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ODS-Parteitag - Topolanek fordert Unterstützung für seinen Regierungsplan

In Prag halten die Bürgerdemokraten (ODS) noch bis zum Sonntag ihren Parteitag ab, bei dem es vor allem um die Bildung einer neuen Regierung in Tschechien geht. Der ODS-Vorsitzende und tschechische Premier Mirek Topolanek sagte am Samstagmittag in seiner Ansprache, dass er von den Delegierten eine starke Unterstützung bei der Abstimmung über den Parteivorsitz am Sonntag erwarte. Das würde für ihn bedeuten, dass er den Plan zur Bildung einer Koalitionsregierung aus ODS, Sozialdemokraten, Christdemokraten und Grünen weiter verfolge. Falls er nur ein schwaches Mandat erhalte oder abgewählt würde, will Topolanek auf die Variante der Bildung einer ODS-Minderheitsregierung ausweichen. Diese bezeichnete der Parteichef aber als "Lotteriespiel".

Stellvertreter und Regionalverbände eher gegen Topolaneks Regierungsplan

Laut Stimmungsberichten vom Parteitag der ODS sind vor allem einige Regionalverbände gegen den Plan ihres Parteivorsitzenden Mirek Topolanek, eine Viererkoalitionsregierung zu bilden. Zudem sprach sich am Samstagnachmittag die stellvertretende Parteivorsitzende Miroslava Nemcova in ihrer Ansprache gegen jedwedes Zusammengehen mit den Sozialdemokraten aus. Unterstützung hat Topolanek für seinen Plan hingegen bisher vom ODS-Ehrenvorsitzenden, Staatspräsident Vaclav Klaus, Mitgliedern seines derzeitigen Kabinetts sowie dem Chef der slowakischen Christdemokraten, Mikulas Dzurinda, bekommen.

Christdemokratische Politiker haben angeblich öffentliche Gelder veruntreut

Politiker der tschechischen Christdemokratischen Partei (KDU-CSL) sollen etwa 30 Millionen Kronen (rund eine Million Euro) aus dem Staatshaushalt für eigene Zwecke missbraucht haben. Das schreibt die Tageszeitung "Mlada Fronta Dnes" in ihrer Samstagsausgabe. Wie das Blatt erläutert, soll mit den öffentlichen Geldern eine Pension in Südmähren gebaut worden sein, die die Christdemokratische Partei seit drei Jahren häufig für ihre Veranstaltungen nutzt.

Österreichischer Nationalrat fordert Völkerrechtsklage gegen Tschechien

Der Nationalrat in Wien hat in einem Entschließungsantrag einstimmig die österreichische Regierung aufgefordert, wegen des Atomkraftwerks Temelin eine mögliche Völkerrechtsklage gegen die Tschechische Republik einzuleiten. Dies solle geschehen, falls Prag nicht nachweisen könne, dass es alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen in Temelin erbracht habe. Hintergrund ist die endgültige Betriebsgenehmigung für den südböhmischen Atommeiler, die vergangene Woche erteilt wurde. Die Abgeordneten halten die Betriebsgenehmigung für einen Bruch des völkerrechtlich verbindlichen "Melker Protokolls" zu Temelin zwischen Tschechien und Österreich.

Skoda präsentiert sich erstmals in China - will zwei Prozent Marktanteil

Der tschechische Autohersteller Skoda will einen kräftigen Anteil am chinesischen Wachstumsmarkt erobern. Das Unternehmen aus Mlada Boleslav, das eine Tochter von Volkswagen ist, stellte sich am Samstag auf der internationalen Automesse in Peking erstmals als Marke vor. Präsentiert wurde der Octavia, der im zweiten Quartal 2007 herauskommt und im Gemeinschaftsunternehmen von Volkswagen in Schanghai gebaut wird. Bis 2010 will Skoda laut Vorstandsmitglied Fred Kappler mit weiteren Modellen wie dem Fabia und Superb einen Marktanteil von zwei Prozent in China erreichen.

Nasskaltes Wetter treibt Obdachlose in Notunterkünfte

Aufgrund des beginnenden nasskalten Wetters haben die Obdachlosen in Tschechien begonnen, vermehrt die an unterschiedlichen Orten bereitgestellten Notunterkünfte aufzusuchen. Besonders in Prag sind bereits jetzt einige der Unterkünfte überfüllt. Dabei wird der größte Ansturm erst mit Einsetzen der ersten Nachtfröste erwartet. Laut Schätzungen leben in der tschechischen Hauptstadt 5000 bis 6000 Menschen ohne ein Dach über dem Kopf.

Illegale Müllkippe in Sobotin wird beseitigt

Tschechien entledigt sich einer weiteren Umweltbelastung aus kommunistischen Zeiten. So wurde am Samstag damit begonnen, die illegale Müllkippe im Ort Sobotin nahe der mährischen Stadt Sumperk zu beseitigen. Die Sanierung des Geländes in der Größe von 13.000 Quadratmetern mitten im Ortskern soll 18 Millionen Kronen (rund 600.000 Euro) kosten und im Sommer kommenden Jahres beendet sein.

Skilangläuferin Neumannova gewinnt ersten Distanz-Weltcup

Die Tschechin Katerina Neumannova hat am Samstag im schwedischen Gällivare den ersten Distanz-Weltcup der Skilanglauf-Saison gewonnen. Über 10 Kilometer in der freien Technik kam sie in 24:17,9 Minuten vor Olympiasiegerin Kristina Smigun aus Estland und Weltcup-Spitzenreiterin Marit Björgen aus Norwegen ins Ziel. Bei den Männern lief der Tscheche Lukas Bauer in Gällivare beim Weltcup-Rennen über 15 Kilometer in der freien Technik auf Rang 4.

Tschechische Volleyballer unterliegen bei WM Italien

Bei der Volleyball-Weltmeisterschaft in Japan hat das tschechische Nationalteam am Samstag im zweiten Gruppenspiel eine Niederlage gegen Italien einstecken müssen. Die Schützlinge von Nationalcoach Zdenek Hanik unterlagen den favorisierten Männern vom Apennin glatt mit 0:3. Tschechien ist nun Dritter in der Gruppe hinter Venezuela und Italien. Die Volleyball-WM in Japan dauert noch bis zum 3. Dezember.

Das Wetter

Am Sonntag wird es in Tschechien heiter bis wolkig. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 8 bis 12 Grad Celsius.