Nachrichten

Außenminister Svoboda führt Gespräche in Wien

Die weitere Entwicklung in der Europäischen Union unter Österreichs Vorsitz stellt für Tschechien einen bestimmten Maßstab im Zusammenhang mit den Vorhaben Prags dar, 2009 den EU-Vorsitz zu übernehmen. Daran erinnerte der tschechische Außenminister Cyril Svoboda nach dem Treffen mit seiner österreichischen Amtskollegin Ursula Plassnik am Montag in Wien. Österreich wird den EU-Vorsitz ab 1. Januar 2006 übernehmen. Svoboda und Plassnik hoben die sich entwickelnden bilateralen Beziehungen hervor, die unter anderem durch die vor kurzem abgeschlossenen Verträge über neue Grenzübergänge und über das Autobahnennetz sowie durch die Geste der tschechischen Seite unterstützt werden, das aus Schönbrunn und der Hofburg stammende historische Mobiliar Österreich zurückzugeben. Während der Gespräche wurde des Weiteren die Notwendigkeit betont, finanzielle Perspektiven der EU für die Jahre 2007-2013 bald zu verabschieden.

Premier Paroubek unterstützt tschechische Investitionen in Rumänien

Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek hat am Montag auf dem Euromed-Gipfel in Barcelona mit seinem rumänischen Amtskollegen Traian Basescu über Investitionsgelegenheiten für tschechische Unternehmer diskutiert. Paroubek zufolge ist Rumänien daran sehr interessiert, dass neben dem tschechischen Energieproduzenten CEZ und der pharmazeutischen Firma Zentiva auch weitere tschechischen Firmen in Rumänien investieren.

Kirchen protestieren gegen das Kirchengesetz

Der Ökumenische Kirchenrat hat Staatspräsident Vaclav Klaus darum ersucht, das novellierte Kirchengesetz nicht zu unterzeichnen. Der vom Senat abgelehnte Gesetzentwurf wurde vorige Woche dank Sozialdemokraten und Kommunisten vom Abgeordnetenhaus verabschiedet. Die Kirchen machen darauf aufmerksam, dass Artikel, die bereits vor zwei Jahren vom Verfassungsgericht aufgehoben wurden, im novellierten Entwurf erneut enthalten sind. Umstritten ist die Frage, ob das Gesetz das Recht der Kirchen betrifft, geistliche und andere Institutionen - wie beispielsweise die Caritas, Diakonie, Schulen und medizinische Einrichtungen - zu errichten. Die Vertreter der Kirchen erinnern daran, dass das Gesetz ohne einen Partnerdialog des Staates mit den Kirchen ausgearbeitet wurde. Bei der Novellierung des Gesetzes seien, so die Kirchenvertreter, die Vorschläge der Kirchen nicht berücksichtigt worden.

Gesundheitsminister Rath distanziert sich von seiner Ex-Beraterin

Der tschechische Gesundheitsminister David Rath hat sich am Montag von der Herausgeberin der Zeitschrift der Tschechischen Ärztekammer und seiner ehemaligen Beraterin, Eva Klimovicova, distanziert. Rath tat dies für den Fall, dass sich der Korruptionsverdacht gegen Klimovicova bestätigen sollte. Raths langjährige Mitarbeiterin trat jedoch bereits früher vom Posten der Beraterin zurück. Sie wies aber auch sämtliche Anschuldigungen zurück. Klimovicova wird verdächtigt, von einer pharmazeutischen Firma verlangt zu haben, in die in der Zeitschrift der Ärztekammer veröffentlichte Reklame zu investieren. Dafür soll sie einem Vertreter der Firma angeblich ein Treffen mit dem damaligen Präsidenten der Ärztekammer, David Rath, versprochen haben. Dies alles soll sich in der Zeit abgespielt haben, als eine Kommission des Gesundheitsministeriums darüber entscheiden sollte, welche Medikamente aus der öffentlichen Krankenversicherung bezahlt werden. Rath war Mitglied der Kommission. Über den Fall informierten das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen und das Wochenmagazin "Tyden".

Ökologen protestieren gegen den eventuellen Bau einer Hyundai-Fabrik in Nosovice

Die tschechische Bürgerinitiative "Puda pro zivot" (Erde fürs Leben) und die Juristen des Ökologischen rechtlichen Dienstes (EPS) werden der Führung des Automobilherstellers Hyundai einen Brief schicken, in dem sie gegen die eventuelle Investition der Firma in der Industriezone von Nosovice unterhalb der Beskiden protestieren. Die Nachrichtenagentur CTK wurde darüber von einem EPS-Mitarbeiter informiert. Die Firma Hyundai ließ vor kurzem verlauten, dass sie vorhat, einen Betrieb in Europa aufzubauen. Unter den Ländern, die in Frage kommen, ist angeblich Tschechien. Das tschechische Kabinett bot der Firma einige Orte an, wo ein Hyundai-Betrieb erbaut werden könnte. Unter den Orten ist auch Nosovice. Die Aktivisten fordern die Firma Hyundai auf, sich umweltbewusst zu verhalten und eine andere, weniger problematische Lokalität für ihre Investition auszusuchen. Nosovice liege nämlich, so die Aktivisten, in unmittelbarer Nähe des Naturschutzgebietes Beskiden.

Tschechische Krone im Aufwind

Der Kurs der tschechischen Währung wurde am Montagnachmittag mit einem Verhältnis 29 Kronen für einen Euro registriert. Damit erreichte die Krone ihren höchsten Stand seit Juli 2002.

Historiker diskutieren in Prag über Entwicklung Europas nach der Schlacht von Austerlitz

In Prag hat am Montag eine internationale Konferenz über die Folgen der Schlacht von Austerlitz begonnen, die sich am 2. Dezember zum 200. Mal jährt. Napoleon Bonaparte hatte in dieser entscheidenden Schlacht in Südmähren 1805 die vereinten österreichischen und russischen Streitkräfte vernichtend geschlagen. Die Französische Revolution und die Napoleonischen Schlachten haben in Europa einen Modernisierungsschub bewirkt und das Streben nach Nationalstaaten inspiriert, so der Philosoph Petr Horak, einer der Moderatoren der Konferenz mit der zentralen Fragestellung "Welches Europa läutete die Schlacht von Austerlitz ein?" Zum Jahrestag der Schlacht werden am 2. Dezember in Austerlitz / Slavkov selbst an die 4000 Historiker aus über zwanzig Ländern zu einer dreitägigen Konferenz erwartet.

Neue Ausstellung wird in Mohyla miru eröffnet

Das Museum der Region von Brno / Brünn hat am Montag in der Gedenkstätte Mohyla miru (Friedenshügel) den letzten Teil einer neuen städnigen Ausstellung eröffnet. Die Ausstellung mit dem Titel "Dreikaiserschlacht Slavkov / Austerlitz 1805" hat das Ziel, nicht nur Tatsachen über den berühmten Militärkonflikt zu präsentieren, sondern auch den Besuchern die Atmosphäre der Schlacht näher zu bringen.

Ringier gibt Gratiszeitung "24 hodin" heraus

Der Schweizer Medienkonzern Ringier hat am Montag in Prag mit der Herausgabe der Gratiszeitung "24 hodin" (24 Stunden) begonnen. Auf 20 Seiten wendet sich das Blatt unter anderem mit Kurznachrichten, Kulturtipps und Technik-News vor allem an eine jüngere Leserschaft. Eine Sprecherin des Unternehmens hatte angekündigt, der neue Titel werde von Montag bis Freitag in einer Auflage von rund 250 000 Exemplaren erscheinen. "Dieses neue Feld der Gratiszeitungen ist für Ringier strategisch wichtig", hatte Verlags-Chef Martin Werfeli im Herbst gesagt. Mit weiteren Blättern sei zu rechnen. Ringier ist in Tschechien unter anderem mit dem auflagenstarken Boulevardblatt "Blesk" (Blitz) vertreten. Seit 1997 ist in Prag die Gratiszeitung "Metro" auf dem Markt, die täglich von etwa 160 000 Menschen gelesen wird.