• 25.03.2008

    Die Polizei hat in der vergangenen Woche den mutmaßlichen Komplizen des so genannten „Jahrhundert-Diebs“ Frantisek Prochazka gefasst. Das meldete der Internetserver „Novinky.cz“. Prochazka steht im Verdacht im Dezember mit einem oder mehreren Komplizen eine halbe Milliarde Kronen (über 19 Millionen Euro) aus der Prager Sicherheitsagentur entwendet zu haben, bei der er angestellt war. Prochazka ist untergetaucht und wird mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Der gefasste Komplize befindet sich nach Polizeiangaben im Gefängnis. Er soll wegen Beihilfe zum Diebstahl angeklagt werden. Ob er der Fahrer des Fluchtwagens ist, wollte die Polizei nicht mitteilen. Der Fall gilt wegen der Höhe der erbeuteten Summe als einzigartig in der tschechischen Kriminalgeschichte.

  • 25.03.2008

    Seit Dienstag können tschechische Haushalte staatliche Unterstützung zum Austausch von Kohleheizungen gegen alternative Wärmeerzeugungsverfahren beantragen. Mit bis zu 60.000 Kronen (2400 Euro) wird dabei der Übergang zur Nutzung von Biomasse, Sonne oder der Einbau von Wärmepumpen gefördert. Das zugehörige Gesetz hat Umweltminister Martin Bursík vergangene Woche unterschrieben. Kohle nutzen derzeit insgesamt 450.000 Haushalte in Tschechien. Weil jedoch die Emissionen von Staubteilchen und Kohlendioxid durch Kohleheizung in einigen Landesteilen hoch sind und wegen der negativen Folgen des Bergbaus will das Umweltministerium möglichst viele dieser Haushalte zum Übergang zu umweltschonenderer Wärmeerzeugung bewegen.

  • 25.03.2008

    Die tschechische Polizei hat am Dienstag in Mittelböhmen drei Männer verhaftet, die bei Raubüberfällen auf Geldtransporter insgesamt zwölf Millionen Kronen (rund 480.000 Euro) erbeutet haben sollen. Die drei Überfälle ereigneten sich im März und im August vergangenen Jahres. Jeweils mit gezückten Waffen sollen die drei Männer die Besatzung der Geldtransporter zur Herausgabe des Geldes gezwungen haben. Für die Taten drohen ihnen bis zu zwölf Jahre Haft. Die Männer sind im Alter von 26 bis 30 Jahren.

  • 25.03.2008

    Sieben Mitglieder der Künstlergruppe „Ztohoven“ sind am Dienstag vom Bezirksgericht Trutnov vom Vorwurf der Erregung öffentlicher Panik freigesprochen worden. Die Aktion der Künstler habe nicht zur Beunruhigung, sondern eher zur Belustigung der Bevölkerung beigetragen, sagte die Richterin in der Urteilsbegründung. Im Juni letzten Jahres hatte sich die Künstlergruppe in die Ausstrahlung des Tschechischen Fernsehens eingeloggt und während einer Wetterinformation aus dem Riesengebirge die Explosion einer Atombombe simuliert. Man habe auf die Manipulierbarkeit von medialen Bildern aufmerksam machen wollen, sagte Matej Hajek, einer der Künstler vor Gericht. Die Gruppe „Ztohoven“ wurde im Dezember für ihre Fernsehmanipulation mit dem Preis NG 333 ausgezeichnet, den die tschechische Nationalgalerie zum ersten Mal vergeben hat.

  • 24.03.2008

    Der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel hat sich erneut für den Bau der US-amerikanischen Radaranlage in Mittelböhmen ausgesprochen. „Erstmals wollen die Amerikaner etwas von uns, und wir lassen uns bitten“, kritisierte Havel die tschechische Diskussion über den Bau der Anlage. Die Tschechoslowakei wäre ohne die Hilfe der USA niemals selbständig geworden und der Eiserne Vorhang wäre nicht gefallen, so Havel am Sonntag in einer Talkshow des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens, zu der auch der russische Ex-Präsident Michail Gorbatschow geladen war. Auf Gorbatschows Kritik, die Radaranlage sei gegen Russland gerichtet, entgegnete Havel, die Anlage werde nicht dem Angriff, sondern der Verteidigung dienen.

    Der Bau des Radars ist bei den politischen Parteien in Tschechien umstritten. Laut Umfragen sind zudem zwei Drittel der tschechischen Bürger gegen das Projekt.

    Autor: Till Janzer
  • 24.03.2008

    Politiker unterschiedlicher Couleur haben die Idee der rechtsradikalen tschechischen Nationalpartei (Národní strana) verurteilt, den umstrittenen islamkritischen Film „Fitna“ („Das Böse“) des niederländischen Abgeordneten Geert Wilders über den ausländischen Webserver der Partei auszustrahlen. Der bürgerdemokratische Innenminister Ivan Langer nannte dies einen unsinnigen Schritt einer Handvoll Dummköpfe. Ex-Innenminister František Bublan von den Sozialdemokraten warnte, dass dies die Sicherheit der Bürger Tschechiens bedrohen könnte.

    Niederländische Fernsehstationen weigern sich, den 15 Minuten langen Film zu senden. Am Sonntag hatte der amerikanische Provider Network Solutions die Webseite von Wilders, auf der der Film stattdessen ausgestrahlt werden sollte, geschlossen.

    Autor: Till Janzer
  • 24.03.2008

    Die tschechische Armee wird die Namen von gefallenen oder verletzten Soldaten nicht mehr veröffentlichen. Dies kündigte Generalstabs-Leiter Vlastimil Picek im Tschechischen Fernsehen an. Die Armee wird auch nicht mehr über den Gesundheitszustand von verletzten Soldaten unterrichten, so Picek. Staatspräsident Václav Klaus hatte den Name des tschechischen Armeepolizisten, der am Montag bei einem Selbstmordattentat in Afghanistan ums Leben gekommen war, in seinem Kondolenzschreiben genannt. Der Staatspräsident ist in Tschechien der Oberbefehlshaber der Armee.

    Autor: Till Janzer
  • 24.03.2008

    Der 53-jährige Deutsche und der 58-jährige Slowake, die bei dem Massenunfall auf der Autobahn D1 am Donnerstag am schwersten verletzt wurden, schweben nicht mehr in unmittelbarer Lebensgefahr. Ihr Zustand sei stabilisiert, sagte eine Sprecherin des Universitäts-Krankenhauses in Brno / Brünn am Sonntag. Bei der Massenkarambolage auf der wichtigsten tschechischen Autobahnverbindung waren 30 Menschen verletzt worden, davon sechs schwer. Insgesamt 116 Autos, darunter auch viele Lkws, waren bei dichtem Schneetreiben und bei glatter Fahrbahn ungefähr auf der Hälfte der Strecke zwischen Brünn und Prag ineinander gefahren. Der Grund war wahrscheinlich zu schnelle Fahrweise.

    Autor: Till Janzer
  • 24.03.2008

    Tschechische Firmen könnten am Bau einer großen Skihalle in den Vereinigten Arabischen Emiraten beteiligt werden. Konkret genannt wurde der Metallverarbeiter Vítkovice Holding aus Ostrava / Ostrau. Dies hätten Fachleute aus dem Wirtschaftsbereich während des Besuchs von Premier Mirek Topolánek in den Emiraten am Sonntag mit Zurückhaltung bestätigt, berichtet die Presseagentur ČTK. Die Skihalle soll an einem Berg in der Wüste entstehen und eine zwei Kilometer lange und 200 Meter breite Piste bieten.

    Die Emirate sind das zweitgrößte außereuropäische Exportland für Tschechien nach den Vereinigten Staaten. 2006 wurden dorthin vor allem Waren aus Glas im Wert von 485 Millionen Dollar ausgeführt.

    Autor: Till Janzer
  • 24.03.2008

    Das neue Theaterstück „Odcházení“ („Abgang“) von Ex-Präsident Václav Havel wird am 22. Mai im Prager Theater Archa uraufgeführt. Dies sagte Havel im Tschechischen Fernsehen. In einer der beiden Hauptrollen wird Havels Ehefrau Dagmar zu sehen sein, die andere übernimmt der Schauspieler Jan Třiska. Mit den Proben des Stücks will Regisseur David Radok Anfang April beginnen. Um die Aufführung des Werks bewerben sich ausländische Bühnen, unter ihnen auch Theaterhäuser aus Deutschland.

    Der nun geplanten Inszenierung von Havels Stück war eine mehrere Monate dauernde Suche nach der richtigen Bühne vorausgegangen. Vor dem Archa hatten sich drei weitere Prager Theater – unter ihnen auch das Nationaltheater - um die Aufführung des Stücks beworben, mussten aber aus unterschiedlichen Gründen davon wieder Abstand nehmen.

    Autor: Till Janzer

Pages