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Neue EU-Länder brauchen EU-Mittel zur Renovierung von Plattenbauten

Experten aus der Slowakei, Polen, Ungarn und Tschechien haben sich am Montag in Bratislava auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt, um aus EU-Fonds finanzielle Mittel für die Renovierung sanierungsbedürftiger Wohnungen zu schöpfen. Eine entsprechende Möglichkeit ist in dem vor kurzem verabschiedeten EU-Finanzrahmen vorgesehen. Die neuen EU-Mitglieder bemühen sich jetzt darum, dass die EU die Nutzung der Fördergelder auch für die Renovierungen von Plattenbauten zulässt. Dies sagte eine Sprecherin des tschechischen Ministeriums für Regionalentwicklung.

Apotheker wollen noch verhandeln

Die tschechischen Apotheker wollen sich bis Freitag entscheiden, ob und wann sie eventuell zu streiken beginnen und die Apotheken schließen. Bis Donnerstag wollen sie von Gesundheitsminister David Rath oder Premier Jiri Paroubek Auskunft darüber erhalten, ob die seit Januar gültige Senkung des Zuschlags zum Medikamentenpreis um drei Prozent dauerhaft ist. Die Apotheker sind bereits jetzt in Streikbereitschaft.

Tschechische Militärärzte kehren aus Pakistan zurück

Das bislang in Pakistan tätige tschechische Militärchirurgenteam wird von einheimischen Ärzten abgelöst. Wenn Ende Januar auch niederländische Mediziner das Feldlazarett in Bagh verlassen, werden sich nur noch pakistanische Ärzte um die Patienten kümmern. Dreißig Angehörige des tschechischen Ärzteteams warten jetzt in Islamabad auf die Abreise nach Prag. Das sagte der Befehlshaber des Teams, Marek Kocvrlich, am Montag der Nachrichtenagentur CTK. Seinen Worten zufolge haben die tschechischen Ärzte, die nach der Erdbebenkatastrophe im Rahmen einer NATO-Mission nach Pakistan entsendet wurden, den Pakistanern das übrig gebliebene medizinische Material übergeben. Mit den Medizinern reisen auch elf kranke Pakistaner nach Prag, überwiegend Kinder, die in tschechischen Krankenhäusern behandelt werden sollen.

"Newsweek" veröffentlicht Informationen über Muhammad Attas Kontakte zu irakischem Agenten in Prag

Das Weiße Haus hat im Jahr 2002 unveröffentlichte Informationen über die Kontakte eines der Attentäter vom 11. September 2001 zu einem irakischen Spion in Prag erhalten. Dies schrieb das US-amerikanische Nachrichtenmagazin Newsweek in seiner jüngsten Ausgabe. Dem Magazin zufolge hatten jedoch die Nachrichtendienste diese Informationen abgelehnt. In dem Material, das im September 2002 ausgearbeitet wurde, werden Informationen der tschechischen Nachrichtendienste über Muhammad Attas Treffen mit dem irakischen Diplomat und Agent Ahmad Ani im April 2001 zitiert. Außerdem wird an zwei zuvor bestätigte Reisen Attas nach Prag in den Jahren 1994 und 2000 erinnert. Das Material enthält außerdem die bisher unveröffentlichte Information, dass Atta mit dem damaligen Charge d´affaires der irakischen Botschaft in Prag, Hussein Kanan, zusammentraf und dass einige Angestellte des Prager Flughafens Atta nach dem 11. September identifiziert hatten. Ihnen zufolge sei Atta gemeinsam mit seinem Bruder Farhan Atta gereist.

Irakische Experten werden in Prag im Denkmalschutz geschult

Neun Experten aus der irakischen Hauptstadt Bagdad und der südirakischen Stadt Basra werden in den nächsten vier Wochen in Prag im Bereich der Städteplanung und des Denkmalschutzes geschult. Neben Vorträgen und Seminaren in Prag werden die Iraker auch einige weitere tschechische Städte besuchen. Zur Hilfe bei der Renovierung der Stadt rief der damalige Bürgermeister von Bagdad, Ala Tamini, im vergangenen Jahr während seines Besuches in Tschechien auf.

Christdemokraten beschweren sich über das Kirchengesetz

Die christdemokratischen Abgeordneten in der oberen tschechischen Parlamentskammer wollen diese Woche eine Beschwerde beim Verfassungsgericht über das novellierte Kirchengesetz einreichen - wegen einiger umstrittener Absätze über die Stellung der Caritas, der Diakonie und der kirchlichen Bildungseinrichtungen. Das sagte am Montag der Vorsitzende der christdemokratischen Senatsfraktion Adolf Jilek. Einzelheiten bezüglich der Beschwerde werden die Senatoren am Dienstag veröffentlichen. Die Beschwerde betrifft dieselben Sätze, die das Verfassungsgericht auf Anlass der Senatoren im November 2002 aus dem Gesetz streichen ließ. Das Gesetz schränkt nach Meinung der Christdemokraten das Recht der Kirchen ein, ihre Institutionen unabhängig vom Staat zu errichten.

Arbeitslosenquote steigt im Dezember auf 8,9 Prozent

In Tschechien waren im Dezember knapp 25.000 Arbeitslose mehr als im Vormonat gemeldet. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 8,4 auf 8,9 Prozent. Die aktuellen Zahlen gab am Montag das Ministerium für Arbeit und Soziales bekannt. Insgesamt waren mehr als 481.000 Arbeitssuchende registriert. Den Grund für die ungünstige Entwicklung im Dezember sehen Ökonomen in der Winter-Flaute bei Saisonarbeiten. Außerdem stellen viele Unternehmen neue Mitarbeiter erst zum Januar ein. Im Vergleich zum Dezember 2004 verzeichnen die Ämter allerdings gut 28.000 Arbeitssuchende weniger.

Staatschulden stiegen auf 23 Milliarden Euro

Die Staatsschulden der Tschechischen Republik sind im letzten Quartal 2005 um 28,6 Milliarden Kronen auf 691,2 Milliarden Kronen (ca. 23 Milliarden Euro) gestiegen. Dies geht aus Informationen des Finanzministeriums vom Montag hervor. Während des gesamten letzten Jahres hat sich der Staat mit fast 100 Milliarden Kronen (ca. 3,3 Milliarden Euro) verschuldet.

Interesse der Investoren an Tschechien sinkt nicht

Die tschechische Agentur CzechInvest hat im vergangenen Jahr 154 neue ausländische und einheimische Investitionsprojekte im Gesamtwert von mehr als 73 Milliarden Kronen (2,4 Milliarden Euro) vermittelt. Dies ist um acht Projekte und 20 Milliarden Kronen mehr als im Jahr 2004. Dank der neuen Investitionen entstehen in Tschechien in den nächsten Jahren mehr als 21.000 Arbeitsplätze. Der Chef der Agentur Tomas Hruda sagte, im vergangenen Jahr sei die historisch höchste Zahl von Investitionsprojekten vermittelt worden. Der stellvertretende Industrie- und Handelsminister Vaclav Petricek erklärte, die pessimistischen Prognosen, nach denen das Interesse der Investoren an Tschechien allmählich nachlasse, hätten sich nicht erfüllt.

CzechInvest-Chef Hruda ist vor den Verhandlungen mit der Firma Hyundai optimistisch

Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai soll sich laut Tomas Hruda, dem Chef der tschechischen Agentur CzechInvest, bis Ende Januar über den Bau einer Zweigstelle in Europa entscheiden. Hruda erklärte am Montag vor Journalisten, er sei optimistisch, dass Hyundai sich letztlich für Tschechien als neuen Standort entscheide. Vertreter von CzechInvest reisen heute mit Vertretern des Industrie- und Handelsministeriums, des Mährisch-Schlesischen Landkreises und des Landkreises Zlin nach Südkorea, um über die Bedingungen für die Errichtung dieser Zweigstelle in Tschechien zu verhandeln. Für die südkoreanische Investition interessiert sich außerdem auch Polen. Hruda lehnte es ab, Einzelheiten über die Vorschläge zu veröffentlichen, die die tschechische Seite der Gesellschaft Hyundai unterbreiten wird.

Skoda Octavia soll in neuem VW-Werk in Russland montiert werden

Der größte europäische Automobilkonzern, die Volkswagen AG, zu der auch der tschechische Hersteller Skoda Auto gehört, wird in Russland ein neues Werk mit einer Kapazität von bis zu 250.000 Fahrzeugen im Jahr errichten. Als erstes Modell soll dort der Skoda Octavia montiert werden. Das gab VW-Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Pischetsrieder auf dem Detroiter Autosalon bekannt. Mit dem Bau könnte noch in diesem Jahr begonnen werden, so Pischetsrieder.

Konvention über Minderheiten ermöglicht Slowaken in Tschechien die Benutzung der Muttersprache

Slowaken werden bei Gerichtsverhandlungen und im Kontakt mit den Behörden in der Tschechischen Republik wahrscheinlich in einigen Monaten ihre Muttersprache benutzen können. Dies soll nach der Unterzeichnung der Konvention des Europarates über die Minderheiten- und Regionalsprachen von 1992 möglich sein. Das tschechische Kabinett unterbreitete die Konvention dieser Tage dem Parlament. Die Verabschiedung der Konvention soll auch die zahlreichen Angehörigen der in Tschechien lebenden polnischen Minderheit freuen. Nach der Ratifizierung der Konvention könnten sie ihre Muttersprache bei den Behörden in der Region von Karvina und Frydek-Mistek gebrauchen.

Verkehrsunfallstatistik 2005: Günstigere Zahlen als vorher

Die Verkehrsunfallstatistik für das Jahr 2005 sieht günstiger als in den vorhergehenden Jahren aus. Bei Verkehrsunfällen sind im vergangen Jahr auf den tschechischen Straßen 1127 Menschen ums Leben gekommen. Es handelt sich dabei um die niedrigste Zahl von Verkehrsunfallopfern während der letzten fünfzehn Jahre. Dies gilt auch für die Zahl der Menschen, die bei Verkehrsunfällen schwer verletzt wurden. Die Zahl der Verkehrsunfälle sowie die dabei entstandenen materiellen Schäden sind jedoch höher als im Jahr 2004. Die Angaben wurden am Montag von Polizeipräsident Vladislav Husak und von Vertretern der tschechischen Verkehrspolizei veröffentlicht.

DB-Lok entgleist in Tschechien

Eine Lokomotive der Deutschen Bahn ist am Montagmorgen in Zelezna Ruda / Markt Eisenstein unweit der bayrischen Grenze entgleist. Nach den bisherigen Informationen wurde niemand verletzt. Das Unglück habe sich bei Rangierarbeiten ereignet, gab ein Sprecher der Bahnaufsicht bekannt.

Das Wetter

Im Zusammenhang mit dem frostigen Wetter tritt in einigen Regionen Tschechiens, vor allem in Nordmähren, Smog auf. Am Dienstag ist es heiter bis leicht bewölkt. Die Tageshöchstwerte zwischen -4 und 0 Grad.