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Holocaust-Seminar europäischer Bildungsminister in Theresienstadt
Im nordböhmischen Ort Terezin/Theresienstadt beginnt heute ein zweitägiges internationales Holocaust-Seminar, an dem etwa 50 europäische Bildungsminister teilnehmen. In Theresienstadt werden sie insbesondere an die Geschichte des Ortes erinnern. Terezin wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Nationalsozialisten in ein jüdisches Ghetto verwandeltet, wo 35.000 Juden den Tod fanden. Bei dem Seminar soll die Frage im Mittelpunkt stehen, wie sich historisches Gedächtnis lehren lässt. Am Dienstag wird die Veranstaltung in Prag fortgesetzt, unter den Hauptrednern ist der frühere tschechische Präsident Vaclav Havel.
Außenminister Svoboda hält kanadische Einreisevisa für überflüssig
Nach Meinung des tschechischen Außenministers Cyril Svoboda gibt es keinen Grund dafür, dass tschechische Bürger für die Einreise nach Kanada ein Visum benötigen. Er habe noch kein einziges rationales Argument für diese Regelung gehört, sagte Svoboda in Toronto, wo er am Freitag einen viertägigen Kanada-Besuch begonnen hatte. Über die einseitigen Visabestimmungen, die umgekehrt nicht für die Einreise kanadischer Bürger nach Tschechien gelten, will der tschechische Außenminister am Montag in der kanadischen Hauptstadt Ottawa mit kanadischen Politikern verhandeln. Prag lehnt die kanadische Visa-Regelung seit langem ab und ist bereit, deswegen vor Gericht zu gehen.
Tschechische Republik verhandelt mit Weltbank über Pilotprojekt zur Entwicklungshilfe
Die Tschechische Republik verhandelt gegenwärtig mit der Weltbank über die Durchführung eines Pilotprojekts zur Entwicklungshilfe. Sein Ziel soll es sein, den effektiven Einsatz von Entwicklungshilfegeldern zu überprüfen. Darüber informierte der tschechische Vize-Finanzminister Tomas Prouza aus Washington von der regelmäßigen Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Laut Prouza könnte das Projekt im Herbst dieses Jahres starten. Die Tschechische Republik investiere seiner Meinung nach beträchtliche Summen in die Entwicklungshilfe, die Prüfung von deren effektivem Einsatz sei aber ein Problem. Prouza vertritt in Washington Finanzminister Bohuslav Sobotka, der in Tschechien parteiliche Verpflichtungen hat.
Tausende gefährliche Giftstoffe bei Kontrolle von Mülldeponie in Ostböhmen gefunden
Bei der Kontrolle einer Mülldeponie im ostböhmischen Libcany bei Hradec Kralove/Königgrätz wurden in der Nacht auf Sonntag über 1000 gefährliche Giftstoffe gefunden, darunter auch hochgiftiges Phenol und Cyanid. Personen oder Objekte seien nicht bedroht, hieß es. Die Polizei beschuldigt drei Chemikalienhändler, die Stoffe auf der Halde deponiert zu haben. Die gefährlichsten Substanzen wurden sichergestellt, die Halde steht jetzt unter Polizeischutz. Nach einer Analyse der Stoffe wollen Vertreter des Landkreises am Montag über das weitere Vorgehen entscheiden.
In Prag wird "Buch des Jahres 2005" ausgezeichnet
In Prag wird am Abend die renommierte Auszeichnung Magnesia Litera für die besten Bücher des vergangenen Jahres verliehen. Der Hauptpreis ist mit einer Summe von 200.000 Kronen (rund 7.000 Euro) verbunden. Im vergangenen Jahr war der Roman "Zatim dobry" ("Bislang gut") des tschechisch-amerikanischen Autors Jan Novak zum Buch des Jahres gekürt worden.
"Woche ohne Fernsehen" in Tschechien
Nach dem Vorbild des US-amerikanischen Projektes "TV-Turnoff Week" hat der Betreiber der fernsehkritischen tschechischen Webseite www.beztelevize.org, Jan Macek, seine Landsleute dazu aufgerufen, ab dem heutigen Montag eine Woche lang auf Fernsehen zu verzichten. Nach Angaben Maceks verbringen die Tschechen durchschnittlich zwei Stunden täglich vor dem Fernseher.
Wetter
Am Montag ist es in Tschechien heiter bis bewölkt mit einzelnen Niederschlägen oder Gewittern. Im Osten überwiegend bewölkt mit örtlichen Regenschauern. Tageshöchsttemperaturen 17 bis 21 Grad Celsius.