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Schulden: Tschechien senkt Auslandsschulden – Verschuldung der Haushalte nimmt zu

Die Tschechische Republik hat ihre Auslandsverschuldung im dritten Quartal dieses Jahres um 9,1 Prozent verringert. Die tschechischen Auslandsschulden belaufen sich derzeit auf umgerechnet 67 Milliarden Euro, das sind 45,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im zum Ende gehenden Jahr sind diese Schulden um mehr als 8,2 Milliarden Euro gestiegen, gab die Tschechische Nationalbank (ČNB) am Silvestertag bekannt.

Gestiegen ist auch die Verschuldung der tschechischen Haushalte. Im November haben die Verbraucher ihre Schulden bei Banken und Finanzinstituten um umgerechnet 220 Millionen Euro angehäuft. Die Verschuldung der Haushalte liegt daher jetzt bei rund 40 Milliarden Euro, das sind etwas über drei Milliarden Euro mehr als zum Ende des Jahres 2009, informierte am Freitag die Tschechische Nationalbank.

Finanzministerium will ehemalige Regierungsmitglieder wegen Bankendeals aus dem Jahr 2000 verklagen

Finanzminister Miroslav Kalousek (TOP 09) will Strafanzeige gegen die Mitglieder der tschechischen Regierung aus dem Jahr 2000 erstatten, die über die Übernahme der in Konkurs geratenen Bank IPB durch die Bank ČSOB entschieden haben. Dies teilte Kalousek am Donnerstag in Prag bei einer Pressekonferenz mit. Die damalige sozialdemokratische Regierung von Premier Miloš Zeman hat laut Kalousek die Niederlage des tschechischen Staates in einem internationalen Schiedsgerichtsverfahren zu der Bankenübernahme zu verantworten. Das Urteil des Schiedsgerichts in Paris war am Mittwoch verkündet worden, demnach soll der tschechische Staat umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro an die ČSOB zahlen. Die Regierung Zeman hatte damals den Staat zu Finanzgarantien in dieser Höhe verpflichtet. Finanzminister Kalousek hält dies für eine Schädigung des Staates.

Zu Beginn des Jahres 2011 wird neuer Polizeipräsident gesucht

Die tschechische Polizei ist gleich zu Beginn des neuen Jahres auf der Suche nach einem neuen Polizeipräsidenten. Dazu erwarten die Polizei Änderungen der Organisationsstruktur und Einsparungen. Am 31. Dezember beendet Oldřich Martinů seine Dienstzeit als Polizeipräsident. Auf seinen Nachfolger im Amt müssen sich die Koalitionsparteien und die oppositionellen Sozialdemokraten (ČSSD) verständigen. Innenminister Radek John hatte Martinů Ende November zum Rücktritt aufgefordert, Seinen Schritt begründete er mit der angeblich unerfreulichen Situation bei der Polizei. Martinůs Rücktritt war schließlich Bestandteil eines Politpokers, den Johns Partei der Öffentlichen Angelegenheiten initiiert hatte. Erst nach dem Rücktritt von Martinů hat sie Koalitionskabinett bei der Vertrauensabstimmung unterstützt.

Oberste tschechische Staatsanwältin Vesecká wird zum Jahreswechsel abgelöst

Die oberste tschechische Staatsanwältin Renata Vesecká wird zum Jahreswechsel abgelöst. Ihr Nachfolger ist der international anerkannte Jurist Pavel Zeman, bisher tschechischer Delegierter der europäischen Justizbehörde Eurojust. Vesecká ist von der Regierung auf Vorschlag von Justizminister Pospíšil abberufen worden. Er halte Vesecká weder für vertrauenswürdig in der Öffentlichkeit, noch fähig, die Lage in der Staatsanwaltschaft zu beruhigen, hatte Pospíšil im November verlauten lassen.

Gewerkschaft Transport und Verkehr will Tarifvertrag mit Bahn nicht unterzeichnen

Die Tschechische Bahn steht am Rand eines Tarifkonflikts. So lehnt die Gewerkschaft Transport und Verkehr die Nullrunde bei den Gehältern der Bahnangestellten ab. Man wolle weiter verhandeln, sagte Gewerkschaftschef Jaromír Dušek. Die restlichen acht betroffenen Gewerkschaftsverbände haben den Tarifvertrag mit der Bahn indes bereits unterzeichnet. Zwar wäre die Tschechische Bahn zu weiteren Verhandlungen bereit, jedoch nur wenn alle neun betroffenen Gewerkschaftsverbände zurück an den Verhandlungstisch kämen, sagte ein Sprecher.

Eishockey – U20-WM: Tschechien unterliegt Schweden mit 3:6

Die tschechische Eishockey-Nachwuchsauswahl hat ihr drittes Spiel bei der U20-WM in den USA verloren. Gegen Schweden zog das Team von Trainer Miroslav Přerost am Donnerstag in Lewiston mit 3:6 den Kürzeren. Nach den Niederlagen gegen Kanada und Schweden droht den tschechischen Junioren nun der Absturz in die Abstiegsrunde. Um das zu verhindern, müssen sie in ihrem letzten Gruppenspiel am Neujahrstag gegen Russland unbedingt gewinnen.

Tschechiens Norden und einige Großstädten leiden unter Smog

Am Silvestertag wurde an mehreren Orten Tschechiens Smog gemeldet. Am schlechtesten ist die Situation im Landkreis Ústí nad Labem / Aussig und im Mährisch-Schlesischen Landkreis. Atembeschwerden wegen Smog können aber auch die Bewohner von Prag, Plzeň / Pilsen und Brno / Brünn erleiden. Bei der Mehrzahl der Messstationen im Mährisch-Schlesischen Landkreis wurde am Freitagmorgen eine Feinstaubkonzentration gemessen, die den Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter deutlich übersteigt. In der nordböhmischen Region von Teplice / Teplitz lag die Feinstaubbelastung gleich um das Neunfache über dem Grenzwert. Die Meteorologen rechnen vorerst nicht damit, dass sich die Situation in den Smog-Regionen alsbald verbessern könnte.

Das Wetter bis Neujahr: Wolken und Schneeschauer, etwas milder

Am Freitag ist es in Tschechien vorwiegend bewölkt bis bedeckt mit leichtem Schneefall. Es ist nicht mehr so kalt wie in den vergangenen Tagen. Die Tageshöchstwerte liegen bei -4 bis 0 Grad Celsius. In der Silvesternacht sinkt das Quecksilber auf -7 bis -4 Grad Celsius. Am Samstag weiterhin wolkig mit Schneefall oder Schneeregen. Die Tageshöchsttemperaturen am Neujahrstag liegen zwischen -2 und +2 Grad Celsius.