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Außenminister Svoboda: EU soll Entschuldigung für Übergriffe gegen Dänemark fordern
Der tschechische Außenminister Cyril Svoboda will sich am Montag an seine europäischen Amtskollegen wenden, um gemeinsam eine offizielle Entschuldigung von den Ländern zu fordern, in denen es nach der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen zu Übergriffen gegen die dänischen Botschaften gekommen war. Svoboda erinnerte daran, dass die Regierungen der jeweiligen Länder die Verantwortung für die Sicherheit der Botschaften auf ihrem Staatsgebiet tragen und beschuldigte die Staatsführungen, die Übergriffe bewusst in Kauf genommen zu haben. Die Unsicherheit und Uneinigkeit der EU stärke nur die nicht-demokratischen Strömungen in den betreffenden Ländern, so Svoboda weiter.
Vogelgrippe: Grenzpolizei kontrolliert Geflügelimporte
Wegen der Vogelgrippe verschärft die Tschechische Republik ihr Grenzregime. Ab sofort werden Polizisten die Einfuhr von Geflügel kontrollieren. Transporte ohne tierärztliche Dokumente würden bereits an der Grenze zurückgewiesen, gab am Dienstag eine Sprecherin der tschechischen Ausländer- und Grenzpolizei bekannt. Die außerordentlichen Vorkehrungen gelten für die gesamte Tschechische Republik. In Tschechien wurde bislang noch kein Fall der Vogelgrippe bestätigt.
Paroubek: Hyundai-Werk in Tschechien "sehr wahrscheinlich"
Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek bezeichnete es am Dienstag als "sehr wahrscheinlich", dass sich der koreanische Automobilkonzern Hyundai bei der Suche nach einem Standort für ein neues Werk für die Tschechische Republik entscheiden werde. Ein Abkommen mit dem Konzern sei nahezu unter Dach und Fach, sagte Paroubek, fügte aber an, dass es sich um sensible Verhandlungen handele und vor einer Unterschrift keine hundertprozentige Sicherheit bestehe. Paroubek reagierte damit auf Meldungen, nach denen sich auch Ungarn um das Werk bemüht. Hyundai will in die neue Produktionsstätte rund 800 Millionen Euro investieren; es könnten bis zu 10.000 Arbeitsplätze entstehen.
Tschechien plant höhere Bußgelder für illegalen Müll aus Deutschland
Gegen den illegalen Transport von deutschem Müll will Tschechien künftig mit deutlich höheren Bußgeldern und größeren Befugnissen für Behörden vorgehen. Ein entsprechendes Gesetz werde bereits vorbereitet, hieß es am Dienstag aus dem Ministerium für Industrie und Handel. "Was nützt die derzeitige Maximalstrafe von umgerechnet 300 000 Euro, wenn Firmen mit illegalem Abladen von Müll eine Million Euro verdienen können", sagte Minister Milan Urban. Zudem müsse es den Behörden leichter gemacht werden, verdächtige Silos zu durchsuchen, sagte der Sozialdemokrat. Weil dies Privatgrundstücke seien, habe die Polizei derzeit kaum Chancen.
Unterdessen reißen die Nachrichten über rechtswidrige Deponien mit deutschem Abfall in Tschechien nicht ab. Zuletzt waren am Montag nahe der nordböhmischen Stadt Ceska Lipa drei Lastwagenladungen mit Müll entdeckt worden. Nach Schätzungen der tschechischen Umweltinspektion befinden sich in Tschechien mittlerweile rund 20 000 Tonnen illegaler Unrat aus Deutschland, das sind etwa 700 Lastwagenladungen.
Präsidenten Tschechiens und Deutschlands treffen sich in Pirna
Die Präsidenten Tschechiens und Deutschlands, Vaclav Klaus und Horst Köhler, werden sich am Dienstag kommender Woche in der grenznahen sächsischen Stadt Pirna treffen. Das gab das deutsche Präsidialamt am Dienstag in Berlin bekannt. Nach einer Unterredung der beiden Präsidenten im Rathaus der Stadt ist ein Gespräch mit Schülern eines binationalen Internats vorgesehen.
Zyanid-Unfall in der Elbe von Chemiearbeiter verursacht
Der Giftunfall in dem Chemiewerk Draslovka bei Kolin, bei dem im Januar Zyanid in die Elbe gelangt war und ein Fischsterben verursacht hatte, ist höchstwahrscheinlich von einem Angestellten des Betriebes verschuldet worden. Zu diesem Ergebnis kommt eine interne Untersuchung des Vorfalls, die am Dienstag der Generaldirektor des Betriebes Pavel Bruzek vorgelegt hat. Ein Mitarbeiter habe gegen die Betriebsordnung verstoßen; inzwischen sei er auf eine andere Arbeitsstelle versetzt worden. Bruzek bestätigte, dass das Unternehmen die Schuld an dem Störfall trägt. Der Bericht wurde der Polizei übergeben.
Tschechisch-deutsche Agentur fördert binationale EU-Projekte
Gemeinnützige Organisationen aus Tschechien und Deutschland sollen miteinander lernen, EU-Fördermittel für gemeinsame Projekte zu beantragen. Die tschechisch-deutsche Agentur CEGA bietet in der Euregio Elbe / Labe ein Seminarprogramm an, bei dem sich Vertreter von 30 Nichtregierungsorganisationen in Zusammenarbeit mit tschechischen und deutschen Experten mit der korrekten Vorbereitung von Projektanträgen vertraut machen und zugleich grenzüberschreitende Kontakte knüpfen können. Die Seminare seien so angelegt, dass die Partner ihre Anträge rechtzeitig zu der neuen EU-Haushaltsperiode einreichen können, die 2007 beginnt, meldet die Nachrichtenagentur CTK.
Olympia-Eishockey: Tschechien nach 2:3 gegen Kanada nur Gruppenvierter
Im ihrem letzten Vorrundenspiel hat die tschechische Eishockey-Auswahl am Dienstagabend bei den Olympischen Winterspielen in Turin mit 2:3 gegen Kanada verloren. Damit erreicht das tschechische Team nur den vierten Platz in der Gruppe A und muss im Viertelfinale am Mittwoch gegen Erstplatzierten der Gruppe B antreten. Zu Redaktionsschluss hatten noch die Slowakei, Russland oder Schweden Chancen auf den Sieg in der Gruppe B.
Tauwetter sorgt in Mähren örtlich für Hochwassergefahr
Für den Fluss Becva / Beczwa wurde in der Nähe von Hranice nad Moravou / Mährisch Weißkirchen am Dienstag die dritte Hochwasser-Warnstufe ausgerufen. Der Pegel war von normal 1,30 Meter auf mehr als vier Meter angestiegen. Nach dem Tauwetter der letzten Tage haben sich geborstene Eisplatten zu Barrieren verhakt und das Wasser angestaut. Der Landkreis Olomouc / Olmütz hat das Militär, das über schwere Räumgeräte verfügt, um Hilfe gebeten.
Das Wetter am Mittwoch
In Tschechien wird es den nächsten Tagen wieder kälter. Für Mittwoch werden Schnee und Schneeregen erwartet. In der Nacht fällt das Thermometer auf -3 Grad, die Tageshöchsttemperaturen liegen um 4 Grad Celsius.