Nachrichten
Hochwassersituation in Tschechien entspannt sich - Keine großen Schäden in Prag
Die Hochwasserlage in Tschechien entspannt sich weiterhin. In der ganzen Republik sinken die Flusspegel langsam aber stetig. Unterdessen hat das Hochwasser jedoch ein achtes Todesopfer gefordert: Der Leichnam eines ertrunkenen sechsjährigen Jungen aus Kralice bei Sokolov / Falkenau wurde am Mittwochabend im Fluss Svatava wenige Kilometer von seinem Heimatort entfernt gefunden. Der Junge war zuletzt am Montag mit seinen Freunden beim Spielen an einem Bach gesehen worden, der in die Svatava fließt.
In der Hauptstadt Prag lässt eine erste Bilanz keine großen Hochwasserschäden erwarten. Die Kosten werden auf etwa 10 Millionen Kronen (350.000 Euro) geschätzt. Die Stadt wolle daher den betroffenen Regionen Hilfe anbieten, erklärte Bürgermeister Pavel Bem.
Tschechien schickt weiteren Müll-LKW nach Deutschland zurück
Die Tschechische Umweltinspektion hat diese Woche erneut einen Lastwagen mit Müll aus Deutschland entdeckt und über die Grenze zurückgeschickt. Ein entsprechender Hinweis war zuvor von der Grenzpolizei gekommen. Wie eine Behördensprecherin am Donnerstag bekannt gab, befand sich der LKW bereits in der Nähe der südböhmischen Stadt Ceske Budejovice / Budweis. Während des Rückwegs Richtung Deutschland wurde das Fahrzeug von Zollbehörden begleitet.
EU-Kommissarin Reding führte Gespräche über Filmförderung und billigeres Telefonieren
Telefonieren in ausländischen Mobilfunknetzen, also so genanntes Roaming, könnte innerhalb der Europäischen Union bereits ab 2007 billiger werden. Das hat am Donnerstag Viviane Reding, die EU-Kommissarin für Informationspolitik und Medien, in Prag bekräftigt. Die Europäische Kommission will bis Juni eine entsprechende Richtlinie ausarbeiten. Reding hatte in Prag Gespräche mit der tschechischen Informationsministerin Dana Berova geführt. Auch mit Vertretern des Kulturministeriums ist Reding zusammengetroffen. Themen der Gespräche waren unter anderem EU-weite Maßnahmen zum Verbot versteckter Werbung und die Finanzierung des europäischen Films.
Polizist mit Stein verletzt? Freispruch für CzechTek-Teilnehmer
Ein 21-jähriger Mann, der verdächtigt wurde, während der Technoparty CzcechTek voriges Jahr einen Polizisten durch einen Steinwurf verletzt zu haben, wurde am Donnerstag von einem Gericht freigesprochen. Es konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden, dass der Beschuldigte den Stein geworfen habe, sagte die Richterin in der Urteilsbegründung. Die Party auf einem Grundstück im westböhmischen Bezirk Tachov war von der Polizei aufgelöst worden, dabei kam es zu teilweise gewaltsamen Zusammenstößen mit den Teilnehmern der Veranstaltung.
Fernsehrat kritisiert tschechische Reality-Shows
Der tschechische Rundfunk- und Fernsehrat hat den privaten TV-Sender Nova im Zusammenhang mit der Reality-Show Big Brother zu einer Geldstrafe von 1,5 Millionen Kronen, das sind etwas mehr als 50.000 Euro, verurteilt. Insgesamt belaufen sich die Strafen wegen Big Brother damit bereits auf über 43 Millionen Kronen. Das Gremium stößt sich vor allem an der Verwendung vulgärer Ausdrücke und der Nichteinhaltung von Werbezeiten. Auch der Konkurrenzsender Prima ist mit seiner Reality-Show VyVoleni, zu Deutsch etwa "Die Auserwählten" in die Kritik geraten. Dort prüft der Rundfunk- und Fernsehrat nun eine Geldstrafe wegen häufigen Alkohol- und Nikotinkonsums bzw. wegen der "Präsentation von Nacktheit als Selbstzweck".
Gewinnspannen für Medikamente: Kompromiss zwischen Apothekern und Ministerien
Im Streit um die Höhe von Gewinnspannen auf Medikamente haben Apotheker und die Ministerien für Gesundheit und Finanzen einen Kompromiss gefunden. Im Januar waren die Gewinnspannen der Apotheker für Medikamente von 32 auf 29 Prozent verringert worden. Dagegen hatten die Apotheker protestiert. Nun sollen ab August 2006 bei Medikamenten, die weniger als 150 Kronen (etwa fünf Euro) kosten, Zuschläge von 33 Prozent gezahlt werden. Bei Preisen über 5000 Kronen (etwa 175 Euro) dafür allerdings nur 10 Prozent.
Tschechen machen sich Sorgen um das Gesundheitswesen
Zwei Drittel der Tschechinnen und Tschechen sind über den Zustand des heimischen Gesundheitswesens beunruhigt. Das ergab eine aktuelle Umfrage der tschechischen Akademie der Wissenschaften. Besorgniserregend erscheinen den Menschen vor allem Finanzierungsfragen. In den letzten Monaten ist es immer wieder zu Diskussionen rund um die Finanzierung von Krankenhäusern und die Leistungen von Versicherungen gekommen. Die Gesundheitspolitik gilt auch als eines der Hauptthemen im derzeit laufenden Wahlkampf.
Wetter
Am Freitag ist es in Tschechien überwiegend heiter, im Norden mit etwas mehr Bewölkung. Tageshöchsttemperaturen 8 bis 12 Grad.