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Nach Terrorwarnung weiter erhöhte Sicherheitsmaßnahmen in Prag

In Prag gelten wegen erhöhter Terrorgefahr weiterhin verschärfte Sicherheitsmaßnahmen. Geheimdienste hatten vor möglichen Anschlägen in der tschechischen Hauptstadt gewarnt. Verstärkt überwacht werden unter anderem Flughafen, Hauptbahnhof und zahlreiche andere Objekte. In der Innenstadt patroullieren schwer bewaffnete Sonderpolizei-Einheiten. Nach Worten von Innenminister Ivan Langer sei die Tschechische Republik erstmals konkret von einem Terrorakt bedroht. Am Samstagabend überzeugte sich der Minister im Prager Zentrum selbst vom Stand der Schutzmaßnahmen. Es sei noch nicht abzusehen, wie lange die Vorkehrungen andauern würden, so Langer. Aus Polizeikreisen verlautete, die Gefahr hänge mit der Festnahme von vier Verdächtigen am Freitag in Norwegen zusammen. Die Männer sollen Anschläge auf die israelische und die US-Botschaft in Oslo geplant haben. Deshalb seien in Prag besonders die jüdischen Einrichtungen unter Schutz gestellt worden.

Parlamentarischer Sicherheitsausschuss berät über Terrordrohung

Mit der aktuellen Lage nach der Terrorwarnung wird sich am Montag auch der Sicherheitsausschuss des Abgeordnetenhauses befassen. Der Chef des Ausschusses, der ehemalige Innenminister Frantisek Bublan (CSSD) kritisierte die ODS-geführte Regierung, die eine Erweiterung der Anti-Terrormaßnahmen in der Nacht auf Samstag in einer Dringlichkeitssitzung beschlossen hatte. Nach Bublan hätte die Regierung stattdessen den Nationalen Sicherheitsrat einberufen müssen. Innenminister Ivan Langer (ODS) verteidigte das Vorgehen damit, dass man hauptsächlich darüber beraten habe, wie die Bevölkerung zu informieren sei.

Abhöraffäre: Staatsanwaltschaft findet keine Belege für Lauschangriff

Das vermeintliche Aufdecken eines Abhörskandals droht für den neuen tschechischen Innenminister Ivan Langer (ODS) zur Blamage zu werden. Der Konservative hatte der Vorgängerregierung am Mittwoch vorgeworfen, sie habe in den vergangenen vier Monaten rund 20 Politiker und Journalisten widerrechtlich abhören lassen. Generalstaatsanwältin Renata Vesecka teilte allerdings am Sonntag nach einer Untersuchung mit, die Vorwürfe des Innenministers seien unwahr. Langer verteidigte sich daraufhin vor Journalisten, er sei falsch zitiert worden. Die Opposition in Prag forderte seinen sofortigen Rücktritt.

Bombendrohung: Polizei evakuiert Prager Hotel

Nach einer anonymen Bombendrohung hat die Polizei in der Nacht ein Hotel im Prager Stadtteil Zizkov evakuiert. Betroffen waren mehr als 200 Hotelgäste; ein Sprengsatz wurde nicht gefunden. Nach rund zweieinhalb Stunden konnten die Gäste am frühen Morgen in die Zimmer zurückkehren. Das Polizeipräsidium teilte mit, dass im Zusammenhang mit den verschärften Sicherheitsmaßnahmen eine erhöhte Zahl von anonymen Anrufen bei der Polizei eingehe; alle Drohungen hätten sich jedoch bislang als gegenstandslos erwiesen. Am Samstag hatte bereits der Verkehr einer Prager Metrolinie wegen einer Bombendrohung kurzzeitig eingestellt werden müssen.

Brünn: Häftling legt Feuer - Dutzende Gefangene evakuiert

Dutzende Häftlinge mussten am Samstag aus einem Gefängnis im südmährischen Brno / Bünn evakuiert werden, nachdem ein Gefangener in der Abteilung für gefährliche Straftäter Feuer gelegt hatte. Das gab am Sonntag die Generalverwaltung der Tschechischen Strafanstalten bekannt. In dem dichten Rauch versuchte der Brandstifter zu fliehen, wobei er sich aber ernste Schnittverletzungen zuzog. Den Fluchtversuch gab er aber erst nach Warnschüssen der Wachmannschaften auf.

Wachsende Arbeitsproduktivität durch Modernisierung in Tschechien

Die Arbeitsproduktivität wächst in Tschechien deutlich schneller als im EU-Durchschnitt. Mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent im vergangenen Jahr und mehr als 15 Prozent seit 2002 liegt Tschechien europaweit auf einem der vorderen Plätze; dynamischer entwickeln sich nur die baltischen Staaten und die Slowakei. Das geht aus einer Studie des deutschen Hans-Böckler-Institutes hervor. Analysten führen den Anstieg vor allem auf die Modernisierung von Produktionsanlagen zurück. Zugleich weisen sie aber darauf hin, dass Tschechien trotz der Zuwächse noch deutlich unter dem Produktivitätsniveau westlicher Staaten liegt.

Havel und Albright erhalten deutschen Preis für Völkerverständigung

Für Ihre Verdienste um die Völkerverständigung sind der ehemalige tschechische Präsident Vaclav Havel und die tschechischstämmige frühere US-Außenministerin Madeleine Albright mit dem Preis "Menschen in Europa" ausgezeichnet worden. Bei der Preisverleihung am Samstagabend Abend in Passau sprachen sich die beiden gebürtigen Prager angesichts einer in den vergangenen Jahren gewachsenen weltweiten Bedrohung der Menschenrechte für eine strikte internationale Kontrolle aus. Mit dem von der Verlagsgruppe Passau zum zweiten Mal vergebenen Ehrenpreis sollen Persönlichkeiten gewürdigt werden, die Herausragendes für die Völkerverständigung geleistet haben. Erster Preisträger war 2005 der frühere israelische Regierungschef und Nobelpreisträger Schimon Peres.

Lokvenc beendet Karriere in tschechischer Fußballnationalmannschaft

Der tschechische Fußballer Vratislav Lokvenc hat nach 74 Länderspielen und 14 Toren seine Karriere in der Nationalmannschaft beendet. Das meldete am Sonntag die Nachrichtenagentur CTK. Nun sollten Jüngere eine Chance bekommen, sagte der 32-Jährige, der auch in der deutschen Bundesliga gespielt hat und derzeit beim österreichischen Erstligisten Salzburg unter Vertrag steht. Nach der Fußball-WM waren bereits Pavel Nedved und Karel Poborsky aus dem Nationalteam zurückgetreten.

Das Wetter

Am Montag ist der Himmel in Tschechien zu Anfang überwiegend klar und heiter, im Tagesverlauf nimmt von Südwesten her die Bewölkung zu. Tageshöchsttemperaturen unverändert 21 bis 25 Grad Celsius.