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Schneefall sorgte für schwere Verkehrsbehinderungen

Nach den starken Schneefällen der vergangenen Nacht kam es in Tschechien am Donnerstag zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Besonders betroffen waren der Norden und der Westen des Landes. Auf den Autobahnen D1 (Prag-Brünn), D5 (Prag-Pilsen-Nürnberg) und D8 (Prag-Dresden) kam der Verkehr durch Unfälle und an Steigungen hängengebliebene Lkw immer wieder zum Erliegen. Auch auf vielen Landstraßen in Nord- und Westböhmen stockte der Verkehr. Behindert war auch der Straßenbahn- und Obus-Verkehr in einigen Städten.

Nähere Informationen zur aktuellen Verkehrslage auf den tschechischen Straßen bietet der Verkehrsservice „Grüne Welle“ des Tschechischen Rundfunks: http://www.zelenavlna.cz

Prag: schlecht ausgerüstete Lkw sorgen für Verkehrschaos

In Prag sorgten schlecht ausgerüstete Lkw seit Mittwochabend für ein Verkehrschaos. Die Schwerfahrzeuge blieben auf Steigungen hängen oder stellen sich quer und blockierten dadurch die Hauptverkehrsrouten. Kein Weiterkommen gab es zum Beispiel auf dem Prager Autobahnring, auf dem südlichen Stadtring sowie von der Autobahn D8 (Dresden-Prag) in Richtung Stadtzentrum. Auch auf vielen anderen Durchzugsrouten stockte der Verkehr. Im Magistrat tagte seit Mittwochabend ein Krisenstab.

Der öffentliche Verkehr lief nach Angaben einer Sprecherin des städtischen Verkehrsbetriebs sei Donnerstagmittag weitgehend störungsfrei, 200 Mitarbeiter waren zur Schneeräumung im Einsatz. Verzögerungen seien allerdings immer wieder durch rücksichtslose Autofahrer entstanden, so die Sprecherin. An zwei Stellen haben am Vormittag Lkw die Oberleitung der Straßenbahn abgerissen und damit für umfangreiche Behinderungen gesorgt.

Informationen zum öffentlichen Verkehr in Prag gibt es am Info-Telefon des Prager Verkehrsbetriebs: (00420) 296 19 18 17

Schnee: Situation im Bahnverkehr entspannt sich nur langsam

Nach den heftigen Schneefällen waren im Fernverkehr am Donnerstag noch zahlreiche Züge der Tschechischen Bahnen (ČD) mit Verspätungen von einer Stunde und mehr unterwegs. Einige Verbindungen sind ganz ausgefallen. Hohe Verspätungen hatten auch die EC-Züge aus der Slowakei und Deutschland. Für Probleme sorgte zudem der durcheinandergeratene Umlauf von Wagen und Lokomotiven; deshalb fuhren viele Züge in Prag mit Verspätung ab. Für erhebliche Probleme sorgte die Entgleisung eines Verschubzuges im mittelböhmischen Mladá Boleslav / Jungbunzlau, die gleich drei Bahnstrecken blockierte, darunter die wichtige Schnellzugverbindung Prag – Tannwald. Den ganzen Donnerstag über fuhren dort ersatzweise Busse.

Nähere Informationen zu den Behinderungen im Bahnverkehr erhalten Sie – auch auf Deutsch – am Kundentelefon der Tschechischen Bahnen (ČD): (00420) 840 112 113 oder per Mail unter [email protected]

Fernsehjournalisten nach kritischer Reportage bedroht

Zwei Journalisten des privaten Fernsehsenders Prima sind von Unbekannten bedroht worden. Die beiden Reporter, denen körperliche Gewalt und die Zerstörung des persönlichen Eigentums angedroht wurde, stehen seither unter dem Schutz der Polizei und privater Wachleute. Außerdem haben sie ihre Familien und ihre Privat-Pkw in Sicherheit gebracht. Die beiden Journalisten hatten eine investigative Reportage über einen sozialdemokratischen Kommunalpolitiker in Pardubice gedreht. Um die Ausstrahlung des Beitrages zu verhindern, soll der Politiker versucht haben, die Journalisten zu bestechen. Als die TV-Reporter das gebotene Geld ablehnten, bekamen sie kurz vor dem Sendetermin mehrere Drohanrufe.

Sozialdemokraten ermitteln gegen Prager Umweltstadtrat wegen Verdachts des Stimmenkaufs

Die Prager Sozialdemokraten haben Untersuchungen gegen ihren am Dienstagabend gewählten Umweltstadtrat Lukáš Plachý eingeleitet. Plachý soll einem Parteifreund 100.000 Kronen (4000 €) dafür geboten haben, dass dieser ihm genügend Unterstützungserklärungen bei der Erstellung der Kandidatenlisten für die Prager Kommunalwahl vermittelt. Das Gespräch wurde heimlich aufgezeichnet und der Tageszeitung „Lidové noviny“ zugespielt. Der geschäftsführende Sozialdemokratenchef Bohuslav Sobotka gibt der Prager Partei bis Freitag Zeit, die Angelegenheit zu lösen, andernfalls will er den Parteivorstand und die Polizei einschalten. Aufklärung von seinem Koalitionspartner verlangt auch der Prager Oberbürgermeister Bohuslav Svoboda (ODS).

Firma verklagt tschechischen Staat wegen Sanierungsarbeiten beim Chemieunternehmen Spolana

Die Firma BCD CZ des britischen Unternehmers Graham Hamilton hat den tschechischen Staat wegen nicht beglichener Rechnungen auf die Zahlung von umgerechnet rund 20 Millionen Euro verklagt. Dies berichtet die Tageszeitung Mladá fronta Dnes in ihrer Donnerstagsausgabe. BCD CZ hatte auf dem Gelände des mittelböhmischen Chemieunternehmens Spolana Dioxin-Altlasten beseitigt, das Finanzministerium habe diese Arbeiten bisher aber nicht bezahlt, heißt es in dem Bericht. Das Finanzministerium ist laut dem Zeitungsbericht über die Klage bisher nicht informiert. Zudem erwartet der Unternehmer Graham Hamilton eine Entscheidung, ob der Vertrag zwischen ihm und dem tschechischen Staat sich auch auf die Beseitigung der restlichen Dioxin-Restbestände von Spolana bezieht. Auf dem Gelände lagerten weiterhin hochgiftige Stoffe, es drohe sogar ein Einsickern in die Elbe, wird Hamilton zitiert.

Finanzministerium: Haushaltsdefizit 2010 geringer als erwartet

Das Defizit im tschechischen Staatshaushalt wird im Jahr 2010 voraussichtlich 156 Milliarden Kronen (6,24 Milliarden €) betragen und damit niedriger ausfallen, als vom Parlament Ende 2009 beschlossen. Dies hat Finanzminister Miroslav Kalousek am Donnerstag bekanntgegeben. Gemäß den ursprünglichen Planungen sollte das Haushaltsdefizit bei 163 Milliarden Kronen liegen. Als Hauptgrund für die Verbesserung der Zahlen nannte Kalousek die deutlich gesunkenen Kosten für die Staatsschulden. Sie liegen um 21 Milliarden Kronen unter dem für 2010 prognostizierten Wert und sind um 10 Milliarden Kronen geringer als im Vorjahr. Die Finanzmärkte hätten positiv auf die angestrebte Stabilisierung der öffentlichen Haushalte reagiert und geringere Risikoaufschläge verlangt, so Finanzminister Kalousek.

Finanzministerium will im kommenden Jahr rund 8,8 Milliarden € aufnehmen

Das tschechische Finanzministerium will im kommenden Jahr umgerechnet rund 8,8 Milliarden Euro an den Finanzmärkten aufnehmen. In den Jahren 2012 und 2013 soll dieser Betrag nur unwesentlich geringer ausfallen. Dies geht aus der am Donnerstag veröffentlichten „Strategie zur Regelung und Finanzierung des Staatshaushaltes“ hervor. Maximal 40 Prozent des aufgenommenen Geldes soll aus dem Ausland stammen. Den tschechischen Bürgern werden im kommenden Jahr Staatsanleihen in der Höhe von insgesamt etwa 400 Millionen Euro angeboten. Das Finanzministerium strebt dem Strategiepapier zufolge weiter an, die kurzfristige Staatsverschuldung bei höchstens 20 Prozent zu halten.

Basketball- Europaliga der Frauen: Niederlagen für tschechische Teams

In der Basketball-Europaliga der Frauen haben die beiden tschechischen Teams am Mittwoch Niederlagen hinnehmen müssen. Nach drei Siegen in Folge verloren die Basketball-Spielerinnen von USK Prag in der Gruppe C beim Tabellenführer Salamanca deutlich mit 65:93. Der USK Prag liegt nun punktgleich mit dem französischen Team aus Tarbes auf Rang drei. In der Gruppe D verlor Frisco Sika Brno / Brünn das fünfte von sechs Spielen. Obwohl sie über große Strecken der Begegnung in Führung gelegen hatten, mussten die Brünnerinnen sich vor eigenem Publikum letztlich den Italienerinnen aus Schio knapp mit 67:68 geschlagen geben. Für Brünn ist damit eine Qualifikation für die Play-off-Spiele in weite Ferne gerückt.

Das Wetter für Freitag, 3. Dezember: bedeckt, maximal -5 Grad

Am Freitag ist es bewölkt bis bedeckt und von Süden her beginnt es zu schneien. In Mähren und Schlesien kann der Schneefall erneut intensiv ausfallen. In Nordwestböhmen ist es vorübergehend auch heiter. Die höchsten Temperaturen erreichen -9 bis -5 Grad Celsius, ganz im Südosten sind bis zu -3 Grad möglich.