Nachrichten

Erneut Kälteopfer in Tschechien - Atomkraftwerk vom Netz genommen

In Tschechien haben die frostigen Temperaturen der letzten drei Tage, die in der Nacht zu Montag bis auf minus 30 Grad Celsius gefallen sind, fünf Kälteopfer gefordert. Ein 46 Jahre alter Obdachloser sei in Prag erfroren unter einer Brücke gefunden worden, teilte die Polizei am Montag mit. In Oldrichov bei Tabor sowie in den mährischen Städten Ostrava / Ostrau und Moravska Beroun wurden weitere vier Obdachlose gefunden, die ihren Erfrierungen erlegen waren. Die kälteste Temperatur wurde mit minus 30,3 Grad im nordmährischen Sumperk / Mährisch Schönberg gemessen. Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin musste wegen der Minustemperaturen in der Nacht zu Montag der erste Block vom Stromnetz genommen werden. Die große Kälte habe das Thermometer beschädigt, sagte AKW-Sprecher Milan Nebesar. Der Reaktor wurde am Montagmorgen bei Temperaturen von immer noch minus 17 Grad vorsichtig wieder auf 50 Prozent Leistung hochgefahren. Landesweit behinderten vereiste Straßen den Verkehr. Eisenbahnzüge aus Polen und der Slowakei hatten wegen des Frosts bis zu einstündige Verspätungen. Auf der Eisenbahnstrecke Vejprty - Chomutov in Nordböhmen entgleiste ein Zug. Die Strecke war bis Sonntagabend gesperrt.

Eurobarometer: Tschechien verlieren an Vertrauen in die EU-Mitgliedschaft

Nur jeder sechste Tscheche ist der Meinung, dass man als Tscheche in irgendeiner Weise die Geschicke der Europäischen Union beeinflussen könne. Gemeinsam mit den Bürgern Lettlands ist das der geringste Anteil innerhalb der Bevölkerung eines EU-Mitgliedslands. Das ergab eine im Herbst vergangenen Jahres durchgeführte Umfrage des so genannten Eurobarometers, die am Montag veröffentlicht wurde. Aus den Umfrageergebnissen ging des Weiteren hervor, dass die Unterstützung der EU-Mitgliedschaft der Tschechischen Republik durch deren Bürger abgenommen hat. Während noch im Frühjahr letzten Jahres 49 Prozent der Tschechen die EU-Mitgliedschaft ihres Landes unterstützten, so sind es gegenwärtig um fünf Prozent weniger. Ein Vertrauensverlust in die Union ist jedoch in allen EU-Ländern verzeichnet worden, Experten zufolge ganz offensichtlich wegen der Ablehnung der EU-Verfassung durch Frankreich und die Niederlande sowie den erneut zu Tage getretenen Differenzen um den EU-Haushalt.

Bahnhöfe in Prag und Brno wegen anonymer Bombendrohung geräumt

Wegen der Bombendrohung eines anonymen Anrufers mussten die Hauptbahnhöfe in Prag und Brno / Brünn am Montagnachmittag für einige Zeit gesperrt werden. Nacheinander hatte der anonyme Täter via mobilen Telefonanruf das Zünden mehrerer Bomben in den genannten Gebäuden angekündigt. Die Polizei hatte daraufhin beide Bahnhofsgebäude abgesperrt und die hier weilenden Fahrgäste außerhalb der Gefahrenzone in Sicherheit gebracht. Bei den von Spezialisten mit Spürhunden durchgeführten Durchsuchungen konnten jedoch keine Sprengkörper gefunden werden. Nach dem anonymen Anrufer, der für Dienstagmorgen mit einer weiteren Bombe auf dem Prager Bahnhof gedroht hat, wird intensiv gefahndet.

Hyundai verhandelt in Prag über Investitionsbedingungen des neuen Werks

Die Vertreter des südkoreanischen Automobilherstellers Hyundai haben am Montag die finalen Verhandlungen zum Bau ihres geplanten Autowerks im nordmährischen Nosovice begonnen. Mit führenden Vertretern des tschechischen Industrie- und Handelsministeriums und der Agentur CzechInvest haben sie dabei über die konkreten Bedingungen verhandelt, zu denen die Fabrik im Mährisch-Schlesischen Landkreis entstehen sollte. Zu diesen Bedingungen gehört auch der Ausbau einer Straßenverbindung von Nosovice ins slowakische Zilina, wo derzeit das Kia-Autowerk der gleichnamigen Hyundai-Tochtergesellschaft errichtet wird. Hyundai hat noch nicht endgültig entschieden, ob die europäische Niederlassung der Firma in Tschechien oder in einem anderen Land entstehen wird. Tschechiens Wirtschaftsminister Milan Urban ist jedoch davon überzeugt, dass die Verhandlungen mit den Vertretern von Hyundai erfolgreich sein werden. Die Verhandlungen in Prag sollen bis zum Donnerstag andauern.

Prognose: Tschechische Krone wird Ende 2006 Kurs von 27 CZK/Euro haben

Die tschechische Währung ist am Montag mit einem stabilen Wechselkurs um 28,60 Kronen je Euro gehandelt worden, womit sie nur um wenige Heller über ihrem Kurs vom Freitag lag, bei dem mit 28,56 Kronen je Euro ein neuer Rekordwert aufgestellt wurde. Gegenüber der US-Währung ist der Kurs der Krone jedoch gleich um bis zu 40 Heller gegenüber Freitag gestiegen. Zum Geschäftsschluss wurde er mit 23,32 Kronen je US-Dollar notiert. Der Grund für diesen Kursanstieg sei auf den Fall des Dollars auf den Weltfinanzmärkten zurückzuführen, erklärte Tomas Vlk von der Gesellschaft Patria Online gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Einer prognostischen Währungsanalyse der Royal Bank of Scotland zufolge, sollte der Kurs der tschechischen Währung bis März auf 28,00 Kronen je Euro steigen und er könnte zum Jahresende sogar bei 27,00 Kronen je Euro liegen.

Benzinpreise in Tschechien etwas gestiegen - Dieselpreis aber gesunken

Die Benzinpreise in Tschechien sind wieder leicht gestiegen. Der Liter Super Bleifrei (Natural 95) ist in der vergangenen Woche um vier Heller teurer geworden, so dass der durchschnittliche Literpreis jetzt bei 28,40 Kronen liegt. Bei Diesel (Nafta) hingegen ging der durchschnittliche Literpreis um vier Heller zurück, er liegt nunmehr bei 27,90 Kronen. Das bedeutet, dass Benzin und Diesel je Liter in Tschechien weiterhin für weniger als einem Euro zu haben sind.

Australian Open: Vaidisova als letzte Tschechin im Einzel ausgeschieden

Im Achtelfinale der Australien Open in Melbourne ist heute mit Nicole Vaidisova die letzte tschechische Vertreterin in einer Einzelkonkurrenz ausgeschieden. Gegen die favorisierte Französin Amelie Mauresmo war die 16-jährige Tennishoffnung nahezu chancenlos, verlor beide Sätze jeweils mit 1:6. Die Tschechische Republik ist damit nur noch mit einigen Akteuren in den Doppelwettbewerben des Grand-Slam-Turniers vertreten.

Wetter: Arktische Kälte hat Tschechien fest im Griff

Die am Sonntag von Russland nach Mitteleuropa gelangte arktische Kälte hat die Tschechische Republik auch am Dienstag und Mittwoch noch fest im Griff. Insbesondere im mährisch-schlesischen Ostteil des Landes werden den Meteorologen zufolge zweistellige Minusgrade erwartet, die an beiden Tagen minus 17 bis minus 22 Grad, in abgelegenen Tälern sogar bis minus 25 Grad Celsius erreichen können. Trotz Sonne und klarem wolkenlosem Himmel werden die Tageshöchstwerte am Dienstag und Mittwoch allenfalls bei minus 7 bis minus 11 Grad Celsius liegen.