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Institut zum Studium Totalitärer Regime: weitere Rücktritte im Beirat
Im Institut zum Studium Totalitärer Regime (ÚSTR) sind weitere Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates zurückgetreten. Nach Jiří Gruša und Eduard Stehlík hat nun auch der Prodekan der juridischen Fakultät der Prager Karlsuniversität, Jan Kuklík, seinen Austritt aus dem Gremium erklärt. Unbestätigten Informationen zufolge soll auch der ehemalige Dissident und Unterzeichner der „Charta 77“, Jiří Gruntorád, den wissenschaftlichen Beirat verlassen haben. Die zurückgetretenen Beiratsmitglieder protestieren gegen die Neuausschreibung des Leiterpostens und die Ernennung von Jiří Pernes zum neuen Institutschef.
Dem 61-jährigen Historiker Pernes wird vorgeworfen, sein Studium an der Marxistisch-Leninistischen Abenduniversität nicht in seinem Lebenslauf erwähnt zu haben. Einige Mitarbeiter des Institutes erheben außerdem Plagiatsvorwürfe im Zusammenhang mit einem von Pernes veröffentlichten wissenschaftlichen Werk.
Wechsel an der Spitze des Böhmisch-Mährischen Gewerkschaftsbundes
Neuer Vorsitzender des Böhmisch-Mährischen Gewerkschaftsbundes (ČMKOS) soll Jaroslav Zavadil werden. Dies sagte am Ostersonntag der amtierende Gewerkschafts-Chef Milan Štěch. Zavadil ist bisher stellvertretender Vorsitzender des Arbeitnehmer-Verbandes. Der 53-jährige gelernte Maschinenschlosser Štěch hatte zu Jahresbeginn angekündigt, sich nicht noch einmal der Wahl zum ČMKOS-Vorsitzenden stellen zu wollen. Der Sozialdemokrat, der auch stellvertretender Senatspräsident ist, leitete den tschechischen Gewerkschaftsbund acht Jahre lang.
Die Wahl des neuen ČMKOS-Vorsitzenden findet am kommenden Samstag auf der Hauptversammlung des Gewerkschaftsbundes statt.
Kardinal Vlk leitete seine letzte Ostermesse im Prager Veitsdom
Der Prager Erzbischof Miloslav Kardinal Vlk hat am Ostersonntag seine letzte Messe im Prager Veitsdom geleitet. Vor Dutzenden Gläubigen zelebrierte er das Hochamt zum Ostersonntag. Vlk ist auf eigenen Wunsch vom Papst von seinem Amt entbunden worden. Er stand seit 1991 an der Spitze der Prager Erzdiözese. Sein designierter Nachfolger Dominik Duka feierte in der bis auf den letzten Platz gefüllten Heiliggeist-Kathedrale in Hradec Králové / Königgrätz seinen letzten Ostergottesdienst in der Funktion des Königgrätzer Bischofs. Die feierliche Inauguration von Dominik Duka als Prager Erzbischof findet am kommenden Samstag statt.
Versuchter Brandanschlag auf von Roma bewohntes Haus in Opava
Auf ein Zinshaus in der mährisch-schlesischen Stadt Opava / Troppau ist in der Nacht auf Samstag offenbar ein Brandanschlag verübt worden. Bewohner fanden im Hausflur am Morgen zwei Molotow-Cocktails, die aber nicht in Brand geraten waren. Darüber informierte am Ostersonntag ein Polizeisprecher. Es wurde niemand verletzt und es entstand auch kein nennenswerter Sachschaden. In dem Haus wohnen vorwiegend Angehörige der Roma-Minderheit.
Erst im März dieses Jahres hatten unbekannte Täter Brandflaschen in das Kinderzimmer einer Roma-Familie in Ostrava / Ostrau geworfen. Die Dreizehnjährige, die in dem Zimmer schlief, konnte das Feuer rechtzeitig löschen. Im August des Vorjahres hatten Rechtsextreme drei Molotow-Cocktails in das Haus einer Roma-Familie in Vítkov bei Opava geworfen. Ein zweijähriges Mädchen erlitt dabei schwerste Brandverletzungen. Der Prozess gegen die vier des versuchten Mordes angeklagten Neonazis beginnt im Mai dieses Jahres.
Zwei Touristen im Schloss Průhonice von Aussichtsterrasse gestürzt
Im Schoss Průhonice wenige Kilometer südöstlich von Prag sind am Sonntagnachmittag zwei Touristen von einer Aussichtsterrasse gestürzt. Eine 31-jährige Frau erlitt bei dem Sturz eine Gehirnerschütterung und eine Handgelenksverletzung. Sie wurde mit dem Krankenwagen in eine Klinik nach Prag gebracht. Ein 38-jähriger Mann erlitt ebenfalls eine Gehirnerschütterung und wurde mit dem Verdacht auf Rückenverletzungen in ein Prager Krankenhaus geflogen. Die Nationalität der Opfer und die Unfallursache sind unklar. Die Polizei ermittelt.
Erste Meldungen hatten von einem eingestürzten Gerüst und zwei verschütteten Bauarbeitern gesprochen.
Feuer in Glasfabrik in Dubí glimpflich verlaufen
Sonntagmittag ist in einer Glasfabrik in Dubí / Eichwald im Erzgebirge ein Brand ausgebrochen. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen rund 400.000 Euro. Ausgebrochen war der Brand nachdem eine Wanne mit flüssigem Glas geborsten war. Die glühende Glasmasse setzte die Produktionsstraße in Brand, die Flammen griffen auch auf das Dach der Werkshalle über. Mehrere Dutzend Feuerwehrmänner konnten den Brand rasch unter Kontrolle bringen und das ausgeflossene flüssige Glas abkühlen.
Prag: Polizei-Sondereinheit musste zu Nachbarschaftsstreit ausrücken
Zu einem Nachbarschaftsstreit musste Sonntagmittag eine Polizei-Spezialeinheit ausrücken. Im Stadtbezirk Prag 5 hatte ein 45-Jähriger seine Nachbarin und deren Tochter mit einer Waffe bedroht. Anschließend verbarrikadierte er sich in seiner Wohnung und schoss mehrmals aus dem Fenster. Ein Verhandlungsteam der Polizei konnte den Mann nicht zum Aufgeben bewegen. Eine schwer bewaffnete Spezialeinheit stürmte daraufhin die Wohnung und verhaftete den aggressiven Täter. Bei der Waffe handelt es sich um eine Gaspistole. Die angegriffene Nachbarin wurde bei dem Zwischenfall leicht verletzt.
Prager Letná-Tunnel nach Unfall zweieinhalb Stunden lang gesperrt
Zweieinhalb Stunden lang war der Prager Letná-Tunnel am Sonntagnachmittag gesperrt. Im Tunnel waren ein Pkw und ein Reisebus zusammen gestoßen. Die Feuerwehr musste die vier Autoinsassen mit Bergescheren aus dem Wrack schneiden. Der Lenker wurde mit schweren Verletzungen ins Zentrale Militärkrankenhaus gebracht, die anderen drei jungen Männer wurden leicht verletzt. Im Bus wurde niemand verletzt. Die Polizei fand im Wrack des Pkw Reste von Marihuana. Ob der Lenker unter Drogeneinfluss stand ist Gegenstand von Ermittlungen.
Immer mehr Drogen aus Tschechien nach Österreich geschmuggelt
Immer öfter decken sich Drogensüchtige aus Oberösterreich in Tschechien mit Suchtgift ein. Dies berichtete vor kurzem die Tageszeitung „Oberösterreichische Nachrichten“ unter Berufung auf Polizeiberichte. Wurde die österreichische Drogenszene bisher hauptsächlich über die so genannte Balkanroute beliefert, kaufen Dealer und Süchtige nun offenbar vermehrt in Tschechien. Besonders häufig aus Tschechien ins Land geschmuggelt würden Heroin und Amphetamine, so ein leitender Polizeibeamter gegenüber dem Blatt. Erst vor kurzem seien im Bezirk Vöcklabruck zwei Dealer verhaftet worden, die Heroin und Kokain aus Tschechien in den Lokalen des Bezirks verkauft hätten, so der Polizist.
Tschechische Handballerinnen besiegen in der EM-Qualifikation Aserbaidschan
Die tschechischen Handballerinnen haben am Sonntag in der EM-Qualifikation das Team aus Aserbaidschan mit 37:25 besiegt. Die Tschechinnen liegen nach dem Match in Brünn nun auf Platz drei der Gruppe 2. In Führung liegt Ungarn vor Schweden. Um die Qualifikation für die Europameisterschaft zu schaffen, die im Dezember in Norwegen und Dänemark ausgetragen wird, müssen die Tschechinnen auswärts gegen Schweden gewinnen und dürfen zu Hause gegen Ungarn nicht verlieren.
Das Wetter am Ostermontag: trüb und regnerisch, gegen Abend Wetterbesserung
Der Ostersonntag wird trüb und regnerisch. Mit frischem Nordwestwind kühlt es weiter ab; über 900 Meter schneit es. Die Tageshöchstwerte erreichen maximal 7 bis 11 Grad. Am Nachmittag lassen Regen und Schneefall nach und es beginnt von Westen her allmählich aufzulockern.