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Präsident Klaus zu Besuch in Island

Der tschechische Präsident Václav Klaus, der zu einem dreitägigen offiziellen Besuch in Island weilt, ist am Montag in Reykjavik mit seinem isländischen Amtskollegen Olafur Ragnar Grimsson zusammengetroffen. Klaus betonte während der Gespräche den ökonomischen Bereich der europäischen Integration. Für die Tschechische Republik sei, so Klaus, der EU-Beitritt aus historischen und geographischen Gründen notwendig gewesen. Klaus zufolge ist es jedoch für Island ausreichend, sich am ökonomischen Integrationsprozess in Europa zu beteiligen. Island bewarb sich nie um einen EU-Beitritt, es ist jedoch Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums. Präsident Grimsson erklärte, Island genieße Vorteile, die den Zugang auf den EWR-Binnenmarkt betreffen, es habe jedoch auch die Möglichkeit, mit Partnern - wie den USA oder China - unabhängig zu verhandeln. Grimsson zufolge gibt es im Land keinen starken Druck darauf, EU-Mitglied zu werden. Es sei jedoch, so der Präsident, möglich, dass Island der EU mal doch beitreten wird.

Ungarischer Regierungschef besucht Prag

Der ungarische Premierminister Ferenc Gyurcsany ist am Montag zu einem Arbeitsbesuch nach Prag angereist. Auf dem Programm stand unter anderem eine Unterredung mit seinem tschechischen Amtskollegen Jiri Paroubek. Ungarn hat derzeit den Vorsitz der so genannten Visegrader Staatengruppe inne, zu der auch Tschechien, die Slowakei und Polen gehören.

Kus wurde wegen Zusammenarbeit mit dem StB zum Rücktritt aufgefordert

Der Ausschuss der sozialdemokratischen Regionalorganisation im Mährisch-Schlesischen Landkreis hat am Montag Marian Kus, Mitglied des Exekutivkomitees der Partei zum Rücktritt von allen Parteiposten aufgefordert. Er soll zurücktreten, bevor Beschuldigungen, die ihn betreffen, erklärt werden. Der Aufruf wurde auch vom Parteichef Stanislav Gross unterstützt. Der Name von Kus steht in den Verzeichnissen der Mitarbeiter des ehemaligen kommunistischen Geheimdienstes (StB) und Kus wird verdächtigt, dass er eine Durchleuchtungsbescheinigung gefälscht hatte, um hohe Parteifunktionen bekleiden zu dürfen.

Weitere sechs gemietete Düsenjäger Jas 39-Gripen in Tschechien gelandet

Die Tschechische Republik hat weitere sechs Düsenjäger vom Typ Jas 39-Gripen von Schweden erhalten. Die Kampfjets landeten vor einigen Tagen auf dem Luftwaffenstützpunkt in Cáslav, die Armee kontrolliert ihren Zustand. Darüber informierte am Montag ein Sprecher des Luftwaffenstützpunktes. Die ersten Düsenjäger sind im April dieses Jahres eingetroffen, bis Ende August soll Schweden die letzten zwei Maschinen nach Tschechien liefern. Die Übernahme der Flugzeuge wird dem Sprecher zufolge bis zum Wochenende dauern. Bislang sei, so der Militärexperte, alles störungsfrei gelaufen. Bei der Übernahme der ersten sechs Maschinen tauchten kleinere Probleme auf. Tschechien hat von Schweden 14 Düsenjäger für fast 20 Milliarden Kronen (ca. 670 Mio. Euro) für zehn Jahre gemietet. Im Juni dieses Jahres ersetzte die Tschechische Armee die alten sowjetischen MiG-21 durch die Kampfjets vom Typ Jas 39-Gripen.

EU-Justizexperte kritisiert Sanis Auslieferung nach Katar

Der Oberste Gerichtshof der Tschechischen Republik hat mit seiner Entscheidung am Montag ermöglicht, Hamid Sani, Mitglied der Königsfamilie des arabischen Emirates Katar, zum Strafverfahren nach Katar auszuliefern. Der Gerichtshof folgte damit dem Vorschlag von Justizminister Pavel Nemec. Sani wurde im Mai dieses Jahres wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger zu zweieinhalb Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs wurde jedoch vom deutschen Richter Paul Springer kritisiert, der als EU-Berater im tschechischen Justizministerium tätig ist. Eine solche Entscheidung sei, so der Richter im Tschechischen Fernsehen, unter den Rechtsstaaten präzedenzlos und wäre in keinem anderen EU-Staat möglich.

Gesellschaft EMV aus Luxemburg leitet Arbitrage gegen Tschechien ein

Die luxemburgische Gesellschaft EMV hat eine Arbitrage gegen die Tschechische Republik wegen einer angeblich gescheiterten Investition in den tschechischen regionalen TV-Sender TV3 eingeleitet. Die Gesellschaft schätzt den Wert ihrer verlorenen Investition auf mehr als 45 Millionen US-Dollar.

Mehrheit der Erwachsenen gegen Legalisierung von Marihuana

Die Mehrheit der erwachsenen Tschechen - 58 Prozent - ist gegen die Legalisierung von Marihuana. Während nur 15 Prozent der Leute über 60 Jahre den Genuss von Marihuana erlauben würden, wäre ein Drittel der 18-29jährigen dafür. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die von der Gesellschaft SC&C für die Montagausgabe der Tageszeitung "Mladá fronta Dnes" durchgeführt wurde. Die Resultate zeugen davon, dass der Streit um Marihuana auch ein Streit der Generationen ist, sagte eine Mitarbeiterin der Gesellschaft in der Zeitung. Die Tageszeitung erinnert daran, dass die Entscheidung über den Umgang mit Marihuana jetzt von den Politikern abhängen wird. Sie werden über einen Strafgesetzentwurf abstimmen, der zwischen den so genannten "harten" und "weichen" Drogen unterscheidet.

Drei Weltmeister von Wien im tschechischen Aufgebot für CP-Cup

Nur drei Weltmeister der letzten Eishockey-WM in Wien wurden von Nationaltrainer Alois Hadamaczik in die tschechische Mannschaft für das bevorstehende Eishockeyturnier um den Ceska-pojistovna-Cup nominiert, das am 1. September im nordböhmischen Liberec beginnen wird. Mit dem Turnier wird die diesjährige Euro Hockey Tour-Serie eröffnet. Die Stars im tschechischen Nationalteam werden die Weltmeister Milan Hnilicka, Jan Hejda und Jan Hlavác sein. Hadamczik sagte am Montag in Prag, er habe ursprünglich andere Vorstellungen über die Zusammensetzung der Nationalmannschaft gehabt, doch habe er auf mehrere erfahrene Spieler, die in der nordamerikanischen NHL unter Vertrag stehen, verzichten müssen.

Südböhmen: Starke Regenfälle lassen Flüsse über die Ufer treten

Ausgiebige Regenfälle haben den Wasserspiegel mehrerer südböhmischer Flüsse rasant ansteigen lassen. An mehreren Stellen kam es bereits in der Nacht auf Montag zu Überschwemmungen, die Feuerwehr musste in etlichen Gemeinden überflutete Keller auspumpen. Auch Räumlichkeiten der Kinderabteilung im Krankenhaus Ceske Budejovice (Budweis) waren betroffen. Seit im August 2002 weite Teile des Landes von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht wurden, wird der Wasserstand der Flüsse mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt. Dem Tschechischen Hydrometeorologischen Institut zufolge wird der Wasserspiegel der südböhmischen Flüsse auch weiterhin steigen

Wetter

Am Dienstag bleibt es vorerst noch kühl und regnerisch, die Temperaturen steigen auf maximal 22 Grad.