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Sechs Europäische Zentren werden in Tschechien geschlossen
Im Rahmen der Sparmaßnahmen wird die tschechische Regierung 6 von insgesamt 13 Europäischen Zentren im Lande schließen. Ihre Aufgabe ist es, die Interessenten in den einzelnen Regionen über die Arbeits- und Studiumsmöglichkeiten in den EU-Ländern sowie über die Dotationen aus den europäischen Strukturfonds zu informieren. Geschlossen werden Europäische Zentren in České Budějovice, Jihlava, Olomouc, Pardubice Karlovy Vary und Liberec. Die Information der Nachrichtenagentur ČTK hat die Pressestelle des Ministers für europäische Angelegenheiten mit dem Hinweis bestätigt, die Regierung suche derzeit den effektiveren Weg, die Öffentlichkeit über EU-bezogene Themen zu informieren.
Premier Fischer reist zu zweitägigen Besuch in den Kosovo
Der tschechische Premier Jan Fischer reiste am Dienstag zu einem zweitägigen Besuch in den Kosovo. Am Mittwoch trifft er dabei zu Gesprächen mit Staatspräsident Fatmir Sejdiu und mit seinem kosovarischen Amtskollegen Hashim Thaci zusammen. Themen der Gespräche werden unter anderem die beiderseitigen Beziehungen und die tschechische Unterstützung der weiteren Entwicklung des Kosovo sein. Außerdem wird Fischer der tschechischen KFOR-Einheit, die im Kosovo stationiert ist, einen Truppenbesuch abstatten.
Moskau weist zwei tschechische Diplomaten aus
Der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge hat Russland am Dienstag zwei tschechische Diplomaten ausgewiesen. Moskau habe damit auf die Ausweisung zweier Mitarbeiter der russischen Diplomatie aus Tschechien reagiert, hieß es. Vor Redaktionsschluss dieser Nachrichtenausgabe hatte keine der beiden Seiten die Interfax-Meldung offiziell bestätigt.
Unter Berufung auf diplomatische Kreise berichtete am Montag der tschechische Internetserver iDnes, dass der stellvertretende Militärattaché der russischen Botschaft in Prag aus der Tschechischen Republik ausgewiesen worden sei. Außerdem sei auch einem weiteren russischen Diplomaten von den tschechischen Behörden empfohlen worden, nicht mehr aus seinem Urlaub nach Tschechien zurückzukommen, schrieb der Internetserver.
Causa von Ex-Vizepremier Čunek soll wieder aufgerollt werden
Justizministerin Daniela Kovářová will den Fall des ehemaligen christdemokratischen Vizepremiers Jiří Čunek (KDU-ČSL) neu aufrollen. Gleich am Dienstag werde sie eine Beschwerde wegen Gesetzesverletzung an den Obersten Gerichtshof schicken, sagte die Ministerin vor Journalisten. Die Causa Čunek habe die einheimische Justiz diskreditiert, daher wolle sie sich für die Veröffentlichung der Akte Čunek einsetzen. Der Ex-Vizepremier und ehemalige Vorsitzende der Chrisdemokraten hat diese Entscheidung begrüßt. Im Februar 2007 wurde Čunek von der Polizei der Korruption verdächtigt. Er soll eine halbe Million Kronen (rund 250 000 Euro) als Bestechungsgeld kassiert haben. Die Ermittlungen wurden von verschiedenen Staatsanwälten wiederholt mit der Begründung eingestellt, Čunek habe keine Straftat begangen.
Justizministerin Kovářová initiiert ein Treffen mit Premier Fischer
Premier Jan Fischer soll Justizministerin Daniela Kovářová versichert haben, dass personelle Änderungen in ihrer Behörde voll und ganz in ihrer Kompetenz lägen. Das sagte Kovářová am Dienstag vor Journalisten nach ihrem Treffen mit Fischer. Das Treffen mit dem Regierungschef kam auf Initiative der Ministerin zustande. Ende Juli hat sie einen Brief von Fischer erhalten, der später durch die Medien an die Öffentlichkeit gelangte. In dem Brief tadelte der Premier die Justizministerin wegen der durchgeführten personellen Änderungen. Sie wisse nicht, so Kovářová auf der Pressekonferenz, was den Premier zur Änderung seiner Meinung bewogen habe. Beim persönlichen Gespräch hätten sich beide darauf geeinigt, dass die Medialisierung des Vorfalls ihren gegenseitigen Beziehungen schade.
Präsident Václav Klaus unterzeichnet zwei bedeutende Gesetzesnovellen
Tschechische Behörden werden künftig mehr Zeit haben, um über das Verbot einer angemeldeten Demonstration zu entscheiden. Die entsprechende Gesetzesnovelle, mit der die Frist für die Genehmigung einer Demo von drei Kalendertagen auf drei Werktage verlängert wird, hat Staatspräsident Václav Klaus am Dienstag unterzeichnet. Die Novelle des Versammlungsrechts soll im Kampf gegen den Extremismus helfen. Das Ziel einer weiteren Gesetzesnovelle, die der Präsident ebenfalls heute unterzeichnete, ist die Einführung wirksamer Instrumente für den Fall einer Bankkrise. Der Staat wird künftig Bankhäuser, die ernste finanzielle Probleme haben, in seine Verwaltung übernehmen können.
Das Nato-Radar auf dem historischen Schlachtfeld von Austerlitz ist in den Probebetrieb gegangen
Die umstrittene Radaranlage der Nato, deren Aufstellung in der Nähe der südmährischen Stadt Slavkov (Austerlitz) mit Protesten der Öffentlichkeit verbunden war, ist seit Montag im Probebetrieb. Das sagte eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. In dem langjährigen Streit um die Anlage musste schließlich das Verfassungsgericht entscheiden. Die Radargegner waren dabei nicht erfolgreich und konnten den Bau des Radars nicht verhindern. Auf Ersuchen des südmährischen Landesregierungschefs Michal Hašek wird Verteidigungsminister Martin Barták am Freitag mit Bürgermeinstern der unzufriedenen Gemeinden zusammenkommen. Die 30 Meter hohe Radaranlage soll den Luftraum über Mähren überwachen.
Die Zahl medizinisch behandelter Ausländer in Tschechien steigt kontinuierlich
Tschechische Mediziner haben im vergangenen Jahr fast 66.000 Staatsbürger der EU-Länder sowie Fremde aus den Ländern behandelt, mit denen Tschechien ein Sozialversicherungsabkommen hat. Im Vergleich zum Vorjahr waren das um 5400 Fälle mehr. Die Gesamtkosten für die medizinische Behandlung von Ausländern betrugen 2008 rund 337 Millionen Kronen (ungefähr 13,5 Mio Euro), um 262 Millionen Kronen mehr als 2007. Eine steigende Tendenz wird ebenfalls bei tschechischen Bürgern verzeichnet, die in den EU-Ländern und den übrigen Vertragsstaaten medizinisch behandelt werden. Seit 2006 ist ihre Zahl von 27.619 auf fast 89.000 Patienten gestiegen.
Fotoausstellung im Prager Waldsteingarten: Tschechischer Aufbauteam in Afghanistan
Im an das Prager Senatsgebäude angrenzenden Waldsteingarten ist am Dienstag eine Fotoausstellung eröffnet worden, die das Wirken des tschechischen Provinz-Wiederaufbauteams im afghanischen Logár dokumentiert. Sie soll einen Beitrag zum besseren Verständnis der Aufgabe tschechischer Soldaten und Zivilexperten beim Wiederaufbau in Afghanistan beitragen. Die Lógar-Mission, so Senatsvorsitzender Přemysl Sobotka bei der heutigen Vernissage, sei in vollem Umfang von tschechischen Zivil- und Militärorganen geleitet. Sie gelte vorrangig Rekonstruktionsprojekten und der Hilfe für die Zivilbevölkerung.
Karlsbader Glasfabrik Moser nach Verlustjahr 2008 wieder im Aufwind
Die weltbekannte Karlsbader Glasfabrik Moser hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Verlust von umgerechnet 1,35 Millionen Euro abgeschlossen. Das sind um rund 200.000 Euro mehr, als die Leitung der Firma bei der Jahreshauptversammlung im Juli eingeräumt hat, schrieb am Dienstag die Tageszeitung „Hospodářské noviny“. Für den Einbruch werden drei wesentliche Gründe verantwortlich gemacht: der instabile Kurs der Tschechischen Krone, die Erhöhung der Energiepreise und der geringere Absatz am Binnenmarkt. In der Vergangenheit seien ebenso einige Managerfehler begangen worden, gab der Firmendirektor und Moser-Mitinhaber Antonín Vlk zu. In diesem Jahr aber geht es bei Moser trotz der weltweiten Krise wieder aufwärts. Im ersten Halbjahr verzeichnete das Unternehmen, das rund 65 Prozent seiner Produkte exportiert, einen Gewinn von knapp einer halben Million Euro.
Leichtathletik: Špotáková will WM-Titel von vor zwei Jahren verteidigen
Die tschechische Weltrekordlerin und -Olympiasiegerin Barbora Špotáková will bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin ihren Titel im Speerwerfen verteidigen. In dieser WM-Entscheidung ist sie jedoch nur eine von mehreren Favoritinnen. Besonders die Russin Maria Abakumowa, die die Qualifikation mit der Jahresweltbestweite von 68,92 Meter gewann, wird zu beachten sein. Im Halbfinale über 400 Meter Hürden ist heute Abend mit Zuzana Hejnová eine weitere Tschechin am Start.
Moderner Fünfkampf: Tschechische Duos jeweils Staffel-Weltmeister
Die Modernen Fünfkämpfer aus Tschechien sind absolute Weltspitze. In London haben sie am Montag die beiden Entscheidungen in dem erstmals bei einer WM ausgetragenen Staffel-Wettbewerb gewonnen. Bei den Männern verwiesen Ondřej Polívka und David Svoboda die Staffeln aus Russland und Ägypten auf die weiteren Medaillenränge; bei den Frauen setzten sich Lucie Grolichová und Natalie Dianová vor Deutschland und Polen durch. Die WM-Titel haben die beiden tschechischen Duos jedoch in unterschiedlicher Manier gewonnen – die Herren behaupteten sich gegen die zweitplazierten Russen nur mit dem knappen Vorsprung von sechs Punkten, die Damen hingegen distanzierten Vize-Weltmeister Deutschland um satte 76 Punkte.
Unwetter sorgen in einigen Teilen Böhmens erneut für Komplikationen
Heftige Gewittergüsse haben am Montagabend und in der nachfolgenden Nacht in mehreren Regionen Böhmens erneut zu einigen Komplikationen geführt. In Mittelböhmen sowie in den Kreisen Hradec Králové / Königgrätz, Karlovy Vary / Karlsbad und Liberec / Reichenberg wurden einige Keller überspült, Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Örtlich kam es zu kurzen Stromausfällen. Personen kamen nicht zu Schaden. Auf der nordböhmischen Bahnstrecke von Tanvald / Tannwald nach Jablonec nad Nisou / Gablonz fuhr ein Nachtzug in einen umgeknickten Baum; auch hier sei der Schaden aber eher geringfügig, teilte der Sprecher der Tschechischen Bahn (ČD) mit.
Das Wetter: heiter, bis 29 Grad Celsius
Am Mittwoch ist es Tschechien heiter bis leicht bewölkt. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 24 bis 29 Grad Celsius.