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Außenminister Schwarzenberg bricht wegen Kaukasus-Krise Urlaub ab

Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat wegen der Lage in Georgien nach dem Ausbruch des bewaffneten Konflikts zwischen dem Kaukasus-Staat und Russland um die Provinz Südossetien seinen Urlaub abgebrochen und kehrt nach Prag zurück. Laut Außenministeriumssprecherin Zuzana Opletalová ist Schwarzenberg in Verbindung mit seiner georgischen Amtskollegin Eka Tkeschelaschwili und mit dem französischen Außenminister und amtierenden EU-Ratspräsidenten Bernard Kouchner, der in dem Konflikt zwischen beiden Seiten vermitteln will.

Russland war am Freitag mit Truppen nach Südossetien eingedrungen, nachdem georgisches Militär eine Offensive in der abtrünnigen Kaukasus-Provinz gestartet hatte. Bei den Kämpfen sind nach Agenturberichten bereits 2000 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 30.000 sind auf der Flucht. Am Sonntagnachmittag verkündete Georgien eine einseitige Waffenruhe.

Rund 30 Tschechen aus Georgien evakuiert

Rund 30 Tschechen sind am Sonntag wegen des militärischen Konflikts im Kaukasus aus Georgien ausgereist. Sie wurden in einem internationalen Transport nach Armenien gebracht und sollen in der Nacht aus Jerewan nach Warschau fliegen. Eine zweite Gruppe tschechischer Bürger soll am Montag aus der Krisenregion evakuiert werden. Dies teilte der tschechische Botschafter in Tiflis mit. Weitere vier Tschechen, die sich in Westgeorgien aufhalten, sollen über Istanbul aus dem Land gebracht werden. Die Botschaft in Tiflis verfügt zudem über bisher nicht bestätigte Informationen über 15 weitere Tschechen, die sich in den Bergregionen des Kaukasus aufhalten. Sie sollen nicht gefährdet sein, hieß es.

Zugunglück in Nordmähren: Bahn zahlt Entschädigung an Hinterbliebene

Die Tschechische Bahn will die Hinterbliebenen der Opfer des Zugunglücks in Nordmähren entschädigen. Vier Frauen und drei Männer aus Tschechien, Polen und der Ukraine waren bei dem Unglück ums Leben gekommen, als am Freitag der Eurocity-Zug aus Krakau nach Prag in eine einstürzende Brücke raste und entgleiste. Erst am Sonntagmorgen hatte die Polizei die Identität aller Opfer ermittelt. Die nächsten Familienangehörigen der Todesopfer sollen jeweils 240.000 Kronen (10.000 Euro) erhalten. Entschädigungen sollen auch an die rund 70 Verletzten ausgezahlt werden. Dies teilte Bahnsprecher Ondřej Kubala mit. Genauere Informationen über die Entschädigungszahlungen erteilt die Bahn unter der tschechischen Telefonnummer 972 211 111 (Vorwahl Tschechien: 00420).

Zugunglück in Nordmähren: weiter ein Verletzter in Lebensgefahr

Nach dem schweren Zugunglück in Nordmähren schwebte am Sonntag immer noch einer der Verletzten in Lebensgefahr, der Zustand weiterer Verletzter wurde als ernst bezeichnet. Insgesamt wurde rund 30 Menschen weiterhin in Krankenhäusern behandelt.

Währenddessen konnte in der Nacht auf Sonntag der Bahnverkehr am Unglücksort teilweise wieder aufgenommen werden. Die komplette Freigabe der Bahnstrecke Ostrava / Ostrau – Přerov / Prerau soll erst am Montag erfolgen. Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und der Tschechischen Bahn arbeiten weiter an der Untersuchung des Unglücks und der Beseitigung der Trümmer. Weiterhin ist unklar, wer die Schuld für das schwerste Zugunglück der letzten 13 Jahre in Tschechien trägt. Die Tschechische Bahn glaubt, dass es die Firma ist, die unmittelbar Bauarbeiten an der einstürzenden Brücke ausführte.

Zwei Tote beim Absturz eines Segelflugzeugs in Südböhmen

Zwei Männer sind am Sonntag beim Absturz eines Segelflugzeugs in der Nähe der südböhmischen Stadt Český Krumlov / Krumau ums Leben gekommen. Das Flugzeug war auf dem Flugplatz in Planá bei České Budějovice / Budweis gestartet, stürzte gegen 9 Uhr ab und fing beim Aufprall Feuer. Beide Insassen kamen in den Flammen um. Wie die Polizei mitteilte, steuerte das Segelflugzeug ein erfahrener 38-jähriger Pilot, sein Beisitzer wurde bisher noch nicht identifiziert.

Olympia: Sportschütze Kostelecký holt zweites Gold für Tschechien

Sportschütze David Kostelecký hat bei den Olympischen Spielen in Peking am Sonntag die zweite Goldmedaille für Tschechien geholt. Er siegte im Trapschießen, das bei starkem Regen ausgetragen wurde. Am Samstag hatte Kateřina Emmons im Luftgewehr für die erste tschechische Goldmedaille gesorgt. Im inoffiziellen Medaillenspiegel der Länder lag Tschechien am Sonntag auf Ramg vier und war damit beste europäische Nation.

Nach der Qualifikation am Samstag hatte sich David Kostelecký zusammen mit Titelverteidiger Alexej Alipow aus Russland den ersten Platz geteilt. Im sechsköpfigen Finale ließ der 33-jährige Tscheche seinen Konkurrenten keine Chance und gewann mit drei Scheiben Vorsprung.

Internationale Kundgebung gegen US-Radaranlage in Tschechien

Rund 150 Mitglieder von Friedensinitiativen haben am Samstag in Mittelböhmen gegen den dort geplanten Bau der US-amerikanischen Radaranlage protestiert. Den tschechischen Friedensaktivisten schlossen sich deutsche Teilnehmer der internationalen Friedensradfahrt von Paris nach Moskau an; sie hatten Rožmitál pod Třemšínem als Etappenziel gewählt. Wie einer der deutschen Veranstalter sagte, sei der Protest gegen den Bau der Radar-Anlage gerichtet und für eine Abschaffung von Atomwaffen in Europa.

Tschechien und die Vereinigten Staaten haben Anfang Juli einen gemeinsamen Vertrag über den Bau der Radaranlage auf dem mittelböhmischen Militärgelände Brdy unterzeichnet.

Bürgermeister aus Mittelböhmen gegen Schließung des Prager Masaryk-Bahnhofs

Bürgermeister von mehreren Städten und Gemeinden aus Mittelböhmen haben sich gegen das Vorhaben des Prager Magistrats ausgesprochen, vier Bahnhöfe in der tschechischen Hauptstadt einschließlich des Masaryk-Bahnhofs zu schließen. Die Bürgermeister werfen dem Prager Magistrat vor, eigenmächtig zu handeln, obwohl der Verkehrsplan des Kreises Mittelböhmen mit dem Bestand der Bahnhöfe rechne. Prager Stadträte verteidigen die Schließungspläne; für den Masaryk-Bahnhof solle Ersatz geschaffen werden, hieß es. Letztes Wort in der Entscheidung über den Masaryk-Bahnhof hat jedoch nicht der Magistrat, sondern die staatliche Bahnstrecken-Verwaltung und das Verkehrsministerium.

Südmährische Winzer erwarten guten Wein-Jahrgang

Südmährische Winzer erwarten dieses Jahr eine gute Weinlese und gute Qualität für den Wein-Jahrgang 2008. Entscheidend werde allerdings das Wetter in der zweiten Augusthälfte und im September, meldete die Presseagentur ČTK. Am meisten zu Schaffen haben den Winzern dieses Jahr Pilzerkrankungen an den Reben gemacht, die Ende Juni und Anfang Juli wegen des regnerischen Wetters aufgetreten waren, hieß es. In diesem Jahr bestehen insgesamt 19.200 Hektar Rebenfläche in der Tschechischen Republik.

Landwirtschaftliche Nutzfläche in Tschechien geht zurück

Die landwirtschaftliche Nutzfläche in Tschechien ist in den vergangenen vier Jahren leicht zurückgegangen. Meist sind der Grund Bebauungen mit Wohnhäusern, Industrieanlagen oder Einkaufszentren. In allen Regionen des Landes mit Ausnahme von Nordmähren und der Böhmisch-Mährischen Höhe hat aber auch die Waldfläche zugenommen. Dies berichtet die Presseagentur ČTK aufgrund einer Umfrage in den tschechischen Landkreisen. Gesamtzahlen nennt die Agentur nicht.

Das Wetter am Montag, 11.8.: heiter, bis 29 Grad

Am Montag setzt sich das schöne Wetter fort und es ist meist leicht bewölkt oder heiter; nur im Nordwesten des Landes kann die Bewölkung stärker sein, und hie und da sind Schauer oder Gewitter möglich. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 25 bis 29 Grad Celsius.