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Neuer Koalitionsvertrag ist fertig

Die Vorsitzenden der Bürgerdemokraten, der Christdemokraten und der Grünen haben am Freitag die Arbeit an ihrem Koalitionsvertrag beendet. Sie einigten sich außerdem über die Besetzung der Ministerposten. Zehn Ministerposten einschließlich des Premierministers wird die Demokratische Bürgerpartei (ODS) innehaben, je drei Minister die beiden kleineren Koalitionspartner. Der Koalitionsvertrag beinhaltet auch eine Klausel, der zufolge keine der unterzeichneten Parteien mit der Opposition stimmen darf. Das Dokument soll am Montag unterzeichnet werden. Die drei Parteien haben im Abgeordnetenhaus jedoch nur 100 von 200 Sitzen und werden damit vermutlich auch auf die Unterstützung der Sozialdemokraten angewiesen sein.

Topolanek traf mit Paroubek zusammen

Der sozialdemokratische Parteichef Jiri Paroubek traf am Freitag mit dem Chef der Bürgerdemokratischen Partei, Mirek Topolanek, zusammen, die bei den Wahlen die meisten Stimmen erhalten hatte. Beide konnten sich jedoch nicht auf die Bedingungen einigen, unter denen die Sozialdemokraten die entstehende Koalition aus Bürgerdemokraten, Christdemokraten und den Grünen unterstützen würden. "Wir werden uns mit dem Regierungsprogramm seriös befassen, dann geben wir unsere Standpunkte bekannt", sagte Jiri Paroubek nach dem einstündigen Treffen.

Zaoralek ist Kandidat der CSSD für den Parlamentsvorsitz

Der sozialdemokratische Kandidat für den Posten des Abgeordnetenhausvorsitzenden ist der bisherige Amtsinhaber Lubomir Zaoralek. Dies gab am Freitag nach der Vorstandssitzung der Sozialdemokraten Jiri Paroubek bekannt. Die Parteileitung werde der sozialdemokratischen Parlamentsfraktion nicht empfehlen, für den bürgerdemokratischen Kandidaten zu stimmen, fügte Paroubek hinzu. Die Wahl eines sozialdemokratischen Kandidaten für die Leitung des Abgeordnetenhauses würde es ermöglichen, dass bei einem möglichen dritten Versuch, die Regierung zusammenzustellen, ein Sozialdemokrat mit dieser Aufgabe beauftragt werden könnte.

Politische Gefangene diskutierten mit Politikern über die Existenz der Kommunistischen Partei

Die Existenz der Kommunistischen Partei sei gesetzeswidrig, die Partei solle verboten werden. Dafür plädierten am Freitag Vorstandsvertreter der Konföderation der politischen Gefangenen in Prag. Auf der Insel Zofin hatten sich 500 Opfer der kommunistischen Verfolgung versammelt. Begrüßt wurden die ehemaligen politischen Gefangenen von Politikern verschiedener Parteien. Der bisherige Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek, wurde dabei für die angebliche Nähe der Sozialdemokraten zu den Kommunisten kritisiert.

Vermutliche Drogenhändler in Prag festgenommen

Tschechische Kriminalisten haben im Juni in Prag bei der Operation mit dem Deckungsnamen "Bach" zwei Ausländer festgenommen. Ein Makedonier und ein Albaner sollen bedeutende Mitglieder einer internationalen Gang von Drogenhändlern sein. Ein Teil dieser Gruppe wurde bereits im Februar in Deutschland festgenommen. An den Ermittlungen über die Drogengang arbeiten seit Anfang des Jahres tschechische Polizisten der Antidrogenabteilung gemeinsam mit Polizisten aus dem Polizeipräsidium Hessen.

Mehr ausländische Gäste in tschechischen Kurbädern

Die Kurbäder in Tschechien werden seit 1997 verstärkt von ausländischen Gästen besucht. Im vergangenen Jahr kamen 230.000, ihre Anzahl stieg damit um 75 Prozent, gab Rostislav Vondruska von der Agentur CzechTourism am Freitag bekannt. Kurbadgäste machen zwar nur zirka vier Prozent der Touristenzahlen in Tschechien aus, bleiben aber im Schnitt länger als andere Gäste. Touristen verbringen durchschnittlich drei Tage in Tschechien, ein Kurgast zwölf. Die Stadt Karlsbad wird hauptsächlich von Russen besucht, dahinter kommen Deutsche, Amerikaner, Briten und Kanadier.

Tschechische Telecom zahlt Strafen bei Antimonopolbehörde

Das Unternehmen Tschechische Telecom hat in diesem Jahr bereits insgesamt 285 Millionen Kronen (10 Millionen Euro) Strafe in die Staatskasse bezahlt. Dies bestätigte am Freitag der Sprecher der Antimonopolbehörde Kristian Chalupa. Der letzte Verstoß gegen die Antimonopolregel betrifft die schnelle Internetverbindung ADSL. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre musste die Telecom wegen Missbrauchs ihrer dominanten Position auf dem tschechischen Markt sowie wegen verbotenen Absprachen insgesamt Strafen in der Höhe von 400 Millionen Kronen (14 Millionen Euro) zahlen. Alle Schulden sind bereits beglichen, sagte Chalupa der tschechischen Nachrichtenagentur CTK.

Ausstellung über die Geschichte des Böhmerwaldes in Ceske Budejovice

Eine Ausstellung über die Geschichte des böhmisch-bayerischen Teils des Böhmerwaldes ist am Donnerstag im Haus "U Beranka" in Ceske Budejovice / Budweis eröffnet worden. Die bisher unbekannten Fotos vom Anfang des 20. Jahrhunderts sind durch Gedichte und Prosastücke ergänzt, die Bewohner dieser Region geschrieben haben. Die Fotografien wurden von Josef Seidel gemacht, der oft "Chronist des Böhmerwaldes" genannt wird. Die Ausstellung wurde von der Bürgerinitiative "TAM-TAM" im Rahmen ihres Projekts "Das bekannte und vergessene Südböhmen" gestaltet.

Wetter

Am Samstag soll es in Tschechien heiter bis bewölkt sein. Die Quecksilbersäule steigt tagsüber auf bis zu 30 Grad.