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USA wollen Raketenabwehr in Tschechien und Polen überprüfen

Die Vereinigten Staaten wollen ihr Projekt einer Raketenabwehr in Tschechien und Polen noch einmal überprüfen. Man wolle sich das Projekt im Zusammenhang der Beziehungen mit Tschechien und Polen, aber auch im Zusammenhang der Beziehungen zu Russland anschauen, sagte der amerikanische Verteidigungsminister Robert Gates beim Nato-Gipfel in Krakau am Freitag. Man brauche dafür aber noch ein bisschen Zeit, so Gates. Der tschechischen Verteidigungsministerin Vlasta Parkanová gegenüber bezeichnete Gates die Raketenabwehr-Pläne als kompatibel mit den Plänen der Nato. Dies sagte Parkanová gegenüber Journalisten in Krakau.

Nato-Verteidigungsminister beraten in Krakau über Afghanistan

Die Nato möchte im August dieses Jahres für einen ruhigen, sicheren, legalen und gerechten Verlauf der Präsidentschaftswahlen in Afghanistan sorgen. Dies wurde nach dem informellen Treffen der Verteidigungsminister der Nato-Länder mit deren afghanischen Amtskollegen Abdul Rahím Vardaka am Donnerstag in Krakau bekannt gegeben. Der tschechische Botschafter bei der Nato, Štefan Füle, sagte, beim Treffen sei auch die Frage einer stärkeren Teilnahme Pakistans an der Lösung der Lage in der Region diskutiert worden. Füle zufolge wurde in Krakau des Weiteren über die künftige Teilnahme der Nato an der Ausbildung der afghanischen Polizei gesprochen.

Tschechisches Kabinett stockt Hilfe für Gaza-Bewohner auf

Tschechien wird den Bewohnern im Gaza-Streifen weitere zehn Millionen Kronen (350.000 Euro) an humanitärer Hilfe zukommen lassen. Das hat das Regierungskabinett entschieden. Im Januar hatte die Regierung in Prag bereits fünf Millionen Kronen für die Gaza-Bewohner zur Verfügung gestellt. Tschechien will sich als Land, das derzeit den Vorsitz im Rat der Europäischen Union hat, deutlich an der humanitären Hilfe für den vom Krieg gezeichneten Gaza-Streifen beteiligen. Über die Situation in Gaza werden tschechische Regierungsvertreter am Montag zudem mit Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas sprechen.

Vondra begrüßt Ergebnisse einer Studie zur Osterweiterung der EU

Die tschechische Ratspräsidentschaft hat die Ergebnisse einer Studie zur EU-Osterweiterung im Jahr 2004 begrüßt. Gemäß der Studie, die von der Europäischen Kommission am Freitag angenommen wurde, ist die EU durch die Aufnahme der zehn neuen Staaten vor fünf Jahren wirtschaftlich konkurrenzfähiger und kulturell reicher geworden. Die Ergebnisse seien eine gute Nachricht, sagte der tschechische Vizepremier Alexandr Vondra am Freitag. Sie würden eine Grundlage bilden für die Überlegungen, die Erweiterung der Europäischen Union fortzusetzen, so Vondra.

Tschechien und Bayern sehen sich als Verbündete beim Thema Kernkraft

Tschechien will sich gemeinsam mit dem deutschen Bundesland Bayern für eine weitere Nutzung der Kernenergie einsetzen. Wie Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil bei einem Pressetermin am Freitag in Prag sagte, gäbe es bei der Frage nach der Versorgungssicherheit mit Energie gemeinsame Interessen. Tschechien will das südböhmische Kernkraftwerk Temelín weiter ausbauen, Bayern wiederum setzt sich für eine längere Betriebsdauer der deutschen Kernkraftwerke ein. Die Gemeinsamkeiten beträfen zudem die Erdgasversorgung. Beide Länder seien dafür, die Speicherkapazitäten für Gas zu erhöhen, so Zeil.

Sozialdemokraten fordern umstrittenen Regionalpolitiker zum Partei-Austritt auf

Der Parteivorstand der Sozialdemokraten hat den Regionalpolitiker Miloslav Mrština zum Austritt aus der Partei aufgefordert. Mrština steht im Verdacht, öffentliche Gelder in ein Bordell investiert zu haben. Der Vorstand hat zudem den sozialdemokratischen Bezirksverband im ostböhmischen Náchod aufgefordert, einen Ausschluss von Mrština aus der Partei zu prüfen. Miloslav Mrština ist Vorsitzender des Partei-Verbandes in Náchod. Mitte Februar hatte der sozialdemokratische Regionalpolitiker versprochen, bis zur Klärung seiner unternehmerischen Aktivitäten seine Partei-Mitgliedschaft ruhen zu lassen. Dies hat er bisher aber nicht getan.

Präsident Klaus gedenkt der Selbstverbrennung von Jan Zajíc

Rund 200 Menschen, unter ihnen auch Staatspräsident Václav Klaus, haben am Freitagnachmittag in der mährischen Stadt Vítkov an die Selbstverbrennung des Studenten Jan Zajíc vor 40 Jahren gedacht. Zajíc war am 25. Februar 1969 Jan Palach gefolgt und hatte sich auf dem Prager Wenzelsplatz selbst angezündet. Damit wollte Zajíc gegen die Okkupation der Tschechoslowakei durch die Warschauer Paktstaaten protestieren. Im Anschluss an den Gedenkakt wurde im Rathaus von Vítkov der Jan-Zajíc-Preis verliehen. Mit dem Preis werden Schüler aus der Region für außerordentlich gute Studienleistungen oder besonders verdienstvolle Taten belohnt.

Umfrage: Vertrauen der Bürger in Premier Topolánek wächst

Das Vertrauen der tschechischen Bürger in Ministerpräsident Mirek Topolánek von den konservativen Bürgerdemokraten wächst weiter an. Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Stem vertrauen 37 Prozent der Tschechen ihrem Premier. Das ist 12 Prozent mehr als im Oktober. Das größte Vertrauen unter den Politikern genießt laut Stem weiterhin Staatspräsident Václav Klaus mit etwa 70 Prozent. Auch die Vorsitzenden der Parlamentskammern genießen hohes Ansehen, der bürgerdemokratische Senatsvorsitzende Přemysl Sobotka mit 48 Prozent Zustimmung und der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Sozialdemokrat Miloslav Vlček, mit 45 Prozent Zustimmung.

Nordische Ski-WM: Bauer erkämpft Silber über 15 Kilometer

Langläufer Lukáš Bauer hat bei der nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Liberec die erste Medaille für Gastgeber Tschechien gewonnen. Er holte am Freitag Silber im Rennen über 15 Kilometer im klassischen Stil. Sieger wurde Andrus Veerpalu aus Estland, Dritter der Finne Matti Heikkinnen. Noch einen Kilometer vor dem Ziel war Bauer bei dichtem Schneetreiben als Schnellster in der Loipe unterwegs, im Ziel lag er aber dann sechs Sekunden hinter Veerpalu.

Schnee führt in weiten Teilen des Landes zu Behinderungen

Teils heftige Schneefälle haben am Freitag auf dem gesamten Gebiet der Tschechischen Republik den Verkehr behindert. Die Autobahn D1 zwischen Prag und Brünn war nach einem Massenunfall für mehrere Stunden nur noch in eine Richtung befahrbar. Zwei Menschen wurden dabei verletzt. Probleme gab es zudem nach Unfällen in Prag und im westböhmischen Plzeň / Pilsen. Im Altvatergebirge und im Kreis Liberec / Reichenberg, wo derzeit die Nordische Ski-WM stattfindet, gilt weiterhin wegen der Schneemassen der Notstand. Bereits in der Nacht auf Freitag war im südmährischen Bezirk Znojmo / Znaim ein 56-jähriger Mann erfroren.

Das Wetter am Samstag, 21. Februar 2009: Schnee, bis 1 Grad

Auch am Samstag bleibt es in Tschechien vorwiegend bedeckt mit örtlichem Schneefall oder Schneeschauern. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei -3 bis +1 Grad Celsius.