• 19.03.2008

    Tschechien gehört zu den Ländern Europas mit der statistisch geringsten Zahl an Straftaten. Dies geht aus den nun veröffentlichten Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat für das Jahr 2006 hervor. Den Zahlen nach wurde jeder dreißigste tschechische Bürger straffällig. Die schlechteste Bilanz hat Schweden, dort wurde jeder Siebte straffällig. Die wenigsten Straftaten vermeldete Zypern mit einer auf 100 Einwohner. Presseberichte warnen jedoch vor voreiligen Schlüssen. So könnten Unterschiede im Rechtssystem, in der Arbeit der Polizei und in der Bereitschaft der Bürger, Straftaten zu melden, die Ergebnisse stark beeinflusst haben. Zudem unterscheide die Statistik nicht zwischen leichten und schweren Verbrechen.

    Autor: Pavel Polák
  • 19.03.2008

    Das Kreisgericht in Rychnov nad Kneznou hat am Mittwoch die Wiederaufnahme des Gerichtsverfahrens abgelehnt, in dem Kristina Colloredo-Mannsfeld das Schloss Opočno in Ostböhmen vom tschechischen Staat zurückfordert. Die Wiederaufnahme des Verfahrens hatte die Erbin des Fürstenhauses wegen neu entdeckter Archivmaterialien angestrebt. Kristina Colloredo-Mannsfeld beansprucht das Schloss seit 1991, zuerst wurde es ihr zugesprochen, in einem Berufungsverfahren wurde es 2007 wieder dem Staat zugeschlagen. Das Schloss in Opočno hatten 1942 die deutschen Besatzer konfisziert, nach dem Krieg ging es durch die Beneš-Dekrete an den Staat über. Die Familie Colloredo-Mannsfeld emigrierte nach der kommunistischen Machtergreifung 1948 nach Österreich.

    Autor: Pavel Polák
  • 19.03.2008

    Die Anzahl der Tuberkuloseerkrankungen sinkt in Tschechien jährlich um sieben Prozent, das hat am Mittwoch der leitende Facharzt am Tuberkulosezentrum der Universitätsklinik in Prag, Jiří Homolka, mitgeteilt. Trotz dem positiven Trend sei es weiterhin notwendig, Neugeborene gegen die Krankheit zu impfen und die Elfjährigen nachzuimpfen, so Homolka. Seit dem Wegfall der Grenzkontrollen durch den Schengen-Beitritt sei die Zahl der Tuberkulose-Fälle bei Ausländern in Tschechien gestiegen, sagte der Arzt weiter. Im vergangenen Jahr wurden in Tschechien 814 Fälle von Tuberkulose gemeldet.

    Autor: Pavel Polák
  • 19.03.2008

    Auf den Straßen in Brünn sind Plakate mit der umstrittenen dänischen Karikatur Mohammeds erschienen, die 2005 veröffentlicht wurden und eine Serie von gewalttätigen muslimischen Demonstrationen in der Welt entfachten. Die Karikaturen sind ohne Genehmigung der Stadt im Zentrum an einigen Stellen plakatiert. Unter der Karikatur stehen die Aufschrift „Freiheit ist nicht umsonst“ und die Unterschrift „Freiheitsfreunde“. Mitglieder der islamischen Kommunität in Brünn zeigten sich überrascht, wollen aber keine weiteren Schritte unternehmen, teilte ein Mitglied der Brünner islamischen Stiftung Hani Baloush. Den Fall hat der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg kritisiert. Mit der Pressefreiheit habe das nichts zu tun, so Schwarzenberg. Mit dem Fall beschäftigt sich die Polizei.

    Autor: Pavel Polák
  • 18.03.2008

    Eine gelegentliche Kontrolle des geplanten US-amerikanischen Raketenabwehrradars in Tschechien durch russische Experten wäre laut Premier Mirek Topolanek möglich. Topolanek betonte jedoch, dass es sich dabei nicht um permanente Kontrollen handeln dürfe. Außerdem wäre für derartige Inspektionen die Zustimmung der Tschechischen Republik erforderlich. Im Falle russischer Kontrollen forderte der tschechische Premier die Möglichkeit für tschechische Experten, vergleichbare russische Anlagen zu kontrollieren. Bei den russisch-amerikanischen Gesprächen am Dienstag in Moskaus haben die Außenminister beider Länder abermals keine Einigung über die US-Raketenabwehrpläne in Tschechien und Polen erzielt.

  • 18.03.2008

    Die Ausgaben des tschechischen Staates für Sozialleistungen sind wesentlich höher als erwartet. Im vergangenen Jahr sind statt der geplanten 16,5 Milliarden Kronen (rund 660 Millionen Euro) sechs Milliarden Kronen mehr in die Sozialsysteme geflossen. In diesem Jahr könnten die Ausgaben sogar bis zu 25 Milliarden Kronen betragen, wie Arbeits- und Sozialminister Petr Nečas (ODS) am Dienstag gegenüber Journalisten sagte. Seit vergangenem Jahr gilt für die Pflegeversorgung von Behinderten und Senioren ein neues Gesetz, nach dem die Pflegebeihilfe pauschal an die Betroffenen ausgezahlt wird. Es spreche viel dafür, dass die Betroffenen die gezahlten Beträge zur Aufbesserung ihres Einkommens verwendeten, sagte Minister Nečas. Die Sozialleistungen seien der Posten im Staatshaushalt, der am dramatischsten anwachse. Sein Ministerium arbeite daher an einer Novelle des Gesetzes, sagte Nečas.

  • 18.03.2008

    Die Mehrheit der deutsche Investoren in Tschechien rechnet mit einem Ende des Wirtschaftsbooms in der Tschechischen Republik. Das Land bleibe jedoch weiterhin ein attraktiver Wirtschaftsstandort für Investoren aus Deutschland und stehe zurzeit an erster Stelle von 20 untersuchten Ländern, heißt es in einer aktuellen Umfrage der Tschechisch-deutschen Industrie- und Handelskammer (ČNOPK). Nach Angaben der deutschen Unternehmer gehörten die Rentenreform, die Bekämpfung von Korruption sowie eine bessere Ausbildung von Fachkräften zu den Hauptaufgaben der tschechischen Regierung. Die tschechische Wirtschaft verzeichnete im vergangenen Jahr ein Rekordwachstum von 6,5 Prozent und überschritt damit zum dritten Mal in Folge die Sechs-Prozent-Marke.

  • 18.03.2008

    Die Tschechische Nationalbank will nach Informationen der Wirtschaftszeitung E15 alle Privatisierungseinnahmen des Staates einfrieren, um die Kronen-Nachfrage zu dämpfen. Den Plänen zufolge sollen Erlöse aus Auslandsverkäufen nicht in Tschechische Kronen getauscht sondern bis zur Euro-Übernahme auf einem speziellen Eurokonto bei der Nationalbank oder dem Finanzministerium hinterlegt werden. Auf diese Weise soll der starke Anstieg der Krone nicht noch weiter gefördert werden. Nationalbank-Vizegouverneur Mojmír Hampl bestätigte, dass die Bank gemeinsam mit der Regierung nach Wegen suche, gegen die Folgen des steigenden Kronenkurses anzugehen. Die Regierung plant derzeit die Privatisierung der Fluglinie ČSA, der Post und der Budweiser Budvar-Brauerei.

  • 18.03.2008

    Finanzmittel aus den Sozialfonds der EU werden in Tschechien mitunter nicht effektiv genutzt, wie am Dienstag Arbeits- und Sozialminister Petr Nečas sagte. Auch der Nutzen einiger Projekte, in die erhebliche Summen der EU und des Staates fließen, sei umstritten. Minister Nečas reagierte damit auf eine Information in der Tageszeitung „Mladá fronta Dnes“, nach der 35 Beamte seines Ministeriums für einen fünfstündigen Arbeitstermin drei Tage in einem Luxus-Hotel mit diversen Freizeitaktivitäten verbracht hätten. Laut Tageszeitung habe die Aktion über 400.000 Kronen (rund 16.000 Euro) gekostet. Dreiviertel der Gelder stammten aus den EU-Sozialfonds. Minister Nečas betonte, er habe von dem Aufenthalt seiner Beamten nichts gewusst und sei auch für die Zuteilung der Gelder aus den EU-Fonds nicht zuständig.

  • 18.03.2008

    Die Kfz-Versicherungen sollen bei der Festlegung des Versicherungsbeitrags für Autofahrer nicht nur die Zahl der verursachten Unfälle, sondern auch die Zahl der Verkehrsdelikte berücksichtigen. Das forderte am Dienstag der tschechische Innenminister Ivan Langer. Entsprechende Informationen würden die Versicherungen von der Polizei erhalten. Dadurch könnten die Versicherungen präventiv auf die Autofahrer einwirken, sagte Innenminister Langer. Diese Pläne sind jedoch umstritten. Es sei nicht Aufgabe der Versicherungen, die Autofahrer zu erziehen, sagte gegenüber der Presseagentur CTK ein Versicherungsexperte, der nicht genannt werden wollte. Kritik wird auch an den Plänen des Ministeriums geübt, dass die Polizei sich nicht mit Verkehrsunfällen befassen soll, bei denen der Schaden geringer als 100.000 Kronen (rund 3800 Euro) sei.

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