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Finanzminister Miroslav Kalousek schlägt Limitanhebung zum Geldanlagenschutz vor
Als Reaktion auf die globale Finanzkrise wird das tschechische Finanzministerium dem Kabinett vorschlagen, die bisher gültige Garantiegrenze für Geldanlagen von 25 000 auf 50 000 Euro anzuheben. Das sagte am Dienstag Finanzminister Miroslav Kalousek in Luxemburg. Ihm zufolge werde diese Maßnahme zeitlich unbefristet gelten. Mit ihr soll auch die so genannte Mitbeteiligung des Anlegers beseitigt werden. Derzeit garantiert die tschechische Regierung 90 Prozent der jeweiligen Geldanlage mit einer Obergrenze von 25 000 Euro. Der tschechische Finanzminister wies gleichzeitig die Forderung der Sozialdemokraten, Geldanlagen in unbegrenzter Höhe zu garantieren, entschlossen ab.
Premier Mirek Topolánek besucht die USA
Nach Mitteilung einer Regierungssprecherin wird Premier Topolánek Ende Oktober nach Washington reisen. Dort wird er nach den Informationen vom Internetserver der Wirtschaftszeitung Hospodářské noviny auch mit Präsident George Bush zusammenkommen. Das Treffen mit Bush konnte das Regierungsamt aber noch nicht bestätigen. Topolánek besuchte die USA zuletzt im Februar dieses Jahres. Als Abreisetermin zur neuen USA-Visite ist der 28. Oktober vorgesehen. Auf seinem Programm werden vermutlich Verhandlungen über die aktuelle Situation um das Projekt der Stationierung der US-amerikanischen Radaranlage in Tschechien stehen, sowie die in Aussicht gestellte Aufhebung der Visumspflicht für Tschechen, die in die USA reisen. Ende Oktober wird der US-amerikanische Minister für innere Sicherheit, Michael Chertoff in Prag erwartet.
Tschechischer Bankenverband: Geldanlagen in tschechischen Bankhäusern sind nicht bedroht
Die Regierung und die tschechische Zentralbank müssen nach Meinung des Exekutivdirektors des Tschechischen Bankenverbands, Petr Špaček, keine Sondermaßnahmen treffen, weil sich die inländischen Bankhäuser in einer sehr guten Kondition befinden. Auch hätten ihre Klienten nicht um ihre Geldanlagen zu fürchten. Das sagte Špaček auf Anfrage der tschechischen Nachrichtenagentur ČTK. Nach Meinung etlicher Experten wird sich die internationale Krise auf mehrere Bereiche der tschechischen Wirtschaft, vor allem auf viele Exportfirmen, negativ auswirken. In diesem Zusammenhang wurden bereits die Werbebranche, der Tourismus, Hotel- und Bauwesen genannt. Trotzdem geht man davon aus, dass kein Sturz in die Rezession der tschechischen Wirtschaft droht.
Premier Mirek Topolánek bei Eröffnung des neuen akademischen Jahres in Brno
Das akademische Jahr 2008/2009 wird nach Meinung von Premier Mirek Topolánek einen Umbruch im tschechischen Hochschulwesen darstellen. Der Regierungschef glaubt, dass die laufende Diskussion zur vorgesehenen Hochschulreform in den nächsten Monaten beendet und die entsprechende Gesetzesnovelle über die Förderung von Forschung, Entwicklung und Innovationen durch das Parlament gebilligt wird. Das sagte er am Dienstag in Brno/Brünn bei der feierlichen Eröffnung des neuen akademischen Jahres. Topolánek zufolge sollten die Hochschulen miteinander konkurrieren und diejenigen, die erfolgreich sind, sollten daraus auch profitieren. Ohne irgendeine Form von Hochschulgebühren sei eine konsequente und lebensfähige Hochschulreform kaum vorzustellen.
Wenige Tschechen suchen Arbeit im Ausland
Im internationalen Vergleich mit ausgewählten Ländern verzeichnet die Tschechische Republik die niedrigste Zahl der Menschen, die eine Arbeit im Ausland suchen. Das geht aus einer im Auftrag der Robert Hall International Gesellschaft durchgeführten Studie der Agentur Heliview Research hervor. Ihr zufolge haben nur 15 Prozent der tschechischen Unternehmen Mitarbeiter zugunsten einer ausländischen Firma verloren. Das ist am wenigsten unter den 17 in der Studie untersuchten Ländern. An zweiter Stelle nach Tschechien rangiert Luxemburg, gefolgt von Japan.
In tschechischen Krankenhäusern mangelt es an Ärzten
In tschechischen Krankenhäusern fehlen Ärzte und Krankenschwestern, um die jetzige Qualität der Krankenpflege aufrecht zu erhalten. Ende Juni wurden 628 freie Plätze für Ärzte bei den Behörden gemeldet. Die Tschechische Ärztekamme könne nicht für die Pflege garantieren, sagte ihr Präsident, Milan Kubek, vor Journalisten. Ohne adäquate Entlohnung sei von Medizinern nicht zu erwarten, dass sie in tschechischen Krankenhäusern arbeiten wollen. Lieber gingen sie dort hin, wo man ihre Arbeit besser einschätzen und bezahlen könne, sagte Kubek. Ihm zufolge kann sich die Situation noch weiter verschlechtern, weil zwei Drittel der tschechischen Ärzte über 50 und ein Fünftel über 60 Jahre alt sind.
Polizei entdeckt illegale Arzneimittelfabrik
Die Polizei hat bei Babice in der Nähe von Prag eine geheime Fabrik zur Herstellung von gefälschten Arzneimitteln entdeckt. Auch Anabolika sollen in dem illegalen Betrieb hergestellt worden sein. Dies gab am Dienstag der Chef der Antidrogen-Zentrale der tschechischen Polizei, Jiří Komorous auf einer Pressekonferenz bekannt. Ein Türke und zwei Tschechen wurden verhaftet. Die illegal erzeugten Produkte wurden in mehrere europäische Staaten exportiert. Gemeinsam mit Polizisten aus anderen Ländern war ein Sonderkommando der tschechischen Polizei den Tätern ein Jahr lang auf der Spur. Insgesamt vier Großlieferungen von Anabolika konnten abgefangen werden.
Chef der Antidrogen-Zentrale der Polizei verlässt den Polizeidienst
Wie kürzlich bekannt wurde, wird der Chef der Antidrogen-Zentrale der Polizei, Jiří Komorous sein Amt niederlegen. Radio Prag hat berichtet. Am Dienstag gab der Spitzenbeamte auf einer Pressekonferenz die Details zu seinem Abgang bekannt. Er werde mit Ende Januar 2009 aus dem Polizeidienst ausscheiden, bleibe in der Drogenbekämpfung aktiv. Auch eine weitere Zusammenarbeit mit dem Innenministerium könne er sich vorstellen. Details dazu wollte Komorous nicht nennen. Er verlasse die Polizei auf eigenen Wunsch. Nach 17 Jahren an der Spitze der Antidrogen-Zentrale sei es Zeit für einen Wechsel, so Komorous weiter.
Schwarzer Montag an der Prager Börse
Die Prager Börse musste am Montag die stärksten Kursverluste seit ihrer Wiedergründung im Jahr 1993 hinnehmen. Der Leitindex PX, der die 14 stärksten Titel umfasst, gab um 8,46 Prozent nach und schloss mit 1102,9 Punkten. Der Prager Wertpapiermarkt folgt damit dem Negativ-Trend auf den internationalen Finanzmärkten. In Folge der weltweiten Finanzkrise gaben auch die Leitindizes an den wichtigsten europäischen Finanzplätzen nach. Der Frankfurter DAX sackte um 7,07 Prozent ab, der Wiener ATX verlor 8,22 Prozent.
Mietervereinigung warnt vor Lockerung der Mietpreis-Regulierung
Die Tschechische Mietervereinigung „Sdružení nájemníků“ warnt vor einer weiteren Anhebung der staatlich regulierten Mietpreise. Bereits jetzt hätten viele Menschen Probleme, ihre Mieten zu bezahlen. Die ab 1. Jänner 2009 geplante weitere Deregulierung der Mietpreise könne zu Erhöhungen von bis zu 70 Prozent kommen, so die Mieter-Vertretung. Vor allem Senioren, allein erziehende Eltern und chronisch Kranke könnten dadurch auf der Straße landen. Das Ministerium für Regionalentwicklung verwies auf die bereits existierenden staatlichen Zuschüsse. Außerdem bereite man weitere Ausgleichsmaßnahmen für sozial Benachteiligte vor, so ein Sprecher des Ressorts.
Das Wetter:
Am Mittwoch ist es in Tschechien bewölkt mit sonnigen Abschnitten. Die Temperaturhöchstwerte liegen bei 15 bis 19 Grad.