Nachrichten
Präsident Klaus unterbreitete einen Vorschlag zur Bildung provisorischer Regierung
Am Freitag hat Präsident Vaclav Klaus bei einem Treffen mit den Parteichefs von fünf tschechischen Parlamentsparteien einen Vorschlag zur Bildung einer provisorischen Regierung vorgelegt. Erst am Dienstag kommender Woche wird sich zeigen, ob die Initiative des Präsidenten tragfähig ist. Auf seine Empfehlung sollen die Parteichefs in den kommenden Tagen innerparteiliche Diskussionen initiieren. Im Rahmen der von Klaus vorgeschlagenen zeitlich begrenzten Lösung sollte ein Kabinett aus Vertretern der Bürgerdemokraten, Sozialdemokraten, Christdemokraten und der Grünen gebildet werden, das das Land zu vorgezogenen Neuwahlen führen würde. Diese könnten im Herbst 2007 oder im Frühjahr 2008 stattfinden. Während der anschließenden Pressenkonferenz, bei der die Journalisten keine Fragen stellen durften, wollte Klaus keine Details nennen. Den von ihm vorgelegten Vorschlag wollte auch keiner der anwesenden Parteichefs kommentieren. Der sozialdemokratische Parteichef Jiri Paroubek hat der Nachrichtenagentur CTK zufolge für den späteren Wahltermin plädiert. Nach eigenen Worten will sich der CSSD-Chef dafür einsetzen, dass in der provisorischen Regierung auch die Kommunisten (KSCM) vertreten sind. Er glaube jedoch nicht, dass am Dienstag eine Übereinkunft erreicht werden könnte, berichtete die CTK.
Vsetiner Bürgermeister und frischgebackener Senator muss nicht für Roma-Aussiedlung büssen
Die Christdemokraten (KDU-CSL) wollen nicht ihren neu gewählten Senator Jiri Cunek auf keine Weise dafür bestrafen, wie er als Bürgermeister der ostmährischen Stadt Vsetin das Problem mit den dort ansässigen Roma-Familien, die keine Miete zahlen wollten, zu lösen versucht. Die bereits stattgefundene Aussiedlung der Roma aus der Stadt in andere Regionen bezeichnete der amtierende Vorsitzende der Partei, Jan Kasal, als ein Vorgehen, das nicht auf dem christdemokratischen Programm basiere. Kasal zufolge, der noch am Donnerstag Cunek kritisierte, handle es sich um eine Lösung, die zum gegebenen Zeitpunkt und in der konkreten Region geeignet sein dürfte. Trotz negativer Reaktionen mehrerer Roma-Organisationen, Bürgerrechtler sowie der Bürgermeister der Gemeinden, in die die Roma aus Vsetin übersiedelt wurden, lehnt Jiri Cunek jede Kritik ab.
Neue tschechisch-slowakische Klinik für Sozialschwache in nepalesischer Hauptstadt eröffnet
Die tschechisch-slowakische Hilfsorganisation International Humanity (IH) hat in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu ein medizinisches Zentrum eröffnet, das täglich hunderte Klienten behandeln kann. Neben der allgemeinen Ambulanz, die die ganze Woche über geöffnet ist, soll für die Patienten jeden Tag jeweils eine andere spezialisierte Abteilung in Betrieb sein, wie zum Bespiel die gynäkologische, urologische und andere. Die tschechisch-slowakische Klinik bietet kostenlos medizinische Behandlung für sozial schwächere Bevölkerungsschichten und will auch Vorbeugungsprogramme in die Praxis umsetzen. Die International Humanity ist eine uneigennützige Organisation, die neben dem Projekt in Nepal auch auf Sri Lanka, Haiti, in Zambia und anderen Entwicklungsländern Hilfe leistet.
Zöllner verhindern Steuerhinterziehung in Höhe von 14 Millionen Euro
Die tschechische Zollverwaltung hat in Zusammenarbeit mit der Finanzpolizei bei einer großen Razzia gegen den illegalen Zigarettenhandel eine Steuerhinterziehung in Höhe von ca. 400 Millionen Kronen (ca. 14,2 Millionen Euro) verhindert. Bei der Razzia wurden mehr als 100 Menschen verhaftet. Die Zöllner und Polizisten beschlagnahmten Hunderte Tonnen von Tabak, Millionen Stück Zigaretten verschiedener Marken sowie eine Einrichtung für die Zigarettenproduktion. Darüber informierte am Freitag ein Sprecher der Zollverwaltung. Ihm zufolge werden weitere Details erst am Montag veröffentlicht.
In Prag beginnt Theaterfestival deutscher Sprache
Das Berliner Ensemble hat am Freitagabend im Prager Theater "Laterna Magika" das 11. Prager Theaterfestival deutscher Sprache eröffnet. Auf dem Programm standen Drei Dramolette von Thomas Bernhard, einstudiert von Claus Peymann. Bis zum 19. November werden sich in Prag einige renommierte deutschsprachige Theaterensembles wie beispielsweise das Schauspielhaus Düsseldorf, das Schauspielhaus Zürich oder Theatre d´Esch aus Luxemburg vorstellen. Der Festivaldirektorin Jitka Jilkova zufolge erweckt das Festival bereits traditionell großes Interesse des Publikums
Wetter
Am Samstag ist es in Tschechien überwiegend bewölkt bis bedeckt, die zu erwartenden Schneefälle können im Laufe des Tages gebietsweise in Regenschauer übergehen. Die Tageshöchsttemperaturen liegen zwischen zwei und sechs Grad Celsius. In der Nacht sinkt das Thermometer auf -2 bis -7 Grad.