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Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 144 Stundenkilometern hat das Orkantief „Emma“ am Samstag in Tschechien zwei Todesopfer und mindestens zwei Verletzte gefordert und umfangreiche Schäden angerichtet. In Líbeznice bei Prag wurde ein elfjähriges Mädchen von einem abbrechenden Ast erschlagen. In Sadská unweit von Nymburk starb der 80-jährige Pfarrer der Gemeinde unter einem herabstürzenden Dachblechen.

Umstürzende Bäume und Hochspannungsmasten haben am Samstag auch den Straßen- und Bahnverkehr behindert. Die Tschechische Bahn musste rund 30 Trassen sperren, darunter auch die Hauptverbindung Prag-Olomouc. Es kam zu großen Verspätungen. Auf dem Prager Flughafen wurden vier Flüge abgesagt oder umgeleitet. Die Feuerwehren mussten rund siebenmal öfter als an gewöhnlichen Tagen zu Einsätzen ausrücken.

Die Orkanböen beschädigten auch zahlreiche Gebäude, hunderte Menschen mussten evakuiert werden. Starker Wind riss im mährischen Dětřichov nad Bystřicí die barocke Turmhabe der Kirche herunter. In Prag-Letňany wurden Teile einer Dachaufstockung von einem zehnstöckigen Plattenbau geweht. Die oberen Stockwerke des Gebäudes mussten geräumt werden. In Hradec Kralové stürzten Teile eines Dachstuhls auf ein benachbartes Haus und zerstörten dieses völlig.

Weitere Sturmböen werden noch bis Sonntag erwartetet. Das Orkantief Emma gilt als der stärkste Sturm seit dem Orkan Kyrill vom Januar vergangenen Jahres, bei dem in allein in Tschechien vier Menschen ums Leben gekommen waren.

Tschechische Verbraucher haben die Kontoführungsgebühren für das Girokonto mit großem Abstand zur absurdesten Bankgebühr des Jahres 2007 gewählt. Auf Platz zwei kam die Gebühr für überproportionale Einzahlungen. Das ist das Ergebnis einer Internet-Umfrage des Finanzservers bankovnipoplatky.com, das am Samstag präsentiert wurde. In den ersten beiden Jahrgängen der Umfrage waren die Gebühr für die Abhebung an institutseigenen Geldautomaten und die Gebührt für eingehende Zahlungen auf Platz eins gewählt worden. Die tschechischen Kreditinstitute stehen seit langem wegen Höhe und Vielzahl ihrer Gebühren in der Kritik.

Der Vorsitzende der tschechischen Partei der Grünen, Martin Bursík, will sich über die Weiterführung seiner Funktion mit dem Vorstand der Partei beraten. Mit dieser Aussage reagierte er auf die Aufforderung der Partei-Kreisorganisation Olomouc / Olmütz, dass er über seinen Rücktritt als Parteichef nachdenken solle. Diese Aufforderung nehme er mit „aller Ernsthaftigkeit“ zur Kenntnis, erklärte Bursík in einer heute veröffentlichten Presseerklärung. Die Olmützer Kreisorganisation hält Bursík dessen abfällige Äußerungen gegenüber einer Parteikollegin vor. Es handelt sich dabei um die Abgeordnete Olga Zubová, die aus gesundheitlichen Gründen der zweiten Wahl des tschechischen Präsidenten ferngeblieben war. In einer E-Mail, die nicht für Zubová bestimmt war, ihr jedoch irrtümlicherweise zugeschickt wurde, hatte sich Bursík mit vulgärer Wortwahl über die Abgeordnete geäußert. Der Parteichef hat sich später bei Zubová und den Parteimitgliedern dafür entschuldigt. Die Beratung mit dem Vorstand soll am kommenden Freitag stattfinden.