Nachrichten
Erweiterung von Schengenzone auf Innenministertreffen in Innsbruck bestätigt
Die geplante Erweiterung der so genannten Schengenzone auf acht neue Länder zum gebilligten Termin haben am Freitag die Innenminister von zehn europäischen Ländern bei einem Treffen in Innsbruck bestätigt. Bis Ende August müssen sowohl die Länder, die bereits dem Schengen-Raum angehören, als auch die beizutretenden Staaten einschließlich Tschechiens die Installierung einer entsprechenden Software beenden. Nach der für den 1. Januar 2008 vorgesehenen Erweiterung der europäischen Zone ohne Grenzkontrollen werden die einzelnen Länder durch das so genannte SIS 1 - Informationssystem vernetzt werden. Trotz anhaltender Probleme bezeichnete der tschechische Innenminister Ivan Langer das Treffen als erfolgreich.
Präsident Klaus warnt in offenem Brief vor "billigem" Populismus
Im Zusammenhang mit dem Vorhaben der USA, eine Radaranlage im Rahmen ihres europäischen Raketenabwehrsystems in Tschechien zu stationieren, warnt Präsident Vaclav Klaus vor "billigem Populismus". In einem offenen Brief reagiert er auf den Aufruf von 50 tschechischen Persönlichkeiten, die zu dieser Frage die Ausschreibung eines Volksentscheids verlangen. Klaus könnte sich, seinen Worten zufolge, vorstellen, dass über die eventuelle Stationierung der Radaranlage entweder das Parlament oder die Bürger in einem Referendum entscheiden könnten. Beide Varianten hätten ihre Vor- und Nachteile, heißt es im offenen Brief des Präsidenten.
Präventivmaßnahme: In Ostböhmen werden weitere Geflügelbestände liquidiert
Drei Geflügelzuchten im ostböhmischen Bezirk Chocen, die drei Kilometer entfernt liegen von den Geflügelfarmen, auf denen bei Tieren die Vogelgrippe festgestellt worden war, sind nicht von der Krankheit betroffen. Das haben Labortests bestätigt. Die Tiere sollen trotzdem präventiv getötet werden. Zbynek Semerad vom Staatlichen Veterinäramt begründete diese Maßnahme damit, dass sich die Geflügelfarmen in der so genannten Sicherheitszone befinden. Insgesamt sollen rund 68.000 Tiere liquidiert werden. In Netreby, wo die Vogelgrippe in einer Geflügelzucht ausgebrochen war, wurden die Arbeiten mittlerweile beendet. Dort wurden 17.000 Hennen getötet.
In Tschechien steigt die Zahl legal arbeitender Ausländer
In der ersten Hälfte des laufenden Jahres sind rund 24.300 neue legale Arbeitskräfte aus dem Ausland nach Tschechien gekommen. Zum Ende der ersten Jahreshälfte 2007 wurden hierzulande insgesamt über 209.000 ausländische Arbeitnehmer registriert. Allein im Juni stieg ihre Zahl um 6600. Die Mehrheit von ihnen kam aus der Slowakei, der Ukraine und Polen. Diese jüngsten Angaben über die in Tschechien legal arbeitenden Ausländer wurden heute vom Ministerium für Arbeit und Soziales veröffentlicht.
Tschechien klagt gegen die Europäische Kommission
Landwirtschaftsminister Petr Gandalovic hat eine Klage gegen die Europäische Kommission unterzeichnet. So zitiert ihn die Tageszeitung Mlada fronta Dnes. Auf Beschluss der Europäischen Kommission soll die Tschechische Republik ein hohes EU-Bußgeld zahlen. Der Grund seien enorm hohe Lebensmittelvorräte vor ihrem EU-Beitritt. Tschechien soll insgesamt 350 Millionen Kronen Bußgeld, etwa 11,7 Millionen Euro, in die europäische Kasse zahlen. Die tschechische Klage soll laut Gandalovic in den kommenden Tagen nach Brüssel geschickt werden. Aus Sicht der Europäischen Kommission kam es zu einer spekulativ motivierten Aufstockung von Lebensmitteln auch in anderen neuen EU-Ländern vor deren EU-Beitritt. Auch sie werden sanktioniert.
Außenministerium verurteilt Vandalismus gegen Gräber sowjetischer Soldaten
Das tschechische Außenministerium verurteilt den Vandalismus an Gräbern sowjetischer Soldaten auf dem Wolschaner Friedhof in Prag. Am Montag war entdeckt worden, dass auf 48 Grabsteinen die Bronzereliefs verschwunden sind. Das russische Außenministerium hatte offiziell protestiert und eine schnelle Aufklärung des Falles verlangt. Nach Polizeiangaben handelt es sich seit Mai bereits um den dritten gemeldeten Fall, bei dem Gräber von Soldaten der Roten Armee beschädigt wurden.
Neues Verwaltungssystem von staatlichen Burgen und Schlössern wird gesucht
Das tschechische Kulturministerium sucht nach einem passenden System für die Verwaltung der im staatlichen Besitz befindlichen Burgen und Schlösser. Kulturminister Vaclav Jehlicka identifiziert sich nicht mit der Ansicht seiner Amtsvorgänger, die sich für die Überführung eines Teils von insgesamt rund hundert Kulturdenkmälern in den Besitz der jeweiligen Landkreise eingesetzt haben. Seiner Meinung nach soll das einzigartige Ensemble von tschechischen Burgen und Schlössern weiterhin dem Staat gehören. Erwogen wird daher, so Jehlicka gegenüber der Nachrichtenagentur CTK, sie von einer neu errichteten Abteilung des Nationalinstituts für Denkmalpflege verwalten zu lassen oder eine neue Institution zu diesem Zweck ins Leben zu rufen.
Deutliche Senkung tschechischer Industrieproduktion verzeichnet
Das Wachstumstempo der tschechischen Industrieproduktion ist im Mai dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Nach den heute veröffentlichten Angaben des Tschechischen Statistikamtes sank sie von den im April verzeichneten 14 Prozent auf 7,5 Prozent. Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres ist im diesjährigen Mai ein Anstieg der Industrieproduktion um 0,1 Prozent erzielt worden. Nach Meinung einiger Wirtschaftsanalytiker wäre es jedoch voreilig, die aktuelle Entwicklung als negativ zu bewerten. Sie sei kein Signal einer Trendwende zum Schlechteren, sagte zum Beispiel der Analytiker eines der größten tschechischen Bankhäuser, der CSOB.
Absolute Mehrheit tschechischer Sozialdemokraten befürwortet Direktwahl des Präsidenten
Für eine Direktwahl des Staatspräsidenten setzen sich 87 Prozent der tschechischen Sozialdemokraten (CSSD) ein. Dies hat sich aus der Debatte ergeben, die innerhalb der Partei von ihrer Führung initiiert wurde. Der sozialdemokratische Parteivorsitzende, Jiri Paroubek, will in der kommenden Woche über die Einzelheiten informieren, wie die aktuelle Situation vor der nahenden Präsidentschaftswahl von den Parteigenossen wahrgenommen wird. Ein neuer Präsident wird in Tschechien im Februar 2008 gewählt werden. Die CSSD erwägt die Kandidatur des ehemaligen Dissidenten und ersten Außenministers der Ex-Tschechoslowakei nach 1989, Jiri Dienstbier, und verhandelt über ihn in inoffiziellen Gesprächen mit den Grünen und den Christdemokraten.
Meteorologen warnen vor intensiver UV-Strahlung in den kommenden Tagen
Das tschechische Hydrometeorologische Institut hat vor der Zunahme schädlicher UV-Strahlung in den kommenden Tagen gewarnt. Die Ozonschicht werde am Wochenende 15 bis 20 Prozent abgeschwächt sein, so dass sich die Intensität der UV-Strahlung um 18 bis 25 Prozent erhöhen wird. Der UV-Index werde in Tschechien etwa 7,8 bis 8,5 betragen, ein Wert der normalerweise im Mittelmeerraum gemessen wird.
Das Wetter
Eine Hitzewelle kommt auf Tschechien zu. Am Samstag liegen die Temperaturen vorläufig "nur" zwischen 26 und 30 Grad Celsius. Am Sonntag klettert die Quecksilbersäule bis auf 34 Grad.