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26.03.2008
Der tschechische Staat hat ein internationales Schiedsverfahren gewonnen, das in Paris mit dem Stahlproduzenten ArcelorMittal geführt wurde. Der Stahlproduzent verlangte 5,79 Milliarden Kronen (ca. 223 Millionen Euro) für den 14-prozentigen Aktienanteil an der ehemaligen Stahlhütte Nová Huť, den er nicht erhalten hatte. Über das Resultat des Schiedsverfahrens informierte Finanzminister Miroslav Kalousek am Mittwoch nach der Regierungssitzung.
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26.03.2008
Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Mittwoch in erster Lesung den Regierungsentwurf zur Polizeireform gebilligt. Gegen den Entwurf hatten sich die Sozialdemokraten und die Kommunisten ausgesprochen. Nun werden sich die einzelnen Parlamentsausschüsse mit dem Gesetz befassen. Die Reform sieht unter anderem Veränderungen bei der Polizeiinspektion vor, die Gesetzesverstöße durch Polizisten untersucht. Die Inspektion soll künftig nicht mehr durch den Innenminister selbst, sondern durch die Regierung eingesetzt und durch eine Parlamentskommission kontrolliert werden. Weitere Veränderungen betreffen den Straßenverkehr. Geschwindigkeitskontrollen könnten danach durch private Firmen durchgeführt werden, welche auch die Daten der Autofahrer feststellen könnten.
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26.03.2008
Das Kabinett hat am Mittwoch erwartungsgemäß den Vorschlag der Sozialdemokraten (ČSSD) abgelehnt, jedem Rentner im Juni außerordentlich 6000 Kronen (ca. 231 Euro) aus der Staatskasse auszuzahlen. Mit dem Zuschuss sollten den Sozialdemokraten zufolge die negativen Auswirkungen der Reform der öffentlichen Finanzen gemildert werden. Das Kabinett arbeitete inzwischen seinen eigenen Entwurf aus, der ab August dieses Jahres Rentenerhöhungen im Durchschnitt um 465 Kronen (ca. 18 Euro) vorsieht. Der Vorschlag der Sozialdemokraten würde 12,5 Milliarden Kronen (ca. 481 Millionen Euro), die von der Regierung vorgeschlagene Rentenerhöhung würde dagegen nur etwa 6,5 Milliarden Kronen kosten.
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26.03.2008
Das Kabinett stimmte am Mittwoch dem Vorschlag zu, die Anwendung einschränkender Mittel in der medizinischen Pflege künftig gesetzlich zu regeln. Es handelt sich um Maßnahmen, die früher vor allem in der Psychiatrie benutzt werden – beispielsweise um Zwangsjacken oder um Netz- und Gitterbetten. Die Anwendung von Netz- und Gitterbetten wurde in den Anstalten der Sozialpflege inzwischen durch ein Gesetz verboten. Die Praxis in den psychiatrischen Kliniken wird bislang durch eine methodische Anweisung des Gesundheitsministeriums geregelt. Die Ministerin für Menschenrechte und Minderheiten, Džamila Stehlíková, erklärte, dass Gesundheitsminister Tomáš Julínek im Gesetz Bedingungen festlegen soll, unter denen das medizinische Personal die erwähnten Mittel benutzen darf.
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26.03.2008
Der Parteichef der Christdemokraten (KDU-ČSL) Jiří Čunek ist am Mittwoch erneut Mitglied des Senatsausschusses fürs Verfassungsrecht geworden. Mit seiner Zustimmung wurde Čunek von den christdemokratischen Senatoren für den Posten nominiert. Den Christdemokraten zufolge will ihr Parteichef damit nur die Verhandlungsordnung der oberen Parlamentskammer einhalten. Dieser Schritt bedeute, so die Senatoren, jedoch nicht, dass die Christdemokraten mit der Rückkehr ihres Parteichefs in die Regierung nicht mehr rechnen würden. Die Verhandlungsordnung legt fest, dass jeder Senator mit Ausnahme der Regierungsmitglieder verpflichtet ist, Mitglied eines Senatsausschusses zu sein. Čunek bemüht sich, nachdem seine Strafverfolgung wegen angeblicher Korruption eingestellt worden war, darum, ins Kabinett zurückzukehren.
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25.03.2008
Dem tschechischen Staat drohen drei neue internationale Schiedsverfahren in Gesamthöhe von mehr als einer Milliarde Kronen wegen Investitionsverlusten ausländischer Unternehmer. Das sagte der zuständige Fachmann am tschechischen Finanzministerium, Radek Šnábl, der Wirtschaftszeitung „Hospodářské noviny“. In dem wohl größten Fall fordert ein deutscher Unternehmer 620 Millionen Kronen (rund 25 Millionen Euro), weil der tschechische Staat seiner Meinung nach seine Investitionen in einen Golfplatz im westböhmischen Karlovy Vary / Karlsbad nicht ausreichend geschützt hat. „Diesen Fall müssen wir sehr ernst nehmen“, wird Šnábl zitiert. Zwei weitere Fälle betreffen eine Immobilieninvestition und eine Investition in die Fischverarbeitung. Der tschechische Staat hat bisher bereits 12 Milliarden Kronen (480 Millionen Euro) bei Schiedsverfahren verloren.
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25.03.2008
Die Präsidenten Tschechiens und Österreichs, Vaclav Klaus und Heinz Fischer, werden sich am 20. August zu einer Gedenkveranstaltung an der tschechisch-österreichischen Grenze treffen, um dem 40. Jahrestag der Niederschlagung des Prager Frühlings durch die Warschauer-Pakt-Mächte zu gedenken. Das gaben beide Präsidenten am Dienstag in Wien bekannt. Laut Bundespräsident Fischer werde man sich der großen Sympathie in Österreich erinnern, welche die Demokratisierungsbewegung in der damaligen Tschechoslowakei hervorgerufen habe. Der tschechische Präsident Klaus werde am Jahrestag der umfangreichen Hilfe gedenken, welche Tschechen und Slowaken von österreichischer Seite damals erhalten hätten.
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25.03.2008
Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Dienstag die Novelle des Mehrwertsteuergesetzes in erster Lesung gebilligt. Die Novelle bereinigt unter anderem Unstimmigkeiten zwischen der tschechischen und der europäischen Gesetzeslage. Finanzminister Mirolav Kalousek zufolge handle es sich nicht um Veränderungen, die unmittelbar Einfluss auf den Staatshaushalt oder die Warenpreise habe. Die Sozialdemokraten planen allerdings eine Ergänzung zum Gesetz einzubringen, nach der der untere Mehrwertsteuersatz von derzeit neun Prozent wieder auf fünf Prozent gesenkt werden soll, sagte der Sozialdemokrat Petr Rafaj gegenüber der Presseagentur CTK. Die Sozialdemokraten sind mit diesem Vorschlag bereits im Abgeordnetenhaus gescheitert.
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25.03.2008
Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg hat nach einmonatiger Krankheit am Dienstag wieder seine Arbeit aufgenommen. Bereits Ende dieser Woche wird er zum Treffen der EU-Außenminister nach Slowenien reisen, wie eine Sprecherin des Ministeriums ankündigte. Weitere Arbeitsbesuche werden den Außenminister im April unter anderem in die USA und nach Mexiko führen. Schwarzenberg hatte sich wegen seiner Herzprobleme und zu hohen Blutdrucks Ende Februar in Innsbruck einer Operation unterzogen.
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25.03.2008
Die Regierungspartei der Christdemokraten (KDU-CSL) vertritt die Ansicht, dass die Unabhängigkeit des Kosovo von der Tschechischen Republik zunächst nicht anerkannt werden sollte. Mit dem Thema sollten sich erst die Chefs der Koalitionsparteien befassen. Das meldet die Presseagentur CTK. Außenminister Karel Schwarzenberg beabsichtigt zugleich für die Grünen der Regierung einen Vorschlag auf Anerkennung der ehemaligen südserbischen Provinz am 2. April vorzulegen, also noch vor dem Nato-Gipfel in Bukarest. Premier Mirek Topolanek sagte, dass Verhandlungen der Koalitionsparteien sinnlos seien, solange kein Termin für die Verhandlungen innerhalb der Regierung feststünde. Der Kosovo stehe nicht auf der Agenda der kommenden Regierungssitzung, fügte Topolanek an.
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