Nachrichten
Mindestens zwei tschechische Opfer bei Halleneinsturz in Kattowitz
Unter den mindestens 66 Opfern des Halleneinsturzes im polnischen Kattowitz sind nach gegenwärtigen Informationen auch zwei Tschechen. Ein weiterer tschechischer Bürger, der sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Halle aufgehalten hatte, wird noch vermisst. Darüber informierte am Sonntag der tschechische Konsul in Kattowitz, Josef Byrtus. Der polnische Präsident Lech Kaczynski bezeichnete das Unglück als die "größte Katastrophe in der Geschichte des demokratischen Polen" und verhängte dreitägige Staatstrauer. Auch seinen für Montag geplanten Besuch in Tschechien sagte Kaczynski ab. Der tschechische Präsident Vaclav Klaus sprach seinem polnischen Amtskollegen und den Angehörigen der Opfer in einem Telegramm sein tiefes Beileid aus.
Tschechien gibt Zustimmung für verminderte EU-Mehrwertsteuersätze
Die Tschechische Republik hat am Sonntag den Kompromissvorschlag der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft über verminderte Mehrwertsteuersätze gebilligt. Eine Ausnahmeregelung der Steuersätze für Wärmeversorgung und den Wohnungs- und Hausbau werde es für Tschechien aber auch über das Jahr 2007 hinaus geben. Damit habe Tschechien sein Ziel größtenteils erreicht, sagte Regierungschef Jiri Paroubek. Die EU-Finanzminister hatten sich am Dienstag nicht auf einen Kompromiss zur Verlängerung der Steuerausnahmen bis Ende 2010 einigen können. Polen, Tschechien und Zypern hatten den Vorschlag blockiert und sollten sich spätestens an diesem Wochenende abschließend äußern. Entscheidungen über Steuerfragen müssen von den EU-Mitgliedern einstimmig getroffen werden. Abhängig ist die Durchsetzung des Vorschlags jetzt allein von Polen, das bislang nicht eingelenkt hat.
Kalousek: Regierungskoalition ist bereits zerbrochen
Nach Meinung des Parteichefs der tschechischen Christdemokraten (KDU-CSL), Miroslav Kalousek, ist die sozialliberale Regierungskoalition im Abgeordnetenhaus bereits zerbrochen. Die Sozialdemokraten, der größte Koalitionspartner, setzte hier bereits vorwiegend auf die Zusammenarbeit mit den Kommunisten. Das sagte Kalousek am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen. Regierungschef Paroubek hatte den Christdemokraten bereits am Samstag vorgeworfen, auf unproduktive Weise das Schreckgespenst des Kommunismus zu beschwören. Eine Koalition der Sozialdemokraten mit den Kommunisten auf Regierungsebene schloss Paroubek aus. Gleichwohl werde man nach den Wahlen mit allen Parteien verhandeln. Am wahrscheinlichsten sei im Falle eines Wahlsieges eine sozialdemokratische Minderheitsregierung, so Paroubek.
Regierung will Elektrobetrieb LG.Philips vor dem Aus schützen
Die tschechische Regierung hat ihre Bereitschaft signalisiert, der Firma LG.Philips Display, einer der größten Auslandsinvestitionen in Tschechien, unter die Arme zu greifen. Der Betrieb im mährischen Ort Hranice hatte am Freitag die Bildschirmproduktion eingestellt. Das Kabinett sei bereit, im Rahmen seiner Möglichkeiten eine Lösung zu suchen, sagte Finanzminister Bohuslav Sobotka am Sonntag. Anderenfalls müsse die Firma, die 1300 Angestellte beschäftigt, dem tschechischen Staat das Geld, das sie im Rahmen der Investitionsanreize erhalten habe, zurückerstatten. Die oppositionelle Demokratische Bürgerpartei (ODS) bezeichnete den drohenden Krach von LG.Philips am Samstag als Beispiel für die Unfähigkeit der sozialdemokratischen Regierung.
Komponist Jan F. Fischer gestorben
Im Alter von knapp 85 Jahren ist am Freitag in Prag der Komponist Jan F. Fischer gestorben. Darüber informierte am Sonntag die Familie des Toten. Fischers Opern- und Ballettkompositionen fanden im In- und Ausland großen Widerhall, insbesondere auch in Deutschland. Für seine Film- und Fernsehkompositionen erhielt er eine Reihe von Preisen auf internationalen Festivals in Venedig, Brüssel und Salzburg. Fischer habe zu den Repräsentanten der Künstlergeneration gezählt, die die tschechische Musik und das Theater in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend mitgeprägt habe, sagte der Leiter der Tschechischen Philharmonie, Vaclav Riedlbauch.
Wetter
Nach dem strengen Frost der vergangenen Woche rechnen Meteorologen in den kommenden Tagen mit einer allmählichen Erwärmung in den meisten Regionen Tschechiens. Die Tageshöchsttemperaturen liegen bei minus vier bis null Grad Celsius, in höheren Lagen erreichen sie sogar fünf Grad über Null. Nachts sinkt das Quecksilber örtlich allerdings weiterhin auf bis zu 20 Grad unter den Gefrierpunkt.