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ODS-Chef Topolanek besteht auf Dreiparteienregierung
ODS-Chef Mirek Topolanek lehnt die Bildung der großen Koalition der Bürger- und der Sozialdemokraten als Ausweg aus der nach der Parlamentswahl entstandenen Pattsituation ab. In der sonntäglichen Politdebatte im Tschechischen Fernsehen (CT) bezeichnete der bürgerdemokratische Vorsitzende die große Koalition sowie die Neuwahlen als unakzeptabel für die Mehrheit der tschechischen Bürger und ebenso für die ODS-Führung wie auch 99 Prozent der Parteibasis. Topolanek verhandelt seit Anfang der Woche über die Regierungsbildung mit den Christdemokraten und den Grünen. Der Dreiparteienkoalition fehlt jedoch eine Stimme, um die Mehrheit im Abgeordnetenhaus zu haben. Der Vorsitzende der sozialdemokratischen CSSD, Jiri Paroubek, lehnte am Freitag eine Zusammenarbeit mit Wahlsieger Topolanek ab.
CSSD-Vorsitzender Jiri Paroubek stellt einen Termin für Regierungsbildung in Aussicht
Der sozialdemokratische Chef und bisherige Regierungsvorsitzende Jiri Paroubek erwartet, dass Tschechien im August eine neue Regierung haben wird. Im Vergleich zum Ausland, so Paroubek am Sonntag in der Politdebatte im privaten TV-Sender Prima, würde es sich um keine übertrieben lange Frist handeln. Sein Gesprächspendant, der bürgerdemokratische Vizechef Petr Necas, sieht vor, dass die Verhandlungen über das neue Kabinett mehrere Wochen dauern werden. Im Laufe der Zeit, so Necas, würden die Emotionen der Parteien nachlassen, womit die Chancen für eine Übereinkunft steigen.
Die Grünen haben Mandat zur Teilnahme an Regierungsverhandlungen
Ein Unterhändlerteam der Grünen, geleitet von ihrem Chef, Martin Bursik, hat erst am Samstag das Mandat von der Parteiführung erhalten, mit allen Parteien außer der kommunistischen (KSCM) über die Regierungsbildung zu verhandeln. Bursik zufolge stehen eventuelle Gespräche mit den Sozialdemokraten gegenwärtig nicht auf der Tagesordnung seiner Partei. Sie ziehe Verhandlungen mit der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) und den Christdemokraten (KDU-CSL) vor und wolle versuchen, möglichst viele von den Prioritäten des eigenen Wahlprogramms in den zu entstehenden Koalitionsvertrag durchzusetzen, sagte Bursik.
Neuer Mülldeponiebrand in Nordböhmen gelöscht
In Kostalov beim nordböhmischen Semily hat am Sonntagmorgen eine Mülldeponie im dortigen stillgelegten Steinbruch gebrannt. Der dadurch entstandene Rauch wurde aus Entfernung mehrerer Kilometer gesichtet. Sieben Feuerwehreinheiten ist es nach eineinhalb Stunden gelungen, das Feuer zu löschen. Die Mülldeponie in Kostalov gehört zu den größten im Landkreis Liberec/Reichenberg. Die Brandursache wurde noch nicht geklärt.
Veranstaltung zum 140. Jahrestag des preußisch-österreichischen Krieges
Flotte Musik einer Armeekapelle, in historischen Uniformen gekleidete Soldaten und historische Waffen waren am Sonntag im Schlossareal in Mnichovo Hradiste in der Nähe der mittelböhmischen Stadt Mlada Boleslav zu sehen. Die Veranstaltung des Städtischen Museums fand aus Anlass des 140. Jahrestages der Kamphandlungen während des preußisch-österreichischen Krieges statt, die sich in dieser Region abspielten. Mit einer nachgestellten Schlacht beim ostböhmischen Chlum am 2. Juli dieses Jahres wird die Serie von bereits laufenden Gedenkveranstaltungen ihren Höhepunkt erreichen. Im Juni sind verschiedene aus demselben Anlass geplante Aktionen noch in Zernov, Vysokov, Trutnov und Jicin vorgesehen.
Wetter:
Überwiegend heiter, die Tagestemperaturen bewegen sich zwischen 21 und 25 Grad. In der kommenden Temperaturrückgang auf 12 bis 8 Grad. Am Montag steigt die Quecksilbersäule bis auf 27 Grad, in Höhenlagen oberhalb von 1000 m auf bis zu 19 Grad.