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Hyundai bestätigt Milliarden-Investition in Tschechien
Die Leitung des südkoreanischen Autoherstellers Hyundai hat am Montag die Absicht bestätigt, etwa eine Milliarde Euro in die Errichtung einer neuen Fabrik bei Nosovice im mährisch-schlesischen Landkreis zu investieren. Der Vertrag soll Mitte Mai in Seoul unterschrieben werden. Laut Aussage des tschechischen Ministers für Handel und Industrie, Milan Urban, werde der derzeitige Hyundai-Korruptionsskandal in Korea keine Auswirkungen auf die Investition in Tschechien haben. Die Fabrik soll 2008 fertig gestellt sein und jährlich zirka 300.000 Autos produzieren. Dabei wird sie jüngsten Berechnungen zufolge etwa 3.000 direkte und bis zu 12.000 indirekte Arbeitsplätze schaffen.
1. Mai auf dem Prager Letna-Plateau ohne Kommunisten
Auf dem Prager Letna-Plateau haben sich am Montag mehrere Tausend Menschen zu einer antikommunistischen Mai-Kundgebung versammelt. Bei dem Areal hoch über dem Moldauufer handelt es sich eigentlich um den traditionellen Aufmarschplatz der kommunistischen Maifeiern, diesmal aber war der tschechische Verband ehemaliger politischer Gefangener (KPV) der Kommunistischen Partei (KSCM) bei der Reservierung zuvorgekommen. Teilnehmer der Kundgebung erinnerten an die Verletzung von Menschenrechten durch das ehemalige Regime und warnten vor einem neuerlichen Erstarken der Kommunisten. Am Nachmittag traten mehrere bekannte Musiker und Bands aus Tschechien auf dem Letna-Plateau auf.
Kommunistische Maifeier verlegt
Die Kommunistische Maifeier fand indes auf dem Prager Ausstellungsgelände Vystaviste statt. Etwa 8.000 Mitglieder und Anhänger der Kommunistischen Partei waren gekommen, um den traditionellen Feiertag zu begehen. Der Hauptredner der Veranstaltung, KSCM-Chef Vojtech Filip, wies auf die Bedeutung und die Geschichte des 1. Mai hin und sprach über das gegenwärtige Parteiprogramm sowie die Anfang Juni bevorstehenden Parlamentswahlen.
Auseinandersetzungen zwischen Neonazis und Gegendemonstranten
Bei Kundgebungen von etwa 200 Neonazis und 300 Gegendemonstranten kam es am Montag in Prag zu lautstarken Auseinandersetzungen. Die Rechtsextremen hatten sich auf dem Palacky-Platz und später auf dem Kinsky-Platz versammelt, die Gegendemonstranten versuchten ihrerseits, die Kundgebung zu stören. Polizeieinheiten hielten beide Gruppen voneinander getrennt. Diese skandierten Slogans und bewarfen einander mit Tomaten, Flaschen und Steinen. Eine Kandidatin der Grünen Partei, die auch Direktorin der Menschenrechtsabteilung im Regierungsamt ist, hatte ebenfalls gegen die Nazi-Kundgebung protestiert und soll laut einer Parteisprecherin von der Polizei verhaftet und geschlagen worden sein. Der Vorfall wird derzeit untersucht.
20-Jähriger von Maibaum erschlagen
Im westböhmischen Ort Volduchy wurde am Montag ein 20-jähriger Tscheche von einem Maibaum erschlagen. Der Mann aus einer nahe gelegenen Gemeinde hatte am frühen Morgen mit etwa zehn Freunden das festlich geschmückte Mai-Symbol mit einer Axt gefällt. Nach ersten Ermittlungen wurde der 20-Jährige tödlich verletzt, nachdem der umstürzende Baum von einem parkenden Auto abgeprallt war, sagte ein Polizeisprecher. Die dreiköpfige "Wache" des Maibaums, die das mancherorts traditionelle Fällen durch Jugendliche aus dem Nachbardorf verhindern sollte, hatte zum Zeitpunkt des Unglücks bereits geschlafen.
Berliner Philharmonie feierte in Prag Geburtstag
Die Berliner Philharmoniker feierten am Montag das 124. Jubiläum ihrer Gründung mit einem Mozart-Konzert im Prager Ständetheater. In dem Haus hatte Mozart persönlich die Uraufführung seiner Oper Don Giovanni dirigiert. Als Solist trat bei der Matinee unter anderem der junge Waldhornspieler Radek Baborak auf, der einzige tschechische Musiker in dem renommierten Orchester.
Wetter
Am Dienstag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt, örtlich sind Regenfälle zu erwarten. Tageshöchsttemperaturen 14 bis 18 Grad.