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ODS will in Parlamentswahlen sozialliberale Regierung ablösen
Die konservative Demokratische Bürgerpartei (ODS), größte Oppositionspartei im tschechischen Parlament, hat am Wochenende auf ihrem Parteikongress in Brno/Brünn ihre Entschlossenheit zum Ausdruck gebracht, aus den Wahlen zum Abgeordnetenhaus im Juni 2006 als klarer Sieger hervorzugehen und die sozialliberale Regierungskoalition abzulösen. Die Möglichkeit einer großen Koalition mit den Sozialdemokraten wies der Parteivorsitzende Mirek Topolanek entschieden zurück. Die Delegierten stellten sich klar hinter Topolanek, der den Kongress als Beginn einer positiven Wahlkampagne bezeichnete. Die ODS habe am Wochenende den Mythos zerstört, angesichts der wachsenden Wählerpräferenzen für die Sozialdemokraten die Nerven zu verlieren und sich innerlich zu spalten, so Topolanek.
Justizminister fordert mehr Mittel für sein Ressort
Der tschechische Justizminister Pavel Nemec (US-DEU) fordert für das Gefängniswesen eine Finanzspritze in Höhe von 300 Millionen Kronen (rund zehn Millionen Euro) und eine personelle Aufstockung um 200 Mitarbeiter. Das sagte der Minister am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehen. Den entscheidenden Impuls für diese Forderung habe die Flucht zweier Mörder aus einem Pilsener Gefängnis vor knapp drei Wochen gegeben, die den desolaten Zustand tschechischer Haftanstalten widerspiegle, so Nemec. An die Regierung will sich der Minister mit seiner Forderung nach der Haushaltsabstimmung im Abgeordnetenhaus wenden, die für diese Woche erwartet wird.
Jahreskonferenz des Tschechisch-deutschen Gesprächsforums in Berlin
In Berlin ist am Sonntag die Jahreskonferenz des Tschechisch-deutschen Gesprächsforums zu Ende gegangen. Im Mittelpunkt standen zunächst historische Fragen wie etwa die europäische Dimension der Vertreibungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Eine seit langem erwartete Publikation zu diesem Thema soll im kommenden Jahr erscheinen, kündigte der Historiker Manfred Kittel vom Institut für Zeitgeschichte in Berlin bzw. München an. Weiterer Schwerpunkt der Konferenz waren gegenwärtige und künftige Projekte der tschechisch-deutschen Verständigung. Aufgrund des guten Zustands der bilateralen Beziehungen könne man sich in Zukunft verstärkt auch auf europäische Projekte und nicht nur auf bilaterale Zusammenarbeit konzentrieren, sagte der tschechische Geschäftsführer des Tschechisch-deutschen Zukunftsfonds, Tomas Jelinek. Das Gesprächsforum zählt zu den führenden Projekten des Zukunftsfonds, der auf der Grundlage der Tschechisch-deutschen Erklärung 1997 entstanden war.
Jihlava erinnert an napoleonische Schlachten vor 200 Jahren
Mit einer Nachstellung der napoleonischen Schlachten hat die mährische Stadt Jihlava/Iglau am Sonntag an die Ereignisse vor 200 Jahren erinnert. Damals hatten österreichische Truppen einen Pyrrhus-Sieg über Napoleon errungen und Jihlava besetzt, bevor Napoleon wenige Tage später die vereinten österreichischen und russischen Truppen in Austerlitz vernichtend schlug. Zum Jahrestag der Schlacht von Austerlitz werden am 2. Dezember an die 4000 Historiker aus über zwanzig Ländern zu einer dreitägigen Konferenz in Austerlitz erwartet.
Katerina Neumanova gewinnt Weltcup-Rennen in Kuusamo
Die tschechische Ski-Langläuferin Katerina Neumanova hat beim Weltcup im finnischen Kuusamo das Rennen über 10 Kilometer im freien Stil gewonnen. Sie siegte am Sonntag in 24:49,4 Minuten vor der Russin Julia Tschepanowa und Kristina Smigun aus Estland.