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Mit Kerzen und Kränzen wurde in Tschechien an die Ereignisse von 1939 und 1989 erinnert

Staatspräsident Vaclav Klaus, Premier Mirek Topolanek sowie weitere hochrangige tschechische Politiker haben am 17. November den historischen Ereignissen des Tages gedacht. Sie legten Kränze an der Gedenktafel auf der Prager Narodni trida/ Nationalstraße nieder, die an die Studentenproteste im Jahr 1989 erinnert. Bereits zuvor waren am selben Ort ehemalige Teilnehmer der Proteste von damals zusammengekommen und hatten Kerzen entzündet. Der 17. November ist seit sechs Jahren Feiertag in der Tschechischen Republik und gilt als Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie. Neben den Demonstrationen, die im Jahr 1989 die Samtene Revolution einläuteten, wird dabei ebenso an die Proteste 50 Jahre zuvor erinnert. 1939 waren ebenfalls Studenten auf die Straßen gegangen, um gegen die nationalsozialistischen Besatzer zu demonstrieren.

60 Prozent der Tschechen mit heutiger Politik zufriedener als vor 1989

Mehr als 60 Prozent der Tschechen halten die heutige politische Ordnung in ihrem Land für besser als das kommunistische Regime aus der Zeit vor 1989. Dies hat das Meinungsforschungsinstitut Stem in einer repräsentativen Umfrage anlässlich des Staatsfeiertags am 17. November herausgefunden. Zudem denken drei Viertel der Tschechen laut Stem, dass es ihrem Land seit der Samtenen Revolution gelungen sei, die Grundlagen von Demokratie und Freiheit zu formen.

Präsident von Fußball-Erstligist Pribram in Untersuchungshaft

Der Präsident des tschechischen Fußball-Erstligisten Marila Pribram, Jaroslav Starka, ist in Untersuchungshaft. Starka war zusammen mit sechs weiteren Männern Anfang der Woche bei einem spektakulären Polizeieinsatz vorläufig festgenommen worden. Ihnen wird vorgeworfen, an der mutmaßlichen Entführung und Ermordung des Unternehmers Lambert Krejcir beteiligt gewesen zu sein. Das zuständige Gericht begründete die Untersuchungshaft gegen ihn sowie fünf weitere der Beschuldigten mit Fluchtgefahr. Zudem drohe, so eine Gerichtssprecherin, dass die Beschuldigten Zeugen beeinflussen und ihre Straftätigkeit fortsetzen könnten.

Prager Schriftstellerin Lenka Reinerova mit Verdienstkreuz geehrt

Prags letzte Deutsch schreibende Autorin, die 90-jährige Lenka Reinerova, ist am Freitag mit dem deutschen Großen Verdienstkreuz geehrt worden. In Anwesenheit des tschechischen Kulturministers Martin Stepanek verlieh der deutsche Botschafter Helmut Elfenkämpfer die Auszeichnung in der diplomatischen Vertretung. Reinerova wurde als Tochter einer Deutschböhmin und eines tschechischen Eisenwarenhändlers in Prag geboren. Den Zweiten Weltkrieg überlebte sie in Mexiko im Exil, nach ihrer Rückkehr nach Prag wurde sie wegen angeblicher "politischer Unzuverlässigkeit" bis 1989 mit Veröffentlichungsverbot belegt. Nach der politischen Wende erhielt Reinerova zahlreiche Auszeichnungen: 1999 wurde sie in Weimar mit dem Schillerring geehrt, später erhielt sie die Goethe-Medaille, die tschechische Verdienstmedaille und die Ehrenbürgerwürde von Prag.

Österreichische Demonstranten blockierten Grenzübergänge zu Tschechien

Die beiden tschechisch-österreichischen Grenzübergänge Mikulov-Drasenhofen und Hate-Klein Haugsdorf sind am Freitagvormittag von Bewohnern grenznaher Orte in Österreich blockiert worden. Die Demonstranten wollten damit ihrer Forderung nach dem Bau der Autobahn zwischen dem mährischen Brünn und Wien Ausdruck verleihen. Laut der Protestierenden ist die Verkehrslage in ihren Orten unerträglich, weil dort der Fernverkehr zwischen Südmähren und Wien durchgeleitet wird.

Konkursverfahren gegen Setuza könnte internationales Nachspiel haben

Der Fall des Chemieunternehmens Setuza, gegen das am Mittwoch ein Konkursverfahren eingeleitet wurde, könnte ein internationales Nachspiel haben. Wie eine Sprecherin von Setuza am Freitag sagte, sei nicht ausgeschlossen, dass das Unternehmen ein internationales Schiedsgericht anrufen werde. Am Mittwoch hatte die tschechische Regierung beschlossen, dass wegen vier Milliarden Kronen (140 Millionen Euro), die Setuza dem tschechischen Staat schuldet, ein Konkursverfahren gegen die Firma angestrengt werden sollte. Noch am selben Tag gab ein Gericht in Usti nad Labem/ Aussig an der Elbe dem Wunsch der Regierung statt. Die Unternehmensleitung von Setuza stimmt allerdings nicht mit der Eröffnung des Konkursverfahrens überein.

Prognose: Kurs der tschechischen Krone soll 2007 weiter steigen

Die tschechische Krone wird im kommenden Jahr wahrscheinlich weiter ihren Höhenflug fortsetzen. Wie der Chefökonom des Marktforschungsinstituts Next Finance in Prag, Vladimir Pikora, sagte, könnte die Krone gegen Ende 2007 bereits bei einem Kurs von 26,70 je Euro liegen. Als Durchschnittskurs im kommenden Jahr erwartet Pikora einen Wert von 27,30 Kronen pro Euro. Am Donnerstag hatte die tschechische Währung erstmals die Grenze von 28 Kronen durchbrochen und bei 27,97 Kronen geschlossen. Hauptgrund für die anhaltende Stärke der tschechischen Währung sind laut Pikora die guten makroökonomischen Daten des Landes.

National Geographic: Tschechen trinken weltweit am meisten Bier

Die Tschechen trinken weltweit am meisten Bier, und zwar im Schnitt je Person 160,5 Liter Gerstensaft. Dies berichtet die Zeitschrift "National Geogrpahic Deutschland" in ihrer Dezemberausgabe. Rang zwei belegen laut dem Blatt die Iren mit 127,4 Litern, gefolgt von den Deutschen mit 108,9 Litern pro Jahr und Kopf.

Tschechische Volleyballer starten siegreich in die WM

Das tschechische Volleyballnationalteam ist am Freitag mit einem glatten 3:0-Erfolg gegen Iran erfolgreich in die Weltmeisterschaft in Japan gestartet. Der Outsider der Gruppe C aus Asien war gegen das Team von Nationalcoach Zdenek Hanik praktisch chancenlos. Am Samstag wartet auf Tschechien im zweiten Gruppenspiel Favorit Italien. Die Volleyball-Weltmeisterschaft in Japan dauert noch bis zum 3. Dezember.

Das Wetter

Am Samstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt mit vereinzelt schwachem Regen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei 6 bis 10 Grad Celsius.