Nachrichten
Tschechische Regierung plädiert für gemeinsamen europäischen Standpunkt im Karikaturenstreit
Im Zusammenhang mit dem Streit um die so genannten Mohammed-Karikaturen hat sich die tschechische Regierung für einen einheitlichen europäischen Standpunkt ausgesprochen. Außenminister Cyril Svoboda will seinen Amtskollegen in der Europäischen Union daher ein Sondertreffen zu dieser Frage vorschlagen. Darüber informierte der tschechische Regierungschef Jiri Paroubek nach der heutigen Kabinettssitzung. Man müsse die religiösen Befindlichkeiten unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen respektieren, die weltweiten gewaltsamen Übergriffe radikaler Muslime seien aber unangemessen, so Paroubek. Seine Regierung habe sich in dem Streit daher für Solidarität mit Dänemark entschieden. Die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen in der dänischen Presse war der Auslöser für den seit zwei Wochen anhaltenden Streit gewesen.
Tschechien führt Stallpflicht für Geflügel ein
Als Reaktion auf die sich mehrenden Fälle von Vogelgrippe in Europa hat Tschechien die Stallpflicht für Geflügel eingeführt. Sie tritt am morgigen Donnerstag in Kraft. Weiter werden nach einem Beschluss der Staatlichen Veterinärbehörde ab dem 21. Februar Vogelausstellungen verboten sein. Tschechische Geflügelzüchter müssen darüber hinaus künftig alle Ställe mit Gittern gegen das Eindringen fremder Vögel schützen. In Tschechien gibt es nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums rund 700 Großzuchtbetriebe sowie tausende kleinere Geflügelzüchter.
Polnischer Präsident Kaczynski reist zu Gesprächen nach Prag
Der polnische Staatspräsident Lech Kaczynski wird an diesem Donnerstag zum Auftakt eines zweitägigen Besuchs in Prag zu Gesprächen mit seinem tschechischen Amtskollegen Vaclav Klaus zusammenkommen. Das teilte das Büro des Präsidenten in Warschau mit. Kaczynski wollte Tschechien ursprünglich bereits Ende Januar besuchen. Er verschob die Reise jedoch wegen des Einsturzes einer Halle in der südpolnischen Stadt Katowice (Kattowitz) am 28. Januar, bei dem 65 Menschen getötet wurden. Der Prag-Besuch ist die dritte Auslandsvisite seit seinem Amtsantritt am 23. Dezember. Zuvor hatte Kaczynski bereits den Vatikan und die USA besucht, wo er mit US-Präsident George W. Bush zusammentraf.
Tschechische Zöllner decken erneut illegalen Müll aus Deutschland auf
In Tschechien ist erneut illegal deponierter Müll aus Deutschland entdeckt worden. In der westböhmischen Gemeinde Sytno fanden tschechische Zöllner am Dienstagabend mehrere Tonnen alte Textilabfälle auf einem verlassenen Grundstück. Nach Berichten des privaten Fernsehsenders Nova steht dahinter dieselbe deutsche Firma, die für den kürzlich entdeckten illegalen Müll im nordböhmischen Libcevec verantwortlich ist. Seit Ende vergangenen Jahres erstmals illegale Mülllieferungen deutscher Firmen aufgedeckt wurden, häufen sich die Fälle. Laut Informationen der Prager Umweltinspektion wurden seitdem rund 15.000 Tonnen Müll aus Deutschland illegal an verschiedenen Orten Tschechiens entdeckt. Umweltminister Libor Ambrozek will jetzt in einem Brief an seinen deutschen Amtskollegen Sigmar Gabriel um eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen den «Müll-Tourismus» bitten und darüber hinaus eine internationale Initiative anstoßen.
Illegale Migration über die tschechisch-bayrische Grenze sinkt
Die Anzahl der illegalen Grenzüberschreitungen an der tschechisch-bayrischen Grenze sinkt. Nach Angaben der bayrischen Polizei wurden im vergangenen Jahr 197 Immigranten sowie 42 Schleußer festgenommen. Noch im Jahr zuvor wurden ein Drittel mehr illegale Einwanderer festgenommen. Einen ähnlichen Rückgang der illegalen Migration kann man im ganzen Land beobachten, sagte ein Sprecher der bayrischen Polizei. An der 356 Kilometer langen Grenze zwischen Westböhmen und Bayern wurden in der Vergangenheit mehr als 10.000 Immigranten sowie rund 900 Schleußer pro Jahr festgenommen.
Tschechien gibt Russland von Deutschen gestohlenes Gemälde zurück
Tschechien gibt Russland ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert zurück, das von deutschen Soldaten während des Zweiten Weltkriegs aus einem Museum auf der Krim gestohlen worden war. Der russische Präsident Wladimir Putin nehme das Bild von Iwan Kramskoi (1837-1887) im März während eines Besuchs in Prag in Empfang, berichtete die Zeitung «Mlada fronta Dnes» am Mittwoch. Das Porträt war nach dem Krieg aus einer Privatsammlung an die Mährische Galerie in Brno/Brünn gegeben worden.
Wetter
Am Abend und in der Nacht kann es in Tschechien zu Glatteisbildung kommen. Meteorologen raten zu erhöhter Vorsicht im Straßenverkehr.