• 02.05.2008

    Im westböhmischen Plzeň / Pilsen haben am Freitag die traditionellen Feierlichkeiten zum Jahrestag des Kriegsendes und der Befreiung der Stadt durch US-amerikanische Soldaten begonnen. Fünf Tage lang soll in Pilsen öfter als sonst Swingmusik erklingen und Englisch zu hören sein. Auch diesmal kamen nach Pilsen einige mittlerweile über 80 Jahre alte Veteranen aus den USA und Belgien, die an den Befreiungskämpfen um die Stadt in 1945 beteiligt waren.

  • 02.05.2008

    Rund 100 Menschen haben an einer Gedenkstunde im ehemaligen KZ in Terezín / Theresienstadt teilgenommen. Vor genau 63 Jahren wurde dort in der so genannten Kleinen Festung die letzte Massenhinrichtung vollstreckt. Am 2. Mai 1945 ließ die nationalsozialistische KZ-Führung 51 junge Mitglieder verschiedener Widerstandskampfgruppen hinrichten. Es war der letzte und zugleich auch größte Massenmord in der Geschichte des Gefängnisses von Theresienstadt.

  • 02.05.2008

    Das tschechische Militär schickt eine Sondermaschine nach Afghanistan, um die tschechische Soldaten, die am Mittwoch Opfer eines Sprengstoffanschlages geworden waren, zurückzuholen. Bei dem Attentat in der Provinz Logar war ein Soldat getötet worden, vier weitere wurden verletzt, davon schwebt einer weiter in Lebensgefahr. Wie das Verteidigungsministerium bekannt gab, wird mit der Sondermaschine auch Generalstabschef Vlastimil Picek nach Afghanistan fliegen. Die Soldaten gehören einer regionalen Aufbautruppe an, und sind seit März im Land eingesetzt. Bei dem Afghanistan-Einsatz sind bislang insgesamt drei tschechische Soldaten ums Leben gekommen.

    Am Freitag beschuldigte der außenpolitische Experte der Sozialdemokraten, Lubom9r Zaorálek, die Regierung, Informationen über den Tod des tschechischen Soldaten und die Verletzung der weiteren vier Soldaten vor der Parlamentsabstimmung zur Aufstockung des tschechischen Kontingents in Afghanistan verschwiegen zu haben. Über die Entsendung weiterer 100 Elitesoldaten entschied das Abgeordnetenhaus am Mittwochnachmittag. Die Informationen über das Attentat in der Provinz Logar sollen am Abend desselben Tages in Tschechien eingetroffen sein.

  • 02.05.2008

    Am von Greenpeace-Aktivisten besetzten Ort in der mittelböhmischen Region Brdy, an dem eine US-amerikanische Radaranlage stationiert werden soll, werden an diesem Wochenende Politiker erwartet. Neben mehreren Bürgermeistern der anliegenden Gemeinden sollen auch einige Abgeordnete vor Ort auftauchen. Eine rund 15 Mann zählende Greenpeace-Gruppe, die am vergangenen Montag aus Protest gegen die Stationierung des Radars dessen künftigen Standort besetzt hat, baut dort eine etwa 14 Meter lange und drei Meter breite Holzbrücke. Sie soll im Gegensatz zum Radar ein Symbol darstellen, das die Menschen verbindet.

  • 02.05.2008

    Der Vorschlag der Administrative von US-Präsident George Bush, ein neues Raketenabwehrsystem in Polen und Tschechien zu bauen, wurde am Donnerstag vom verteidigungspolitischen Ausschuss im US-amerikanischen Senat einhellig gebilligt. Der Ausschuss, dem auch der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain angehört, stimmte über das Abwehrsystem als Bestandteil des US-Haushaltsplans für das Finanzjahr 2009 ab.

  • 02.05.2008

    Zwei Fünftel der Tschechen, genau 41 Prozent, vertreten die Meinung, dass sich die Mehrheit der öffentlichen Vertreter der Politszene korrumpieren lasse. Diese Menschen glauben, wie sich aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage der Meinungsforschungsagentur CVVM ergeben hat, dass das Handeln der Politiker vorrangig durch Korruption und verschiedene Interessengruppen beeinflusst werde. Nach Auffassung der Bürger aber sei ihre Meinung für die Politiker am wenigsten relevant.

  • 02.05.2008

    In Kanada beginnt am Freitag die 72. Eishockey-Weltmeisterschaft. Das Auftaktspiel bestreitet Ex-Titelträger Tschechien in Québec gegen Dänemark, danach trifft Titelverteidiger und Gastgeber Kanada in Halifax auf das Team aus Slowenien. Das Finale wird am 18. Mai ausgetragen. Es ist die erste Weltmeisterschaft im Eishockey-Mutterland Kanada. Während des Turniers feiert der Eishockey-Weltverband IIHF sein 100-jähriges Bestehen. Parallel zur WM laufen die Playoffs der nordamerikanischen Profiliga NHL weiter.

  • 01.05.2008

    Insgesamt über eintausend Polizisten haben heute das Geschehen an mehreren Orten Prags kontrolliert. Den Tag der Arbeit, der hierzulande seit über 100 Jahren am 1. Mai begangen wird, feierten in der tschechischen Hauptstadt traditionsgemäß linksorientierte politische Parteien und Anarchisten.

    Auf dem Prager Messegelände feierten ihr Fest der Arbeit rund 2 000 Kommunisten und ihre Sympathisanten. Die ersten von ihnen kamen bereits in den Morgenstunden zusammen und wurden von einer Blasmusikkapelle begrüßt. Vor Ort wurden sie auch von etwa 20 Vertretern der Nationalpartei erwartet, die Transparente mit Hinweisen auf kommunistische Verbrechen und deren Opfer hielten. Der Vorsitzende der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSČM), Vojtěch Filip, kritisierte scharf in seiner Ansprache die Regierungskoalition und sprach von einer geteilten tschechischen Gesellschaft, in der es die Arbeit nicht für jedermann gebe. Im Zusammenhang mit der geplanten Stationierung einer US-amerikanischen Radaranlage in Tschechien sagte Filip, die Regierung krieche unterwürfig nach Washington an Brüssel vorbei.

    Auch die Sozialdemokraten (ČSSD) hatten ihren Treffpunkt auf dem Messegelände. Nach Einschätzung von Journalisten nahmen an ihrem traditionellen Meeting nur etwa 1000 Menschen teil. Wie der Kommunist Filip kritisierte auch der sozialdemokratische Parteichef Jiří Paroubek die Politik der Regierungskoalition. Die Finanzreform, so Paroubek, habe das Kabinett nur zugunsten von sieben Prozent der Reichsten auf Kosten der Bürger mit mittleren und durchschnittlichen Einkommen durchgeführt. Außerdem prangerte er auch die hohe Inflation und die Preissteigerung bei Nahrungsmitteln sowie eine ganze Reihe von Vorhaben der Regierung an.

    Am Nachmittag fanden in Prag auch Protestversammlungen von Rechtsradikalen von der Bewegung „Nationalwiderstand“ und Sympathisanten der „Arbeiterpartei“. Etwa 500 Rechtsextreme kamen auf dem Platz Georgs von Podiebrady zusammen. Etwa 100 Anarchisten trafen sich auf der Prager Moldauinsel Střelecký ostrov (Schützeninsel), von wo aus sie ins Stadtzentrum und anschließend auf die Kaiserwiese marschierten, wo das Festival gegen den Rassismus stattfindet.

    Heute Vormittag hat die Polizei in Brno / Brünn mehrere rote Fahnen mit dem Namen des Kommunistischen Jugendverbandes und den kommunistischen Symbolen Sichel und Hammer beschlagnahmt. Ein Stadtvertreter verwies darauf, dass diese Organisation vor einiger Zeit verboten wurde und sich daher nicht auf diese Art und Weise propagieren darf.

  • 01.05.2008

    Mitglieder der Konföderation politischer Häftlinge haben tschechische Politiker zum „totalen Antikommunismus“ aufgerufen. Auf ihrem gesamtstaatlichen Treffen in Prag verlangten sie von ihnen auch erhöhte Wachsamkeit gegenüber allen extremistischen Organisationen. Ihr Apel hörten sich die Gäste aus den Reihen der Regierungsparteien - der Bürgerdemokraten (ODS), der Christdemokraten (KDU-ČSL) - an. Von den oppositionellen Sozialdemokraten ist niemand gekommen.

  • 01.05.2008

    Einer der vier tschechischen Soldaten, die am Mittwoch eine Sprengstoffexplosion in Afghanistan schwer überlebt haben, befindet sich nach aktuellen Meldungen immer noch in Lebensgefahr. Von insgesamt fünf Tschechen, die im Geländewagen fuhren, wurde einer gleich bei der Explosion tödlich verletzt. Die verletzten Soldatenwurden wurden mit einem Hubschrauber ins amerikanische Militärkrankenhaus in Bagram geflogen. Alle fünf Soldaten gehörten dem regionalen Aufbauteam an. Tschechien wird demnächst weitere 100 Elitesoldaten nach Afghanistan entsenden. Dort werden sie Kampfaufgaben unter US-amerikanischer Führung erfüllen.

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