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Ärztekammer ruft alle Ärzte auf, sich der Kampagne „Danke, wir gehen“ anzuschließen

Die tschechische Ärztekammer hat alle Ärzte aufgerufen, sich der Gewerkschaftskampagne „Danke, wir gehen“ anzuschließen. Im Rahmen der Kampagne, die sich gegen niedrige Löhne und schlechte Arbeitsbedingungen richtet, haben bisher 3800 Krankenhausärzte ihre Kündigung eingereicht. Zugleich appellierte die Ärztekammer an die Vertreter des Gesundheitsministeriums und der Ärztegewerkschaften, möglichst bald wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Man sei bereit, bei den Verhandlungen zu vermitteln, sagte Ärztekammerpräsident Milan Kubek nach einer Vorstandssitzung.

In der vergangenen Woche waren die Verhandlungen über eine Einigung mit den Krankenhausärzten fehlgeschlagen. Weiter droht deswegen ein Exodus des medizinischen Personals aus den Kliniken zum 1. März. Gesundheitsminister Heger hatte angeboten, die Ärztegehälter ab März um monatlich umgerechnet 200 bis 320 Euro zu erhöhen. Dies haben die Gewerkschaften abgelehnt. Sie fordern eine größere Erhöhung und zudem zusätzliche Garantien.

Premier Nečas bei Sicherheitskonferenz in München: Destabilisierung in Nordafrika wäre gefährlich

Der tschechische Premier Petr Nečas hält eine Destabilisierung in Nordafrika als Folge der Unruhen in Ägypten für ein Sicherheitsrisiko auch für Europa. Die Tschechische Republik habe Interesse an einer friedlichen Entwicklung in der Gegend, auch weil Ägypten ein Handelspartner sei, sagte der tschechische Regierungschef bei der Münchner Sicherheitskonferenz gegenüber Journalisten. Nečas schloss sich damit den Ansichten des Nato-Generalsekretärs Anders Fogh Rasmussen an, der am Freitag auf eine Gefahr für Europa durch eine mögliche Destabilisierung in Nordafrika hingewiesen hatte. Petr Nečas appellierte zudem, dass der politische Wandel in Ägypten möglichst friedlich und in großem politischem Konsens verlaufen sollte. Die Tschechische Republik habe bereits Erfahrung mit einem politischen Wandel, wiederholte Nečas noch einmal. Am Freitag hatten bereits er sowie Außenminister Schwarzenberg die These aufgestellt, dass Tschechien den Ägyptern beim Übergang zu Demokratie helfen könnte.

Ergänzungswahlen in 16 Gemeinden: teils hohe Wahlbeteiligung

In 16 tschechischen Gemeinden finden am Samstag Ergänzungswahlen statt (Schließung der Wahllokale nach dem Redaktionsschluss dieser Nachrichtenausgabe um 22 Uhr). Dabei bewerben sich insgesamt 225 Kandidaten für 106 Sitze in den Gemeinderäten. Die regulären Kommunalwahlen im Oktober vergangenen Jahres hatten in den betreffenden Gemeinden aus unterschiedlichen Gründen nicht stattfinden können. So waren zum Teil die Kandidatenlisten nicht rechtzeitig vorgelegt worden, andernorts hatten sich nicht genügend Kandidaten für den Gemeinderat gefunden. Laut Berichten der Presseagentur ČTK ist die Wahlbeteiligung bei den Ergänzungswahlen in einigen Orten hoch. In einer nordböhmischen und einer westböhmischen Gemeinde waren am Nachmittag bereits rund 70 Prozent der Wahlberechtigten zu den Urnen gekommen.

Prag: Unbekannter erschießt Mann in der Straßenbahn

In einer Straßenbahn ist in Prag ein 34-jähriger Mann erschossen worden. Der Mord ereignete sich nach Medienberichten in der Nacht zum Samstag. Der Täter schoss seinem Opfer in den Kopf und flüchtete dann. Die herbeigerufenen Rettungskräfte konnten nicht mehr helfen. Die Motive des Täters sind noch unklar. Der Mord geschah an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 22 im Stadtteil Hostivář. Tagsüber ist die Straßenbahnlinie 22 bei Touristen sehr beliebt, weil sie an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbeiführt.

Neue Zeugenaussagen belasten Unternehmer Krejčíř des Mordes an deutschem Geschäftspartner

Neue Zeugenaussagen belasten den nach Südafrika geflüchteten tschechischen Unternehmer und angeblichen Unterweltboss Radovan Krejčíř des Mordes an seinem deutschen Geschäftspartner Uwe Gemballa. Dies geht aus einem Bericht des südafrikanischen Nachrichtenservers Mail & Guardian hervor. So soll Krejčíř im vergangenen Jahr gegenüber seinem Privatarzt angedeutet haben, dass er den Böblinger Autotuner Gemballa umgebracht hat, wie der ehemalige Sicherheitschef des Flughafens von Johannesburg, Paul O´Sullivan, behauptet. Die südafrikanische Flüchtlingskommission hat wegen der Aussage den Asylantrag von Krejčíř ausgesetzt.

Der Unternehmer Radovan Krejčíř wird in der Tschechischen Republik unter anderem wegen Steuerhinterziehung und Beteiligung an einem Mord gesucht. Als Krejčíř im Jahr 2005 in Prag festgenommen werden sollte, konnte er unter ungeklärten Umständen entkommen. Zuerst floh er auf die Seychellen und dann nach Südafrika, wo er einen Antrag auf Asyl gestellt hat. Krejčíř soll Gemballa im vergangenen Jahr zu Geschäften nach Südafrika gelockt haben, im November war in Johannesburg die Leiche des Deutschen gefunden worden.

Tschechische Touristen kehren aus Ägypten zurück

Rund 150 Kunden tschechischer Reiseunternehmen sind am Samstagmittag aus Ägypten zurückgekehrt. Sie kamen mit dem ersten von insgesamt sechs Charterflügen aus dem von Unruhen gezeichneten nordafrikanischen Land zurück. Rund 700 Urlauber aus Tschechien befänden sich noch in den ägyptischen Touristenzentren, teilte der Sprecher der tschechischen Reiseagenturen, Tomio Okamura, mit. In den Touristenzentren sei es ruhig, so Okamura. Weitere Charterflüge aus Ägypten sollen Samstagabend und in der Nacht auf dem Prager Flughafen ankommen.

Burg Karlstein hat nach Winterpause wieder geöffnet

Eines der wichtigsten tschechischen Touristenziel, die Burg Karlstein, hat am Samstag erstmals nach der Winterpause wieder geöffnet. Im Februar wird die Burg nahe Prag nur an Wochenenden für Besucher zugänglich sein, ab März dann auch wieder unter der Woche. Jährlich besuchen rund 240.000 Touristen die von Kaiser Karl IV. im 14. Jahrhundert gegründete Burg. Im vergangenen Jahr waren die Besucherzahlen um etwa 7 Prozent zurückgegangen. Mit der Öffnung um einen Monat früher als gewöhnlich sollen laut Burgkastellan Jaromír Kubů die Zahlen wieder erhöht werden.

Tennis: Tschechinnen beim Fed Cup in der Slowakei mit 2:0 in Führung

Die tschechischen Tennisspielerinnen liegen in der ersten Runde des Fed Cup in der Slowakei nach dem ersten Spieltag mit 2:0 in Führung. Am späten Samstagnachmittag siegte die derzeitige tschechische Nummer eins bei den Frauen, Petra Kvitová (Weltranglisten-Platz 18), im Nationalen Tenniszentrum in Bratislava die slowakische Nummer eins, Dominika Cibulková (Weltranglisten-Platz 27), in zwei Sätzen mit 6:2 und 6:3. Zuvor hatte Lucie Šafářová das Auftaktmatch gegen Daniela Hantuchová ebenfalls in zwei Sätzen mit 7:5 und 6:1 gewonnen. In den Einzeln am Sonntag werden die Gegnerinnen kreuzweise getauscht. Für das abschließende Doppel sind auf tschechischer Seite bisher Doppelspezialistin Květa Peschkeová und Barbora Záhlavová-Strýcová gemeldet sowie auf slowakischer Seite Hantuchová und Magdalénou Rybáriková.

Das Aufeinandertreffen an diesem Wochenende ist das insgesamt vierte tschechisch-slowakische Schwesternduell im Fed Cup. Alle bisherigen Duelle haben die Tschechinnen gewonnen, den letzten Vergleich vor drei Jahren entschieden sie glatt mit 5:0 für sich.

Das Wetter am Sonntag, 6.2.: veränderlich bewölkt, mild

Auch am Sonntag bleibt es mild in Tschechien. Bei meist veränderlicher Bewölkung mit der Möglichkeit von Schauern in den Bergen steigen die Tagestemperaturen auf Werte zwischen 8 und 12 Grad Celsius. Im Nordosten des Landes ist es stark bewölkt und die Niederschläge sind häufiger. Ab dem Nachmittag nehmen von Südwesten her die Wolken ab.