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Prager Abgeordnete billigen Gesetze in Forschung und Gesundheitswesen
Die Krankenversicherungen in Tschechien werden in Zukunft Auskünfte zur Qualität und zum Preis von ärztlichen Leistungen erteilen müssen. Die Patienten haben dann zum Beispiel das Recht zu erfahren, wie erfolgreich jeweilige Heilbehandlungen in den einzelnen Abteilungen verschiedener Krankenhäuser bisher waren. Ein entsprechender Gesetzentwurf, der bereits am 1. Juli dieses Jahres in Kraft treten soll, ist vom tschechischen Abgeordnetenhaus am Mittwoch in Prag verabschiedet worden. Außerdem stimmten die Abgeordneten einem Gesetzentwurf zu, der es tschechischen Wissenschaftlern ermöglicht, Forschungen an embryonalen Stammzellen vornehmen zu können. Dem Entwurf zufolge dürfen solche Forschungen alsbald an Eizellen vorgenommen werden dürfen, die im Rahmen der künstlichen Befruchtung keine Verwendung mehr fanden oder beschädigt wurden. Jegliches Klonen wird den Wissenschaftlern jedoch in dem neuen Gesetz streng untersagt.
Ermittlungskommission im "Fall Unipetrol" schloss ihre Untersuchungen ab
Die Ermittlungskommission, die vom tschechischen Abgeordnetenhaus zur Untersuchung der umstrittenen Privatisierung der Gesellschaft Unipetrol eingesetzt wurde, hat am Mittwoch ihre Arbeit beendet. Die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei (ODS) war zuvor mit ihrem Versuch gescheitert, das Mandat der Kommission bis Ende März verlängern zu lassen. Die Kommission hatte in ihrem Abschlussbericht festgestellt, dass die Regierung bei der Privatisierung von Unipetrol keine grundlegenden Fehler begangen habe und dass es sei gelungen sei, das Unternehmen zu einem entsprechenden Preis zu verkaufen. Die ODS war mit diesem Bericht nicht einverstanden.
Größter Prozess wegen Bandenverbrechens in Tschechien hat begonnen
Der bisher größte Prozess wegen Bandenverbrechens in Tschechien hat am Mittwoch in Prag mit dem Verlesen der 130-seitigen Anklageschrift begonnen. 51 Angeklagte, darunter auch ehemalige Angehörige einer Elite-Einheit der Polizei, müssen sich unter anderem wegen Mordes und Erpressung in mehreren Fällen verantworten. Die tschechische Justiz verspricht sich von dem mit Spannung erwarteten Prozess auch die Klärung der Frage, wie stark die Verbindungen zwischen der Polizei und der kriminellen Szene des Landes ist. Die so genannte Berdych-Bande soll zwischen 1996 und 2002 mit Kapitalverbrechen mehrere Millionen Euro verdient haben.
Energieverbrauch in Tschechien ist im Jahr 2005 gestiegen
Der Energieverbrauch in Tschechien ist im zurückliegenden Jahr um 2,3 Prozent auf 57,7 Terawattstunden gestiegen, während die Energieproduktion im Lande im gleichen Zeitraum zurückgegangen ist. Die Steigerung des Energieverbrauchs sei vor allem auf den erhöhten Bedarf der Großabnehmer zurückzuführen, der um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen ist, gab die nationale Energie-Regulierungsbehörde (ERU) am Mittwoch in Prag bekannt.
Kritik an geplanter Finanzhilfe für bedrohte LG.Philips Displays
Die mit ihren rund 1300 Beschäftigten vom Aus bedrohte Glasfabrik LG.Philips Displays in Tschechien hat nach mehrtägigem Stillstand die Produktion teilweise wieder aufgenommen. Jedoch sei das Schicksal des Werks im mährischen Hranice, einer der größten Auslandsinvestitionen seit der politischen Wende von 1989, weiterhin ungeklärt, meldete die Prager Nachrichtenagentur CTK am Mittwoch. Die tschechische Regierung werde dem Unternehmen möglicherweise mit einer Finanzhilfe von bis zu 10,3 Millionen Euro unter die Arme greifen, hieß es. Gegen diese Maßnahme hagelte es aber Protest von heimischen Firmen. Ein Sprecher des tschechischen Fernseh-Herstellers TCT warf dem Kabinett vor, ausländische Investoren zu bevorzugen. Das Unternehmen sei mit 1400 Beschäftigten in der gleichen prekären Lage wie LG.Philips Displays, erhalte jedoch von der eigenen Regierung keine Hilfe. "Tschechische Unternehmer sind Fremde im eigenen Land", kritisierte der Vorsitzende des tschechischen Industrieverbandes, Jaroslav Mil. Die Ansiedelung von LG.Philips Displays in dem eher strukturschwachen Gebiet war von der tschechischen Regierung bereits mit Investitionsanreizen von 52 Millionen Euro begleitet worden. Auch die slowakische Niederlassung des Unternehmens mit rund 400 Beschäftigten stehe vor einer unsicheren Zukunft, hieß es in Prag.
Schulministerin Buzkova plädiert für mehr gymnasiale Bildung in Tschechien
Bis auf das Doppelte soll dem Wunsch des tschechischen Schulministeriums zufolge bis zum Jahr 2020 der Anteil der Schüler im Lande steigen, die ein vierjähriges Gymnasium mit Abiturabschluss besuchen werden. Die Nachfrage nach einer gymnasialen Schulbildung übersteigt gegenwärtig bei weitem das Angebot. Außerdem würden gerade Gymnasien die zukünftigen Studenten am besten auf ihr Universitätsstudium vorbereiten, erklärte Schulministerin Petra Buzkova am Mittwoch vor Journalisten in Prag. Zur Schaffung neuer Bildungsplätze sollten die Landkreise daher noch in diesem Jahr mit 20 Millionen Kronen (ca. 650.000 Euro) unterstützt werden, ergänzte die Ministerin.
Tschechische Post erhöht Portopreise für Briefe und Sendungen in Europa
Die Tschechische Post hat zum heutigen 1. Februar ihre Portogebühren für Briefe in das europäische Ausland erhöht. Das Gleiche trifft für Postsendungen zu, die auf dem Landweg außerhalb Europas befördert werden. Demgegenüber ist die Luftpost in außereuropäische Länder billiger geworden. Ein Standardbrief mit einem Gewicht von bis zu 20 Gramm kostet daher ab sofort zehn Kronen, wenn er in ein anderes europäisches Land befördert werden soll. Das gab Postsprecher Ladislav Vancura am Mittwoch über die Nachrichtenagentur CTK bekannt.
Mozarts Oratorium "Betulia liberata" in Prag aufgeführt
Das Oratorium "Betulia liberata", ein Werk des 15-jährigen Mozarts, ist am Dienstag in Prag von den Prager Sinfonikern und dem Prager Philharmoniechor aufgeführt worden. Neben mehreren Solisten waren auch einige Schauspieler an der Aufführung des fast unbekannten Werkes beteiligt. Das Oratorium wurde im Rahmen des Projektes "Mozart - Prag - 2006" vom jungen tschechischen Dirigenten Jakub Hrusa einstudiert. Das Oratorium entstand nach einer Vorlage vom Wiener Hofdichter und Librettisten Pietro Metastasio.
Unmut in Prag über James-Bond-Dreharbeiten
Der Beginn der Dreharbeiten zum neuen James-Bond-Film "Casino Royale" stieß in Tschechien nicht auf die ungeteilte Freude der Prager. Zwei Tage nach der ersten Klappe seien bereits mehr als ein Dutzend Beschwerden gegen "007" bei der Polizei eingegangen, teilte eine Behördensprecherin am Mittwoch mit. Bewohner einer Stichstraße würden sich vor allem über einen "unverschämten Autoverkehr" sowie den großen Lärm am Drehort beschweren. Die Polizei habe Ermittlungen aufgenommen.
Entführter tschechischer Hund in Bayern wohlauf wieder gefunden
Ein in Tschechien gestohlener Hund ist nach einer grenzüberschreitenden Fahndungsaktion von bayerischen und tschechischen Polizisten unverletzt gefunden worden. Von den Dieben fehle aber noch jede Spur, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Wie ein Sprecher der deutschen Grenzpolizei am Mittwoch mitteilte, hatten vier Männern einen Casinobesuch in Zelezna Ruda / Böhmisch Eisenstein dazu genutzt, den fünf Monate alten Welpen namens "Art" nach Niederbayern zu entführen. Die Hunde-Kidnapper waren mit dem jungen Berner Sennenhund in ihrem Kombi nach Bayern gefahren und dabei auch einem Grenzbeamten aufgefallen. Nachdem der Besitzer in Tschechien den Verlust des Tieres gemeldet hatte, begann eine groß angelegte Fahndung. Die bayerischen Beamten wollten den jungen Rassehund auch deshalb schnell finden, weil der Welpe nach einer Operation dringend auf Medikamente angewiesen war. Polizisten suchten schließlich in ganz Ostbayern nach dem Vierbeiner und fragten dabei auch in zahlreichen Tierheimen nach. Zwei Tage später wurden die Beamten in der Nähe von Deggendorf fündig: Dort war "Art" offenbar von den Dieben ausgesetzt und in ein Heim gebracht worden. "Sein Herrchen war überglücklich, dass er seinen Hund unversehrt wieder abholen konnte", berichtete der Polizeisprecher.
Tschechiens Fußball-Star Nedved kommentiert Eishockey in Turin
Tschechiens Fußball-Star Pavel Nedved wird sich bei den Olympischen Winterspielen in Turin auf ungewohntem Terrain versuchen. Nach Angaben des Eishockey-Weltverbandes IIHF wird Europas Fußballer des Jahres 2003 Eishockey-Spiele für den italienischen Fernsehsender RAI kommentieren. Nedved, der sonst auf Torjagd für Italiens Rekordmeister Juventus Turin geht, ist glühender Anhänger der Puckjäger und soll über gutes Fachwissen verfügen. Weltmeister Tschechien ist am 15. Februar erster Gegner der deutschen Auswahl.
Wetteraussichten: Inversion in Tschechien hält bis Samstag an
Das dieser Tage in Tschechien vorherrschende Wetter der Inversion - bedeckter Himmel und kalte Temperaturen im Flachland, Sonne und ein gemäßigtes Klima in den oberen Lagen der Berge - wird voraussichtlich noch bis Samstag anhalten. Die Tageshöchstwerte werden dabei am Donnerstag wieder zwischen minus einem und plus drei Grad Celsius liegen. Am Freitag wird das Wetter ähnlich, für Samstag rechnen die Meteorologen mit einer Wolkenzunahme und Schneeschauern.