Nachrichten

Topolánek und Schwarzenberg bei Nahost-Gipfel in Ägypten

Premier Mirek Topolánek und Außenminister Karel Schwarzenberg haben als EU-Ratspräsidenten am Sonntag am Nahost-Gipfel im ägyptischen Badeort Scharm el Scheich teilgenommen. Des Weiteren waren bei dem Gipfel, den der ägyptische Präsident Husni Mubarak kurzfristig einberufen hatte, Vertreter mehrerer EU-Staaten, der EU-Kommission und der Uno zugegen. Die Teilnehmer riefen dazu auf, die Waffenruhe im Gaza-Streifen dauerhaft zu machen. Zugleich sollten möglichst bald Hilfslieferungen für die Bevölkerung des Gazastreifens möglich gemacht werden, hieß es weiter. Topolánek reiste am Abend aus Ägypten nach Israel zu weiteren Gesprächen.

Die Waffenruhe im Gaza-Streifen hatte Israel am Sonntag zuerst einseitig ausgerufen, am Nachmittag hatte sich auch die Hamas diesem Schritt angeschlossen.

EU-Energiemarktpräsident Říman reagiert zurückhaltend auf Verständigung im Gasstreit

Russlands Premier Wladimir Putin und die ukrainische Regierungschefin Julija Timoschenko haben sich in der Nacht auf Sonntag zur Beilegung des Gasstreits zwischen ihren beiden Ländern entschlossen. Am Montag wollen beide Seiten einen Vertrag über den Transit russischen Erdgases durch die Ukraine nach Westen unterschreiben, berichtet die Presseagentur ČTK. In einer Stellungnahme schreibt Handelsministers Martin Říman, dass die tschechische Ratspräsidentschaft das Erreichte begrüße. Zugleich bleibe man realistisch, ähnliche Hoffnungsmomente habe es auch schon früher gegeben. Für die EU ist nur die Wiederaufnahme der Gasversorgung entscheidend, so Říman in der Stellungnahme.

Gastransit durch Tschechien in die Slowakei aufgenommen

Die vom russisch-ukrainischen Gasstreit besonders betroffene Slowakei wird seit Sonntagfrüh mit Erdgas über Leitungen durch Tschechien versorgt. Kurz nach 8.30 Uhr sei das erste Gas aus Tschechien angekommen, bestätigte ein Sprecher der Firma RWE Transgas am Morgen. Am Sonntagnachmittag hieß es, das Gas fließe problemlos. Am Freitag hatte der tschechische Ministerpräsident Mirek Topolánek seinem slowakischen Amtskollegen Róbert Fico in Prag die Lieferung ausreichender Gasmengen versprochen. Die Slowakei ist seit fast zwei Wochen ohne Gas wegen des Versorgungsengpasses aufgrund des russisch-ukrainischen Gasstreits und musste in der vergangenen Woche den Gas-Notstand ausrufen.

Ex-Präsident Havel noch mindestens eine Woche auf Krankenhaus-Intensivstation

Der ehemalige tschechische Staatspräsident Václav Havel muss noch mindestens sieben bis zehn Tage auf der Intensivstation des Prager Universitätskrankenhauses Motol behandelt werden. Die Behandlung kann aber auch länger dauern, so Martin Holcát, der Chef des verantwortlichen Ärzte-Teams am Sonntagnachmittag gegenüber Journalisten. Havel liegt seit vergangenem Montag wegen einer akuten Lungenentzündung auf der Intensivstation der Klinik. Der 72-jährige Ex-Präsident hatte sich einer Operation im Halsbereich unterziehen müssen. Seitdem hatten die Ärzte bei Havel täglich leichte Verbesserung des Gesundheitszustandes vermeldet.

EU-Ratspräsident Gandalovič will Ungleichgewichte bei Agrarhilfen abbauen

EU-Agrarratspräsident Petr Gandalovič will Ungleichgewichte bei den Beihilfen für Bauern in Ost und West abbauen. Alte und neue Mitgliedstaaten hätten unterschiedliche Zahlungssysteme, was Ungleichgewichte hinterlassen würde, sagte der tschechische Landwirtschaftsminister am Sonntag am Rande der Grünen Woche in Berlin. Nach 2013 gäbe es keinen Grund mehr für die Unterschiede, so Gandalovič. Die EU-Ratspräsidentschaft will auch die Qualität der Lebensmittel voranbringen. Es gehe darum, den europäischen Lebensmittelmarkt zu erhalten und einen offenen Weltmarkt anzustreben, sagte Gandalovič.

Minister Julínek warnt vor Abschaffung der Gesundheitsgebühren

Minister Tomáš Julínek warnt, dem tschechischen Gesundheitssystem drohe eine Finanzierungskrise, falls die Gesundheitsgebühren abgeschafft würden. Es könnten Milliarden an Kronen fehlen, würde das Geld aus den Einnahmen nicht anderweitig bereitgestellt, so der scheidende Gesundheitsminister am Sonntag im Tschechischen Fernsehen. Julínek glaubt, dass sich die weltweite Finanzmarktkrise im tschechischen Gesundheitswesen erst mit einjähriger Verspätung auswirken werde.

Tomáš Julínek hatte zu Jahresbeginn 2008 Gebühren für jeden Besuch eines Arztes, Krankenhauses oder einer Notaufnahme eingeführt. Derzeit erwägt die Regierungskoalition, bestimmte Bevölkerungsgruppen von den Gebühren zu befreien. Auch deswegen wird Julínek das Gesundheitsressort kommende Woche im Rahmen einer Kabinettsumbildung verlassen.

Prager Magistrat erlaubt trotz Unesco-Kritik Hochhäuser in Pankrác

Der Prager Magistrat will trotz der Kritik der Unesco den Bau von Hochhäusern im Stadtteil Pankrác in vorgesehener Form erlauben. Für die zwei Hochhäuser habe die Stadt bereits die Bauerlaubnis erteilt, schrieb am Sonntag der Webserver Aktuálně.cz. Der Unesco-Kulturerbe-Ausschuss hatte vor einem halben Jahr gewarnt, dass die Häuser in der geplanten Größe dem Panorama Prags als historischer Stadt schaden werden. Die beiden Gebäude sollen 80 und 104 Meter hoch werden, die Unesco empfiehlt hingegen eine Höhe von 60 bis 70 Metern. Die Prager Altstadt ist als Weltkulturerbe von der Unesco unter Schutz gestellt.

Tschechische Bahn mit 150 Millionen Euro Verlust im Personenverkehr

Die Tschechische Bahn hat im Personenverkehr im vergangenen Jahr Verluste von rund vier Milliarden Kronen (150 Millionen Euro) eingefahren. Verlustbringend war vor allem der Regionalverkehr, schreibt die tschechische Presseagentur ČTK in Berufung auf eine Studie der Bahn für das tschechische Parlament. Aus den Jahren zuvor existieren keine Vergleichszahlen. Die Berechnungen für den Personenverkehr im Jahr 2008 seien die ersten nach der Trennung von Güter- und Personenverkehr bei der Bahn, heißt es weiter in dem Bericht.

Über 26.000 Firmenneugründungen in Tschechien in 2008

Mehr als 26.000 Firmen sind in Tschechien im vergangenen Jahr neu entstanden. Dies ist eine Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Jahr 2007, wie aus den Zahlen der Firma Smart Office & Companies hervorgeht. Rund 80 Prozent der Unternehmen seien in der tschechischen Hauptstadt Prag registriert, heißt es weiter. Insgesamt werde als Form überwiegend die GmbH bevorzugt, weil sie leichter zu leiten sei als ein Aktiengesellschaft, so Smart Office & Companies.

Shorttrack-EM: Novotná holt Silber im Mehrkampf auf der Kurzstrecke

Die tschechische Shorttrack-Läuferin Kateřina Novotná ist Vize-Europameisterin im Mehrkampf. Am Sonntag musste sich die 24-jährige Eisschnellläuferin bei der Shorttrack-Europameisterschaft in Turin nur der italienischen Titelverteidigerin Arianna Fontana geschlagen geben. Für Novotná bedeutet dies den größten Erfolg in ihrer bisherigen Karriere.

Das Wetter am Montag: bewölkt, Regen oder Schnee, bis 4 Grad

Morgen ist es anfangs in Tschechien noch heiter; im Verlauf des Tages nehmen von Westen her die Wolken zu. In den Niederungen ist dann Regen oder Schneeregen möglich, in den Bergen schneit es. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen 0 und 4 Grad Celsius.