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EU-Umweltminister: Kopenhagener Weltklimagipfel war ein Misserfolg
Die europäischen Umweltminister sind am Dienstag in Brüssel zu Beratungen über den Kopenhagener Weltklimagipfel zusammengekommen. Sie stimmten darin überein, dass der Gipfel ein Misserfolg gewesen sei. Hauptgrund sei der mangelnde Wille vor allem der USA und Chinas gewesen, hieß es.
Nach den schlechten Erfahrungen beim Kopenhagener Klimagipfel sucht Europa vor der nächsten Mammut-Konferenz nach Verbündeten. Bei ihrem Treffen einigten sich die Umweltminister darauf, vor den anstehenden UN-Klimakonferenzen im Juni in Bonn und Ende des Jahres 2010 in Mexiko Allianzen zu schmieden mit klimabewussten Ländern wie Japan oder Australien. Der Vorschlag zur Einführung einer so genannten Kohlenstoff-Steuer für Produkte aus Ländern mit einem übermäßigen Ausstoß von Treibhausgasen habe indessen nur spärliche Unterstützung gefunden, sagte Tschechiens Umweltminister Jan Dusík. Nach dem beispiellosen Verhandlungsmarathon in Kopenhagen sind die Europäer damit weiterhin die einzigen mit bindenden CO2- Reduktionszielen.
Spitzenfunktionäre des tschechischen Sports verhandeln über mehr Staatsgelder
Ein halbes Jahr vor den Parlamentswahlen beginnen Spitzenfunktionäre der Sportverbände mit Politikern über die Förderung des Sports in Tschechien zu verhandeln. Die Sportfunktionäre, die vom Chef des Fußballverbandes, Ivan Hašek angeführt werden, wollen mehr Geld vom Staat sowie eine Änderung des Lotteriegesetzes erreichen, berichtete der Tschechische Rundfunk in seinen Inlandssendungen. Wegen der Wirtschaftkrise müssen viele Sportverbände den Ausfall von Sponsorengeldern verkraften, zudem ist die Sportförderung durch die Lotteriegesellschaft Sazka gesunken.
Präsident bestätigt: Opfer der Okkupation von 1968 erhalten Entschädigung
Die Opfer der Okkupation der Tschechoslowakei im Jahre 1968 werden eine Entschädigung erhalten. Den entsprechenden erst kürzlich vom tschechischen Senat gebilligten Gesetzentwurf hat am Dienstag Präsident Václav Klaus unterzeichnet. Dem jetzigen Gesetz zufolge wird der Staat für die Entschädigung umgerechnet knapp 1,2 Millionen Euro bereitstellen. Die Anträge auf Entschädigung können bis Ende nächsten Jahres gestellt werden. Dann werden auch diejenigen berücksichtigt, denen aufgrund eines Gesetzes vom Jahr 2005 die Entschädigung bisher verwehrt wurde, hieß es.
Ratsherr Kraus wegen Kritik an der Prager „Opencard“ zurückgetreten
Das Projekt der Prager Multifunktionskarte „Opencard“ wieder immer heftiger kritisiert. Ein erstes Gutachten dazu hatte ergeben, dass die Stadt Prag für die Opencard umgerechnet bereits rund 34 Millionen Euro ausgegeben hat, ohne eine Krone einzunehmen. Auch ein zweites Gutachten hat Fehler bei der Planung der „Opencard“ bestätigt. Daraufhin hat am Dienstag der Chef der Abteilung Informatik beim Prager Stadtrat, Václav Kraus, seinen Rücktritt bekannt gegeben. Dem Nachrichtenserver iHNed.cz zufolge soll Oberbürgermeister Pavel Bém Kraus zur Demission bewegt haben. Wegen des kritisierten Projekts hatte der Vorsitzende der tschechischen Christdemokraten (KDU-ČSL), Cyril Svoboda, zuvor Bém selbst zum Rücktritt aufgefordert. Kritisiert werde vor allem die große Abhängigkeit des Prager Magistrats von einer einzigen Firma, die das Projekt ausgearbeitet hat, schreibt der Nachrichtenserver Aktuálně.cz mit Verweis auf das Gutachten.
Die Opencard wurde im vergangenen Jahr eingeführt und sollte eigentlich die Zeitfahrkarten im Prager öffentlichen Nahverkehr ersetzen. Zudem sollte sie schrittweise zum Berechtigungsausweis für mehrere Institutionen wie zum Beispiel die Stadtbibliothek werden - inklusive der Möglichkeit, damit auch bargeldlos den Eintritt zu zahlen.
Tschechische Firma Akcenta CZ im Recht: PMU lehnt Berufung dreier slowakischer Banken ab
Drei der größten slowakischen Banken sind von der nationalen Antimonopolbehörde (PMU) wegen illegalen Kartellabsprachen zu insgesamt 10,192 Millionen Euro Strafe verurteilt worden. Wie das PMU am Dienstag auf seiner Internetseite mitteilte, wurde eine Berufung der drei Banken gegen das erstmals im Juni dieses Jahres gefällte Urteil vergangene Woche abgewiesen. Es sei nun kein Einspruch mehr dagegen möglich, hieß es am Ende der Verlautbarung des PMU.
Das PMU hatte mit seiner Entscheidung schon im Juni einer Klage der tschechischen Firma Akcenta CZ Recht gegeben. Die drei Banken Slovenska Spořitelna (Slowakische Sparkasse), VUB (Allgemeine Kreditbank) und ČSOB (Tschechoslowakische Handelsbank) hatten untereinander Informationen über ihren gemeinsamen Klienten Akcenta CZ ausgetauscht und ihm in offensichtlicher Absprache gleichzeitig seine Konten aufgelöst. Dadurch habe die Firma tausende Kunden verloren und einen Schaden von mindestens zehn Millionen Euro erlitten, heißt es in der vom PMU akzeptierten Klage von Akcenta CZ.
ČEZ wird in der Türkei drei Wasserkraftwerke errichten
Der tschechische Energiekonzern ČEZ wird in der Türkei drei Wasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von 64 Megawatt errichten. Dazu müssen rund 120 Millionen Euro investiert werden, gab am Dienstag ČEZ-Sprecherin Eva Nováková bekannt. Die Investition wird die Firma Akenerji erbringen – sie ist ein Gemeinschaftsunternehmen von ČEZ und der türkischen Akkök Group. Etwas mehr als zwei Drittel der Investition, ca. 84 Millionen Euro, wird Akenerji durch Bankkredite abdecken.
Polizei verhaftet weitere Bande vietnamesischer Drogendealer
Die tschechische Polizei hat dieser Tage eine weitere Bande von vietnamesischen Drogendealern verhaftet. Die Verhafteten werden des illegalen Hanfanbaues und des Drogenschmuggels nach Deutschland und Ungarn beschuldigt. Das Marihuana, das nicht für den Binnenmarkt bestimmt war, sei mit Hilfe von Kurieren ins Ausland geschmuggelt worden, sagte der Sprecher der Anti-Drogen-Zentrale, Michal Hammer, am Dienstag der Nachrichtenagentur ČTK. Bereits im November sind bei einer anderen Polizeiaktion drei ähnliche Hanfanbaustätten zur Marihuana-Herstellung im Kreis Ústí nad Labem / Aussig entdeckt worden. Damals wurden fünf Leute verhaftet, ergänzte Hammer.
Banküberfall in Oslavany: Täter gab sich als Installateur aus und floh mit vier Millionen
Bei einem Banküberfall am Montag im mährischen Oslavany ist der weiterhin gesuchte Bankräuber mit einer Beute von vier Millionen Kronen (ca. 150.000 Euro) geflüchtet. Der Täter, der den Überfall allein durchführte, hatte sich zuvor als Installateur des Stadtamtes ausgegeben, der ein angebliches Problem mit der Wasserleitung zu lösen hätte. Mit einem entsprechenden Arbeitsanzug bekleidet erklärte der Bankräuber, dass er den Haupthahn der Wasserleitung im Gebäude abstellen müsse, weil man diese wegen eines Defekts reparieren müsste. Stattdessen zog er bei günstiger Gelegenheit seine mitgeführte Pistole und zwang eine Bankangestellte zur Herausgabe der hohen Geldsumme. Bei dem Banküberfall wurde niemand verletzt.
Verkehr: Behinderungen und Stau nach Unfall bzw. Wasserrohrbruch
Nach dem Zusammenprall eines Pkw und eines Lkw war die tschechische Autobahn D5 am Dienstagmittag rund eine Stunde lang in Richtung Rozvadov gesperrt. Der Unfall ereignete sich bei Kilometer 112 unweit von Kladruby, zwei Personen wurden verletzt. Sie wurden von einem Rettungshubschrauber geborgen und in die Uniklinik nach Plzen / Pilsen gebracht. Nach der Rettungsaktion konnte die Polizei zumindest eine Fahrspur wieder für den Verkehr freigeben. Mit der kompletten Freigabe der D5 in Richtung Rozvadov wurde nach 15 Uhr gerechnet.
Wegen der Reparatur einer defekten Wasserleitung ist der Verkehr auf einer stark frequentierten Straße in der Prager Innenstadt am Dienstag quasi zusammengebrochen. Die Polizei hatte zwar Umleitungen ausgewiesen, der Endlos-Stau konnte damit aber nicht verhindert werden. Die ganztägigen Reparaturarbeiten dauerten bis in die Abendstunden an. Laut Auskunft des Sprechers der Prager Wasserwerke stammt die defekte Leitung aus dem Jahre 1908. Als Ursache für den Rohrbruch gilt daher Materialermüdung und Korrosion als sehr wahrscheinlich, hieß es.
Prager Verkehrsbetriebe und Baufirmen unterzeichnen Vertrag zum Ausbau der Metrolinie A
Die Verkehrsbetriebe der Hauptstadt Prag (DPP) haben am Dienstag einen Vertrag mit dem Konsortium der Baufirmen Metrostav und Hochtief CZ zum Ausbau der Prager Metro unterschrieben. Beide Firmen sind unlängst als Sieger der Ausschreibung zur Weiterführung der Metrolinie A bis zum Stadtteil Motol hervorgegangen. Die Gesamtkosten für Metroausbau sollen umgerechnet rund 700 Millionen Euro betragen, davon sollen mehr als 300 Millionen Euro aus europäischen Fonds beigesteuert werden. Nach Fertigstellung des Streckenbaues wird die Metrolinie A sechs Kilometer länger sein und vier neue Stationen haben. Die beiden Baufirmen werden bereits am Mittwoch den Baugrund übernehmen.
Meteorologen warnen vor überfrierender Nässe in ganz Tschechien
Die Meteorologen warnen für die nächsten Tage vor überfrierender Nässe auf tschechischen Straßen. Die Warnung gilt bis Donnerstagmittag, also Heiligabend. Heute und morgen müsse in weiten Teilen des Landes mit Regen gerechnet werden, der aufgrund der niedrigen Bodentemperaturen gefrieren könne, so ein Mitarbeiter des Tschechischen Hydrometeorologischen Instituts. Erst in der Nacht zum 24. Dezember klart der Himmel vorübergehend auf und die Niederschläge lassen nach. In Mähren und Schlesien muss vor allem morgen zusätzlich noch mit starkem Wind gerechnet werden.
Das Wetter am Mittwoch: bewölkt mit Regen oder Schnee
Am Mittwoch ist es in Tschechien bewölkt bis bedeckt. Örtlich regnet oder schneit es, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wird vor überfrierender Nässe gewarnt. Die Tageshöchstwerte liegen bei 0 bis 4 Grad, im Osten des Landes klettern sie sogar auf bis 7 Grad Celsius.