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28.03.2008
Nach einem Eklat am Donnerstag wird der Rat für wirtschaftliche und soziale Absprachen, dem die Tarifparteien und die Regierung angehören, nächste Woche seine außerordentliche Sitzung nachholen. Dies haben am Freitag Gewerkschafts- und Regierungsvertreter beschlossen. Die Gewerkschafter verlangen allerdings eine mündliche Entschuldigung von Premier Mirek Topolánek für seine verbalen Entgleisungen vom Donnerstag. Weil Topolánek sie unter anderem als Lügner bezeichnet haben soll, hatten die Gewerkschafter am Donnerstag die außerordentliche Sitzung noch vor ihrem Beginn aus Protest verlassen. Danach hatte sich der Regierungschef in einem Brief entschuldigt.
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28.03.2008
Der Chef der tschechischen Christdemokraten, Jiří Čunek, hält den Streit um die Nennung seines Namens im Menschenrechtsbericht des amerikanischen Außenministeriums für beigelegt. Dies sagte Čunek am Freitag nach einem einstündigen Gespräch mit dem amerikanischen Botschafter in Prag. Die Zusicherung, dass der Bericht aus mehreren Quellen zusammengestellt werde und im kommenden Jahr aktualisiert wird, halte er für ausreichend, so Čunek.
Der Bericht hatte die polizeilichen Ermittlungen gegen Jiří Čunek wegen möglicher Annahme von Bestechungsgeldern sowie die Umsiedlung von Roma in Čuneks Zeit als Bürgermeister von Vsetín / Wesetin kritisiert. Čunek informierte den Botschafter unter anderem darüber, dass die Ermittlungen gegen ihn eingestellt wurden.
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28.03.2008
Das internationale Filmfestival Febiofest ist am Donnerstag in Prag eröffnet worden. Zum Auftakt wurde der britischen Regisseur Alan Parker für sein Lebenswerk geehrt. Parker, der Filme unterschiedlicher Genres wie Pink Floyds „The Wall“ oder den Thriller „Angel Heart“ gedreht hat, nahm den Preis aus den Händen des Prager Oberbürgermeister Pavel Bém persönlich in Empfang. Neben Parker wohnten dem Eröffnungstag des Febiofests noch weitere Prominente bei. Für die Förderung nichtkommerzieller Filmproduktionen an Schulen wurde zudem die tschechische Hilfsorganisation Člověk v tísni (Mensch in Not) ausgezeichnet.
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28.03.2008
Drei Prager Polizisten werden verdächtigt, während ihres Dienstes von dem Gelände einer Autofirma Autoreifen entwendet zu haben. Die Reifen sollen sie dann verkauft haben. Dies teilte eine Sprecherin der Polizeiinspektion im Innenministerium am Freitag mit. Die Autofirma hatte vor einer Woche den Diebstahl gemeldet. Die zuständige Polizeistelle entdeckte auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera, wie drei Polizisten Reifen in ihr Dienstauto laden, und übergab den Fall zur weiteren Bearbeitung an die Inspektion des Innenministeriums.
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28.03.2008
Das Prager Fußballderby zwischen Tabellenführer Slavia und dem Tabellen-Zweiten Sparta ist ausverkauft. Die letzten Tickets für das Spitzenspiel der tschechischen Liga im Stadion auf dem Strahov-Gelände seien am Freitagvormittag verkauft worden, sagte Slavia-Sprecher Ondřej Zlámal. Insgesamt 16.000 Zuschauer werden die Begegnung verfolgen, aus Sicherheitsgründen wurde das eigentliche Verfassungsvermögen des Stadions um 2500 Plätze verringert. Slavia hatte im Hinspiel Sparta in dessen Stadion mit 2:0 besiegt.
Die tschechische Fußball-Liga leidet seit Jahren unter niedrigen Besucherzahlen. An den bisherigen 22 Spieltagen kamen im Schnitt rund 5000 Zuschauer pro Spiel.
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28.03.2008
Mit 33:30 gegen Litauen haben die tschechischen Handballerinnen am Freitag in ihrem zweiten Spiel beim traditionellen internationalen Turnier in Cheb / Eger den ersten Sieg eingefahren. Am Donnerstag hatten die Tschechinnen eine hohe Niederlage gegen Dänemark einstecken müssen. Mit 25:34 verloren die Schützlinge von Nationaltrainer Jiří Tkadlec ihr Spiel. Die Litauerinnen hatten ihr Auftaktspiel gegen Slowenien verloren. An dem Turnier nehmen sechs Länder teil.
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27.03.2008
Der EU-Reformvertrag von Lissabon beinhaltet laut der Verfassungskommission des Senates keine offenen Widersprüche zur tschechischen Verfassung. In ihrem am Donnerstag veröffentlichten Bericht stellt die Kommission fest, dass es zwar möglicherweise empfindliche Stellen zwischen beiden Dokumenten gebe, spricht sich aber nicht dafür aus, den Vertrag von Lissabon dem Verfassungsgericht zur weiteren Untersuchung vorzulegen, wie dies die regierenden Bürgerdemokraten gefordert hatten. Stattdessen wird in dem Bericht indirekt eine Neubewertung des Verhältnisses von tschechischem und europäischem Recht gefordert. Der Vertrag von Lissabon soll die gescheiterte EU-Verfassung ersetzen.
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27.03.2008
Die Gewerkschaften aus dem Gesundheitsbereich haben am Donnerstag von der Regierung eine sofortige Einstellung der Privatisierungen im Gesundheitswesen gefordert. Sie kritisierten die von Gesundheitsminister Tomáš Julínek geplante Umwandlung von Krankenversicherungen und Universitätskliniken in Aktiengesellschaften als „großen Gesundheitsraub“. Verbandsvorsitzender Jiří Schlanger sagte, die Privatisierungen würden nicht nur die Angestellten, sondern auch alle Bürger und Patienten schädigen und kündigte an, dass sich die Gewerkschaft mit allen Mitteln zur Wehr setzen werden. Minister Julínek gab an, dass die entstehenden Aktiengesellschaften im Besitz von Staat und Universitäten bleiben und eine höhere Effizienz und Transparenz ermöglichen sollen.
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27.03.2008
In Prag haben am Donnerstag Familienangehörige und Militärs von dem tschechischen Soldaten Jan Štěrba Abschied genommen, der am Montag vergangener Woche in der afghanischen Provinz Hilmand bei einem Selbstmordattentat ums Leben gekommen war. Auf Wunsch der Familie war die Öffentlichkeit bei der Zeremonie nicht zugelassen. Generalstabschef Vlastimil Picek sagte nach der Feier, Tschechien habe noch Hunderte von Soldaten im Ausland und er hoffe, dass das Land keine weiteren Opfer mehr beklagen müsse.
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27.03.2008
Der tschechische Premier Mirek Topolánek hat die Entscheidung der deutschen Bundesregierung kritisiert, ein Dokumentationszentrum zu Flucht und Vertreibung einzurichten. Tschechien werde sich nicht an der in Berlin geplanten Erinnerungsstätte beteiligen, sagte Topolánek am Mittwoch. Auch an eine künftige Zusammenarbeit an dem Dokumentationszentrum, das dem deutschen Historischen Museum angegliedert sein soll, sei nicht zu denken. Die deutsche Regierung hatte das Projekt in der vergangenen Woche beschlossen.
Topolánek sagte, aus seiner Sicht habe die bilaterale Aussöhnungserklärung von 1997 „die historischen deutsch-tschechischen Ereignisse, die mit dem Zweiten Weltkrieg verbunden sind, definitiv benannt und abgeschlossen“. In der Erklärung bedauert Deutschland die nationalsozialistischen Verbrechen, Tschechien demgegenüber das „Leid und Unrecht an Unschuldigen“ durch die Nachkriegsvertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei.
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