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Landkreis Mittelböhmen hilft finanziell dem Fischerverband
Der Landkreis Mittelböhmen will den betroffenen Fischern bei der Liquidierung der ökologischen Katastrophe an der Elbe helfen, bei der entwichenes Zyanid den Tod von mehreren Tonnen Fisch verursacht hatte. Auf Beschluss der regionalen Regierung soll der Fischereiverband eine finanzielle Beihilfe in Höhe von 200.000 Kronen (6000 Euro) erhalten. Als skandalös bezeichnete der Chef des mittelböhmischen Landkreiskabinetts Petr Bendl die Tatsache, dass die Firma "Lucebni zavody Draslovka Kolin" offiziell erst am Dienstag über die Havarie informiert habe. Man werde darauf achten, so Bendl, dass der Vorfall konsequent untersucht werde und dem Verursacher eine entsprechende Strafe erteilt werde. Bendl sagte, sein Amt werde darauf achten, dass die Firma Maßnahmen trifft, die künftig ähnliche Havarien verhindern können.
Hyundai-Vertreter erneut in Tschechien erwartet
Ein Memorandum über die vorgesehene Investition des südkoreanischen Autoherstellers Hyundai in den Bau einer Autofabrik in Tschechien könnte nach Meinung von Industrie- und Handelsministers Milan Urban im Februar unterzeichnet werden. Kommende Woche werden Hyundai-Vertreter in Tschechien eintreffen, um mit den tschechischen Gesprächspartnern die Endfassung des Dokuments auszuhandeln, das verbindliche Bedingungen für die geplante Investition der Automobilfirma in der Höhe von etwa einer Milliarde Euro definiert. Die endgültige Entscheidung über den Standort des Werkes soll gegen Ende Januar fallen.
Verhandlungen über Arzneikosteneinsparungen wieder ergebnislos
Auch die vierte Gesprächsrunde der Kommission, die nach möglichen Einsparungen bei den Ausgaben für Medikamente sucht, hat am Mittwoch kein konkretes Resultat gehabt. Dies teilte der Präsident der Tschechischen Apothekerkammer, Lubomir Chudoba, der Nachrichtenagentur CTK nach den Verhandlungen zwischen Vertretern der Apotheker, der Arzneimitteldistributoren und des Gesundheits- sowie Finanzministeriums mit. Die Kommission soll noch einmal am 24. Januar zusammenkommen. Für den 30. Januar haben die Apotheker einen Streik ausgerufen, um gegen die vom Kabinett beschlossene Senkung der Handlungsmarge von 32 Auf 29 Prozent zu protestieren.
Premier Paroubek setzt Indien-Visite fort
Die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Tschechischen Republik und Indien war am Mittwoch das Hauptthema der Verhandlungen von Premier Jiri Paroubek mit den höchsten Vertretern der indischen Politik sowie mit dortigen Unternehmern. Indien sei vor allem am Import fertiger Investitionsanlagen und von Militärmaterial interessiert, informierte Paroubek nach seinem Treffen mit Verteidigungsminister Pranab Mukherdchi auf einer Pressekonferenz in Neu Delhi. Detaillierte Angaben über die diskutierten Lieferungen für die indische Armee lehnte er jedoch ab. Eigenen Worten zufolge ist der Premier davon überzeugt, dass sich tschechische Unternehmer in Indien durchsetzen können, weil sie ihre Produkte zu günstigen Preisen und in vergleichbarer Qualität wie die westlichen Länder anbieten. Außer mit Indiens Präsident Abdul Kalam kam der tschechische Regierungschef heute auch mit der Vorsitzenden der Regierungspartei Indischer Nationalkongress, Sonia Gandhi, und einigen Ministern zusammen.
Tschechen gehören erneut der schnellen Eingreiftruppe an
Die Tschechische Republik hat bereits zum 6. Mal Soldaten in die schnelle Eingreiftruppe der NATO entsandt. Diesmal werden 20 Tschechen sechs Monate unter dem britischen Kommando in der CIMIC-Einheit tätig sein, die den Auftrag zu erfüllen hat, mit den Staatsverwaltungen in verschiedenen Krisenregionen der Welt zusammenzuarbeiten.
Regierung unterstützt junge Familien
Das tschechische Kabinett will junge Familien unterstützen, indem es ein vergünstigtes Darlehenssystem für die Wohnungsmodernisierung gebilligt hat. Junge Menschen bis zu 36 Jahren können günstig einen staatlichen Kredit in der Höhe von 150.000 Kronen (3000 Euro) aufnehmen, um damit ihre Wohnung oder ein Haus zu renovieren. Die Rückzahlung des mit zwei Prozent verzinsten Kredits ist binnen zehn 10 Jahren möglich.
Pendolino-Züge sollen wieder ab Februar verkehren
Die italienische Firma Alstom, die den tschechischen Hochgeschwindigkeitszug Pendolino produziert, kennt bereits die Ursache der in den letzten Tagen aufgetretenen Störungen, wegen derer fünf von den insgesamt sechs hierzulande eingesetzten Pendolino-Züge außer Betrieb gesetzt werden mussten. Die Firma will die Störungen bis Ende Januar beheben, damit die Züge bereits ab Anfang Februar wieder in Betrieb sind. Dies sagte am Mittwoch der Alstom -Vizepräsident, Terence Watson, auf einer Pressekonferenz in Prag.
Tschechische Ornithologen warnen vor Panikmache
Mit der nahenden Rückkehr der ersten Zugvögel aus ihren Überwinterungslokalitäten warnen tschechische Ornithologen vor Panikmache vor einer Vogelgrippegefahr, u.a. auch im Hinblick auf die tödlichen Fälle in der Türkei. Die ersten Vogelarten seien bereits im Februar zu erwarten, hieß es am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Prag. Anwesende Experten appellierten an die Öffentlichkeit in Betracht zu nehmen, dass die Möglichkeit der Übertragung des Vogelgrippevirus durch Wildvögel bis jetzt noch nicht bestätigt worden ist.
Ehemaliger Grenzschutzsoldat verurteilt
Das Kreisgericht mit Sitz in Domazlice / Taus hat am Mittwoch den ehemaligen Grenzschutzsoldaten Andrej Terela zu einer 14-monatigen Freiheitsstrafe mit Bewährung verurteilt. Auf die Anklagebank kam er wegen der Beschuldigung, während der Dienstausübung im August 1977 in der Nähe der westböhmischen Gemeinde Rybnik einen Mann erschossen zu haben, der über die Staatsgrenze in die Bundesrepublik Deutschland flüchten wollte. Terela wies dies mit dem Hinweis zurück, nur zur Abschreckung geschossen zu haben, wobei der Mann von einer abgeprallten Kugel getroffen worden sei. Nach Meinung der Staatsanwältin habe er jedoch nicht alle ihm zur Verfügung stehenden milderen Mittel zur Anwendung gebracht, wie z.B. den Einsatz eines Diensthundes.
Vergessene Oper wieder belebt
In einer Koproduktion mit dem Theater in Regensburg wird am Donnerstag die komische Oper "Spießbürger" von Theodor Veidl auf der Bühne des Prager Ständetheaters aufgeführt. Damit wird das bereits in Vergessenheit geratene Musikwerk des Komponisten wieder aufleben, der vor dem 2.Weltkrieg der deutschen Minderheit in der Tschechoslowakei angehörte. 1946 sollte er nach Deutschland vertrieben werden, ist aber vorher während der Internierung in Terezin / Teresienstadt gestorben. Seine Oper entstand Mitte der 30er Jahre nach einem Libretto von Pavel Eisner, das wiederum auf dem satirischen Lustspiel Deutsche Spießbürger von August Kotzebue basiert. Die Prager Neuinszenierung führte der Intendant des Regensburger Theaters Ernö Weil, Schöpfer des Bühnenbilds ist der Direktor des Nationaltheaters Prag. Das Opernorchester spielt unter der Leitung von Raoul Grüneis, die Solisten sind aus Regensburg.
Wetter
Heftige Schneefälle und starker Wind komplizieren erneut den Verkehr im Lande. Probleme wurden u.a. auch von den meisten Grenzübergängen zu Deutschland gemeldet. Die Grenzübergänge Cinovec / Zinnwald und Vojtanov / Schönberg mussten sogar für einige Stunden geschlossen werden. Weitere Schneefälle sind laut Wetterbericht auch in den kommenden Tagen zu erwarten. Am Wochenende soll es sogar zu einem Temperatursturz kommen. Die Meteorologen schließen nicht aus, dass die Temperatur bis auf minus 20 Grad sinken könnten. In der kommenden Nacht wird es bewölkt bis bedeckt, zeitweise sind Schneefälle oder Schneeschauer zu erwarten, die Nachttemperaturen bewegen sich zwischen minus vier bis minus acht Grad. Am Donnerstag wolkig, vereinzelte Schneefälle.