der Nazi-Herrschaft erschien 2007 in deutscher Übersetzung. Vor drei Jahren erhielt Lustig in Prag den Franz-Kafka-Literaturpreis.
Hybášková wird Leiterin der EU-Delegation in Irak
Tschechien verzeichnet einen ersten Erfolg bei der Verteilung von diplomatischen Posten der EU. So wurde die ehemalige tschechische Europaabgeordnete und Diplomatin Jana Hybášková zur neuen Chefin der EU-Delegation im Irak ernannt. Dies teilte EU-Außenministerin Catherine Ashton in einer Presse-Mitteilung mit. Die Delegation spiele eine Schlüsselrolle, um die Politik und Verpflichtungen der EU im Irak zum Leben zu bringen, schreibt Ashton. Jana Hybášková sei für diese Arbeit eine hervorragende Wahl.
Hybášková hat Arabistik studiert und war tschechische Botschafterin in Slowenien, Kuwait und in Katar, wobei sie auch den Irak betreute. Von 2004 bis 2009 war die 45-Jährige Abgeordnete des Europäischen Parlaments mit Schwerpunkt Außen- und Sicherheitspolitik.
Beim Erdbeben in Neuseeland wahrscheinlich kein tschechischer Staatsbürger getötet
Beim Erdbeben in Neuseeland ist wahrscheinlich kein tschechischer Staatsbürger ums Leben gekommen. Es bestünden bisher keine Informationen, dass eine Tschechien oder ein Tscheche vermisst werde, teilte der der tschechische Konsul im australischen Sydney mit. In den letzten Tagen war die Zahl der Todesopfer durch das Erdbeben mehrmals nach oben korrigiert worden. Laut den Berichten der Presseagenturen sollen 145 Menschen beim verheerenden Beben in Christchurch ums Leben gekommen sein, weitere 150 bis 200 Menschen werden immer noch vermisst. Das Erdbeben mit einer Stärke von 6,3 auf der Richter-Skala hatte sich am Dienstag zur Mittagszeit ereignet.
Polizeilich gesuchter tschechischer Unternehmer flieht vor Auslieferung aus Österreich
Der in Tschechien polizeilich gesuchte Unternehmer Roman Vaškůj hat sich wahrscheinlich durch eine Flucht der Auslieferung aus Österreich entzogen. Dies berichtet die Tageszeitung Právo in ihrer Wochenendausgabe. Am Dienstag sei Vaškůj nicht zu einem Termin beim Wiener Landesgericht erschienen, schreibt das Blatt. Das Gericht entschied, dass der Tscheche in seine Heimat ausgeliefert werden soll. Seitdem habe Vaškůj den Kontakt mit seiner Familie abgebrochen und er sei telefonisch nicht mehr erreichbar gewesen, heißt es. Man werde nun erneut die Fahndung nach dem Unternehmer aufnehmen, wird ein Sprecher des tschechischen Polizeipräsidiums zitiert.
Roman Vaškůj war im Jahr 2008 wegen Steuerhinterziehung beim Handel mit Treibstoffen von einem Brünner Gericht zu 7,5 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er flüchtete jedoch nach Österreich, wo ihn die Polizei im Juni vergangenen Jahres in Wien festnahm. Wegen Ablauf der Frist für die Untersuchungshaft setzten die österreichischen Behörden Vaškůj im Dezember auf freien Fuß.
Antidrogenzentrale: immer mehr Marihuana industriell produziert
Laut der Antidrogenzentrale hat sich in Tschechien die industrielle Herstellung von Marihuana im vergangenen Jahr verdoppelt. Er sei zudem beunruhigt, dass sich immer mehr vietnamesische Verbrecherringe an der illegalen Einfuhr von Ephedrin und Pseudoephedrin zur Herstellung von Metamphetamin beteiligten, so der Leiter der tschechischen Antidrogenzentrale, Jakub Frydrych. Die Antidrogenzentrale gehört zu einer Spezialeinheit der tschechischen Polizei.
Fußball: Kellerduell in der Liga endet unentschieden
Auch nach dem Auftakt zum ersten Spieltag der Rückrunde in der tschechischen Fußballliga bleibt Slavia Prag abstiegsbedroht. Im Kellerduell gegen Zbrojovka Brünn kam der dreifache tschechische Meister am Freitag vor eigenem Publikum nicht über ein 1:1 unentschieden hinaus. Slavia liegt damit weiterhin unmittelbar über den Abstiegsplätzen auf Rang 14 in der Tabelle, Brünn ist 15. der Tabelle. Der Spieltag wird am Samstag mit drei Begegnungen fortgesetzt.
Das Wetter am Sonntag, 27.2.: Wolken, Regen oder Schnee, bis 5 Grad
Am Sonntag ist der Himmel über Tschechien meist bewölkt bis bedeckt. Von Westen her setzt Regen ein, der in Lagen über 700 Metern in Schnee übergeht. Nur in Mähren und Schlesien ist es am Anfang noch leicht bewölkt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 1 bis 5 Grad Celsius, in Lagen über 1000 Meter bei -1 Grad Celsius.