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Ehemalige politische Häftlinge gedenken der Opfer des Kommunismus
Ehemalige politische Häftlinge haben am Samstag in Prag der Opfer des Kommunismus in der früheren Tschechoslowakei gedacht. Die Gedenkveranstaltung, die zum insgesamt 50. Mal abgehalten wurde, fand unter Teilnahme hochrangiger Politiker im Krematorium im Stadtteil Motol statt. An diesem Ort habe das Regime höchstwahrscheinlich die Asche der ermordeten Gegner des Kommunismus aufbewahrt, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende des Verbandes politischer Häftlinge, František Šedivý. Vizepremier Alexandr Vondra sagte, die Schuld gegenüber den Gegnern von Kommunismus, Bolschewismus und Totalitarismus könne niemals gänzlich bezahlt werden.
Sudetendeutscher Karlspreis an Bürgerrechtler Petr Uhl verliehen
Der tschechische Publizist Petr Uhl ist für seinen Einsatz für Menschen- und Minderheitsrechte mit dem Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung am Samstag rief Uhl Tschechen und Deutsche zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit der Vertreibung der Deutschen aus Tschechoslowakei auf. Gegenüber der Presseagentur ČTK sagte Uhl, dass die Tschechen nach dem Zweiten Weltkrieg dabei ähnliche Verbrechen begangen hätten wie zuvor die Nationalsozialisten. Der Sprecher der sudentendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, sagte, Uhl habe immer deutlich gemacht, dass Menschenrechte unteilbar seien.
Fußball-Fan stirbt nach Sturz aus Sonderzug von Ostrau nach Prag
Im Vorfeld des vorletzten Spieltags der tschechischen Fußball-Liga ist am Samstag ein Anhänger des mährischen Vereins Baník Ostrau aus einem Sonderzug nach Prag gefallen und dabei ums Leben gekommen. Der Mann hatte laut Angaben der Polizei während der Fahrt eine Waggontür geöffnet, das Unglück geschah nahe der Stadt Brandýs nad Orlicí in Ostböhmen.
Erstmals Schnellgericht zur Verurteilung von Rowdys direkt im Fußballstadion
Beim Spiel zwischen Sparta Prag und Baník Ostrau ist erstmals in der tschechischen Fußballgeschichte ein Schnellgericht zur Verurteilung von Hooligans direkt im Stadion eingerichtet worden. Zwar kam es zu leichten Ausschreitungen während des Spiels am Samstag, bei denen die Polizei drei Rowdys festhielt, keiner der Fälle machte jedoch einen Gerichtsprozess nötig; die Fälle wurden als Ordnungswidrigkeit eingestuft und die Täter erhielten Geldstrafen.
Das Schnellgericht war eingesetzt worden, nachdem es in der letzten Zeit in der tschechischen Fußball-Liga erneut häufiger zu Ausschreitungen gekommen ist. Die Spiele zwischen Sparta und Baník gelten als besonders risikoreich.
Tschechen spenden über eine Million Kronen für Wirbelsturmopfer in Birma
Bei Spendensammlungen mehrerer tschechischer Menschenrechts- und Hilfsorganisationen für die Wirbelsturmopfer in Birma sind bis Freitagabend mindestens 1,25 Million Kronen (50.000 Euro) zusammengekommen. Das Interesse der Tschechen zu spenden sei groß, sagte ein Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not). Die tschechische Regierung hatte bereits am Montag zudem fünf Millionen Kronen (200.000) Euro Hilfsgelder für Birma bereitgestellt.
Weil die Militärjunta in Birma Hilfsgüter der Uno konfisziert, will Člověk v tísni Nichtregierungsorganisationen in dem südostasiatischen Land nutzen; sie sollen die Hilfsgüter an die Bedürftigen verteilen.
Junge Menschen in Prag demonstrieren für Legalisierung von Marihuana
Einige hundert meist junge Menschen haben sich am Samstag auf dem Wenzelsplatz in Prag versammelt, um für die Legalisierung der weichen Droge Marihuana zu demonstrieren. In einem Protestzug zogen sie darauf in den Stadtteil Žižkov, wo am Nachmittag eine Openair-Veranstaltung mit Vorträgen und Musik begann. Die Kundgebung fand im Rahmen des weltweiten so genannten „Global Marihuana March“ statt und wurde insgesamt zum elften Mal abgehalten.
Das tschechische Rechtssystem unterscheidet nicht zwischen harten und weichen Drogen, ihre Nutzung ist in gleichem Maße verboten. Die Nutzung von Marihuana zum Eigengebrauch in kleinen Mengen wird in der Regel jedoch nicht bestraft.
Immer mehr tschechische Kinder sind nicht ehelich
Der Anteil nicht ehelicher Kinder an den Neugeborenen in Tschechien steigt. Dies geht aus den Zahlen des Tschechischen Statistikamtes hervor, berichtet die Presseagentur ČTK. Im vergangenen Jahr war jedes dritte neugeborene Kind nicht ehelich, der Anteil hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt. Vor 100 Jahren sei sogar nur jedes neunte Kind aus einer nicht-ehelichen Verbindung entstanden, heißt es. Laut Soziologen bringen sowohl immer mehr Frauen in nicht-ehelichen Verbindungen Kinder zur Welt, als auch Frauen ohne ständigen Partner.
Fußball-Liga: Slavia erobert am vorletzten Spieltag die Tabellenspitze zurück
Slavia Prag hat am vorletzten Spieltag der tschechischen Fußball-Liga die Tabellenführung zurückerobert. Die Schützlinge von Trainer Karel Jarolím gewannen ihr Auswärtsspiel beim FK Mladá Boleslav am Samstag mit 2:0. Sparta Prag verlor hingegen sein Heimspiel gegen den Tabellendritten Baník Ostrau mit 1:2. Slavia hat nun vor dem letzten Spieltag am Samstag kommender Woche zwei Punkte Vorsprung auf Sparta.
Weiter offen ist zudem die Entscheidung über den zweiten Absteiger neben Siad Most. Bohemians 1905 rutschte nach einer 0:2 Heimniederlage gegen den FK Teplice auf den vorletzten Platz ab, während Kladno durch einen 1:0-Sieg gegen Sigma Olmütz auf den drittletzten und damit ersten Nichtabstiegsplatz kletterte.
Kanu-Slalom: Tschechinnen räumen bei EM in Krakau alle Medaillen ab
Die tschechischen Kajak-Frauen haben bei der Slalom-EM in Krakau alle Medaillen abgeräumt. Das Slalom-Rennen gewann die 40-jährige Olympiasiegerin Štěpánka Hilgertová und holte damit zum zweiten Mal in ihrer den EM-Titel. Zweite wurde Marie Řihošková und Dritte Irena Pavelková. Bei den Männern musste sich der Tscheche Stanislav Ježek nur Titelverteidiger Michal Martikán aus der Slowakei geschlagen geben und holte Silber.
Tennis: Štěpánek scheidet beim Masters-Turnier in Rom verletzungsbedingt aus
Der Tscheche Radek Štěpánek hat am Samstag im Halbfinale des Tennis-Masters-Turniers in Rom verletzungsbedingt aufgegeben. Zum Zeitpunkt seiner Aufgabe lag der auf Weltranglistenplatz 27 notierte Štěpánek bereits mit 0:6 und 0:1 gegen den serbischen Weltranglisten-Dritten Novak Djokovič zurück. Am Freitag hatte Štěpánek mit einem Sieg über den Weltranglisten-Führenden Roger Federer aus der Schweiz für eine Überraschung bei dem mit 2,27 Millionen Euro dotierten Sandplatzturnier in Rom gesorgt.
Das Wetter am Sonntag: Es bleibt heiter und warm
Auch am Sonntag bleibt es meist heiter, nur vereinzelt bewölkt und vorsommerlich warm. Die Tageshöchsttemperaturen liegen erneut bei 19 bis 23 Grad Celsius.