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Tschechische Menschenrechtsorganisationen protestieren gegen Einladung Lukaschenkos zu EU-Gipfel
Tschechische Menschenrechtsorganisationen protestieren gegen die Einladung des weißrussischen Präsidenten Alexandr Lukaschenko zum EU-Gipfel Anfang Mai in Prag. Lukaschenko gilt als letzter Diktator in Europa. Es sei nicht annehmbar, dass der weißrussische Präsident ohne Bedingungen zu einem solch bedeutenden Treffen eingeladen werde, schreiben Menschenrechtler von acht unterschiedlichen Organisationen in einem offenen Brief an den tschechischen Außenminister Karel Schwarzenberg. Zudem erinnern sie daran, dass Prag immer die Opposition in Weißrussland unterstützt habe. Auch während der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft sollte dies nicht anders sein, heißt es weiter in dem Schreiben. Bei dem Gipfel im Mai soll die so genannte „östliche Partnerschaft“ der EU gegründet werden.
Topolánek reist zu Treffen wichtiger EU-Industrieländer nach Berlin
Ministerpräsident Mirek Topolánek wird am Sonntag in Berlin an einem Treffen wichtiger europäischer Industrieländer teilnehmen. Staats- und Regierungschefs aus acht EU-Ländern wollen an der Spree offiziell den nächsten Welt-Finanzgipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) im April vorbereiten. Zuvor wird jedoch am 1. März der EU-Krisengipfel in Brüssel stattfinden. Topolánek wird sich dazu mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy auch unter vier Augen treffen. Von den bilateralen Treffen erwarte er eine Abstimmung der Positionen bei der Energiepolitik und bei den Maßnahmen gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise, so Topolánek.
„Právo“: Im Senat besteht Chance auf Ratifizierung des Lissabon-Vertrags
Der EU-Reformvertrag von Lissabon könnte auch den Senat, das Oberhaus des tschechischen Parlaments, passieren. Dies schreibt die Tageszeitung „Právo“ in ihrer Ausgabe vom Wochenende. Einige Senatoren der konservativen regierenden Bürgerdemokraten sowie der oppositionellen Kommunisten sind laut dem Blatt bereit, für den EU-Vertrag zu stimmen. Die Bürgerdemokraten und Kommunisten im Senat gelten ansonsten als Gegner des europäischen Grundlagendokuments. Der Lissabon-Vertrag soll Anfang April im Senat behandelt werden. Diese Woche hatte das tschechische Abgeordnetenhaus nach monatelangem Tauziehen dem Vertrag zugestimmt.
Hilfsorganisationen: In Tschechien europaweit am meisten Heimkinder
Laut Hilfsorganisationen werden in Tschechien im europäischen Vergleich und umgerechnet auf die Einwohnerzahl am häufigsten Kinder in Heime gegeben. Insgesamt sind derzeit 23.000 Kinder in tschechischen Heimen unterschiedlichen Typs untergebracht. In mehr als der Hälfte der Fälle müssten Kinder aus sozialen Gründen ihre Familien verlassen. Die Hilfsorganisationen kritisieren, dass dies zum Teil verhindert werden könnte, wenn die Familien ausreichend betreut würden. Des Weiteren sprechen sich die Fachleute dafür aus, in den Kinderheimen die Betreuungsverhältnisse zu verbessern.
Vogtlandbahn wird Regionalzugstrecke in Nordböhmen bedienen
Die Vogtlandbahn GmbH aus Deutschland wird in den nächsten zehn Jahren die regionale Zustrecke Liberec – Rybniště bedienen. Der Eigner der Vogtlandbahn, der britische Konzern Arriva, siegte im Ausschreibungsverfahren für die nordböhmische Bahnstrecke. Dies berichtet die Zeitung „Mladá fronta Dnes“ in ihrer Ausgabe vom Wochenende. An der Ausschreibung hatten insgesamt drei Bahnbetreiber teilgenommen. Züge der Vogtlandbahn verkehren bereits auf der Strecke zwischen Karlovy Vary / Karlsbad und Sachsen sowie nach Mariánské Lázně / Marienbad. Zudem betreibt die Firma drei Buslinien in Tschechien.
Tschechischer Musikmarkt wächst erstmals seit zehn Jahren wieder
Der tschechische Musikmarkt ist erstmals seit zehn Jahren wieder gewachsen. Im vergangenen Jahr stieg der Erlös aus dem Verkauf von Musikträgern um elf Prozent auf insgesamt 555 Millionen Kronen (rund 20 Millionen Euro). Den größten Anteil am Zuwachs hatten billige CDs, die als Beilagen von Zeitungen und Zeitschriften verkauft werden, und der Verkauf von Musik über das Internet. Dies gab der tschechische Verband der Musikindustrie bekannt.
Prager Frühjahrskirmes „Matějská pouť“ eröffnet
Ungeachtet des winterlichen Wetters mit Schneefall wurde in Prag am Samstag die Frühjahrskirmes „Matějská pouť“ eröffnet. Die Kirmes, die erstmals 1963 auf dem Ausstellungsgelände der tschechischen Hauptstadt veranstaltet wurde, bietet dieses Jahr 130 Vergnügungsattraktionen, Neuheit ist ein dreistöckiges Gruselkabinett. Die „Matějská pouť“ wird bis 13. April geöffnet sein. Die Veranstalter erwarten insgesamt eine Million Besucher.
Ski-WM: Österreichischer Doppelsieg auf Normalschanze – Koudelka Neunter
Roman Koudelka hat am Samstag beim WM-Springen von der Normalschanze als bester Tscheche den neunten Platz belegt. Weltmeister auf der Schanze in Liberec / Reichenberg wurde der Österreicher Wolfgang Loitzl vor seinem Landsmann Georg Schlierenzauer als Zweitem und dem Schweizer Simon Ammann als Drittem. Aus dem tschechischen Quartett gelangte neben Koudelka nur noch Lukáš Hlava ins Finale. Ondřej Vaculík und auch der frühere Weltcupsieger Jakub Janda verpassten den Sprung unter die besten 30.
Am Sonntag ruhen die tschechischen Hoffnungen auf Langläufer Lukáš Bauer in der Doppelverfolgung der Männer über 2x15 Kilometer. Am Samstag gab der Vizeweltmeister über 15 Kilometer im klassischen Stil grünes Licht für seine Teilnahme an dem Rennen. Zuvor hatte Bauer wochenlang mit Atemproblemen gekämpft.
Tennis: Štěpánek im Halbfinale des ATP-Turniers in Memphis
Der tschechische Tennisspieler Radek Štěpánek hat beim ATP-Turnier im amerikanischen Memphis das Halbfinale erreicht. Am Samstag besiegte er den an Nummer zwei gesetzten Argentinier Juan Martin del Potro in zwei Sätzen mit 7:6 und 6:4. Im Halbfinale trifft Štěpánek auf den israelischen Qualifikanten Dudi Sela. In dem Duell ist der an Nummer fünf gesetzte tschechische Spieler Favorit. Štěpánek könnte somit zum dritten Mal in diesem Jahr in das Finale eines ATP-Turniers einziehen. Radek Štěpánek hatte bereits in San José und im australischen Brisbane gewonnen.
EM der Sportschützen: Tschechinnen gewinnen zweimal Bronze
Die Sportschützinnen Lenka Marušková-Hyková und Pavla Kalná-Habartová haben am ersten Tag der Europameisterschaft in Prag die ersten Medaillen für Gastgeber Tschechien erkämpft. Am Samstagvormittag gewann Lenka Marušková-Hyková Bronze mit der Luftpistole, am Nachmittag tat es ihr Kalná-Habartová nach und holte mit dem Sportgewehr ebenfalls Bronze.
Das Wetter am Sonntag, 22. Februar 2009: Schnee oder Regen, bis 4 Grad
Auch am Sonntag ist der Himmel über Tschechien vorwiegend bedeckt. Zeitweilig schneit es. Im böhmischen Landesteil geht der Schnee bei leicht ansteigenden Temperaturen in tieferen Lagen in Regen über. In Böhmen liegen die Tageshöchsttemperaturen bei 0 bis +4 Grad Celsius, in Mähren bei -4 bis 0 Grad Celsius.