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Spanien öffnet den Arbeitsmarkt für neue EU-Länder
Die Außenminister Tschechiens und Maltas Cyril Svoboda und Michael Frendo haben am Donnerstag in Prag die Haltung Spaniens gewürdigt, das ab 1. Mai seinen Arbeitsmarkt für die neuen EU-Mitgliedsländer öffnen wird. Svoboda sagte gegenüber Medien, denselben Schritt könne man von weiteren zwei Ländern erwarten. Er präzisierte jedoch nicht, um welche Länder es geht. Der tschechische Außenminister erklärte, Tschechien begrüße die Entscheidung Spaniens und dankte telefonisch seinem spanischen Amtskollegen. Auch der maltesische Außenminister sagte, Spanien habe sich richtig entschieden - allein aus dem Grund, dass dadurch die freien Arbeitsplätze in den EU-Ländern von Bürgern der EU-Länder und nicht von Einwanderern aus anderen Staaten besetzt werden können.
Tschechien: Größtes Wirtschaftswachstum innerhalb der EU
Die tschechische Wirtschaft konnte im vergangenen Jahr ein Wachstum um sechs Prozent verzeichnen und lag damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 1,6 Prozent. Zu verdanken seien die positiven Zahlen vor allem dem erfolgreichen Außenhandel. Insbesondere in der verarbeitenden Industrie und hier vor allem in der Automobilbranche gab es klare Zuwachsraten. Rückläufige Zahlen meldeten hingegen der Gastronomie- und Hotelsektor. Der tschechische Finanzminister Bohuslav Sobotka sah das positive Wirtschaftswachstum als Bestätigung für die 1998 begonnene Politik der sozialliberalen Koalitionsregierung. Die konservative Oppositionspartei ODS dagegen argumentiert, die Zahlen könnten noch wesentlich besser aussehen, wenn die Regierung das Unternehmertum mehr unterstützen würde. Außerdem dürften die positiven Zahlen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Arbeitslosenquote nur langsam sinke und Tschechien hoch verschuldet sei.
Hohes Wirtschaftswachstum wirkt sich auf die Prager Börse aus
Das unerwartet hohe Wirtschaftswachstum in Tschechien hat sich ebenfalls auf den Aktienmarkt ausgewirkt. Den Worten des Analytikers der Firma Patria Finance Ronald Schubert zufolge, schlägt sich das beschleunigte Wirtschaftswachstum vor allem auf die Aktien des Energiekonzerns CEZ, der Gesellschaft Unipetrol und der Gesellschaft Cesky Telecom positiv nieder. Die Investoren haben ihre Aufmerksamkeit auf die genannten Aktien konzentriert.
Brutto-Monatslohn stieg um 5,5 Prozent
Der durchschnittliche Brutto-Monatslohn in Tschechien ist im vergangenen Jahr auf 19.030 Kronen (ca. 680 Euro) gestiegen. Das meldete am Donnerstag das Tschechische Statistik-Amt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Anstieg von 5,5 Prozent. Experten zufolge handelt es sich um den niedrigsten Anstieg innerhalb eines Jahres seit der Entstehung der selbständigen Tschechischen Republik. Der Reallohn ist um 3,5 Prozent gestiegen. Die Analytiker haben ein solches Wachstum erwartet.
Wachstum der Nominallöhne war langsam
Das Wachstum der Nominallöhne war im vergangenen Jahr am langsamsten in der Geschichte der selbständigen Tschechischen Republik. Den Wirtschaftsexperten zufolge zeugt es davon, dass die Wirtschaftslage in den Unternehmen nicht allzu glänzend ist. Helena Horska von der Raffeisenbank sagte, die Löhne hätten nicht den Schritt mit der Geschwindigkeit der tschechischen Wirtschaft gehalten.
Präsident Klaus fordert luxemburgische Investoren zur Investitionen in Tschechien auf
Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus, begleitet von einer Unternehmerdelegation, hat am Donnerstag in der Handelskammer in Luxemburg die dortigen Investoren und Unternehmer zur Erweiterung ihrer Aktivitäten in Tschechien aufgefordert. Der Vizepräsident der luxemburgischen Handelskammer Robert Dennewald erinnerte daran, dass statistische Angaben über ein sechsfaches Anwachsen des gegenseitigen Handels im letzten Jahrzehnt das Interesse beweisen, dass Unternehmer aus Luxemburg für Tschechien zeigen. Präsident Klaus legte in der luxemburgischen Hauptstadt Blumen an der Gedenktafel für Jan Palach nieder und besuchte das Grab von Johann von Luxemburg.
Abgeordnetenhaus: Karfreitag wird nicht zum Staatsfeiertag erklärt
Der Karfreitag wird in Tschechien vorläufig nicht zum Staatsfeiertag erklärt. Darüber entschied am Donnerstag das Abgeordnetenhaus des tschechischen Parlaments. Das Unterhaus leitete den Senatsentwurf zur Erklärung des Karfreitags zum Staatsfeiertag an das Oberhaus zurück. Die Senatoren schlugen im erwähnten Gesetzentwurf des Weiteren erfolglos vor, den Internationalen Frauentag von der Liste der so genannten bedeutenden Tage zu streichen.
Vorübergehendes Denkmal für tschechische Roma in Lety
Bis zu den tschechischen Parlamentswahlen im Juni wird die Schweinefarm auf dem Gelände des ehemaligen Roma-Konzentrationslagers im südböhmischen Lety nicht beseitigt werden können. Darüber informierte Premierminister Jiri Paroubek am Mittwochabend. Bis es soweit sei, werde das Kabinett aber an diesem Ort ein Denkmal zum Gedenken an die ermordeten Roma errichten lassen. Ein Treffen von Landwirtschaftsminister Jan Mladek mit dem Betreiber der Schweinefarm soll in der zweiten Märzhälfte stattfinden. Die Gesellschaft hatte bereits früher signalisiert, dass sie bereit sei, unter bestimmten Bedingungen das Areal Lety zu verlassen. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern aus den Ministerien für Landwirtschaft, Finanzen und Regionalentwicklung sowie aus dem Regierungsamt bereitet derzeit den Aufkauf des Geländes vor. Der Preis ist bislang unklar.
Wetter
Am Freitag wird es in Tschechien überwiegend bedeckt sein mit örtlichen Regen- und Schneeschauern. Die Tageshöchsttemperaturen 3 - 7 Grad.