• 15.01.2008

    In dem Streit zwischen Grünen und Christdemokraten um die mögliche Rückkehr von Christdemokraten-Chef Jiří Čunek ins Kabinett rückt eine Lösung in Sicht. Nach einem mehrstündigen Gespräch mit Čunek sagte der Vorsitzende der Grünen Martin Bursík, es sei gelungen, den Stillstand der Verhandlungen zu durchbrechen. Einzelheiten wollten beide Seiten nicht verraten und verwiesen darauf, dass die Details noch ausgehandelt werden müssten. Wegen verschiedener Skandale hatte Čunek im November seine Kabinettsposten niederlegen müssen. Für den Fall seiner Rückkehr hatten die Grünen ursprünglich mit dem Ende der Koalition gedroht. Premier Mirek Topolánek hatte die beiden Koalitionspartner vor kurzem aufgefordert, eine Lösung in ihrem Streit zu finden.

  • 15.01.2008

    Nur sieben Minuten dauerte am Dienstag der Besuch von Präsidentschaftskandidat Jan Švejnar bei der ODS-Fraktion des Senates. Švejnar beschrieb dabei kurz seine Vorstellungen vom Präsidentenamt; es gab keine Nachfragen. Die Senatoren machten auf diese Weise deutlich, dass ihre Unterstützung bei den Wahlen dem gegenwärtigen Amtsinhaber und ODS-Ehrenvorsitzenden Václav Klaus gehört. Fraktionschef Jiří Stříteský sagte, der Auftritt Švejnars sei interessant gewesen, aber es gebe keinen Grund von Klaus abzurücken. Švejnar bezeichnete das Treffen als ausgezeichnet; er sei fair und nobel angehört worden. ODS-Senator Jaroslav Kubera hatte die Begegnung im Vorfeld als „kontraproduktiv“ kritisiert.

  • 15.01.2008

    Im vergangenen Jahr sind auf tschechischen Straßen 1123 Menschen um Leben gekommen. Das ist die zweitniedrigste Zahl seit der Wende, bedeutet aber im Vergleich zu 2006 einen Anstieg um 17,5 Prozent. Damals waren 965 Verkehrstote gezählt worden. Die aktuellen Zahlen gab am Dienstag die tschechische Verkehrspolizei bekannt. Eine Studie des Verkehrsministeriums erklärt den erneuten Anstieg der Zahlen damit, dass der disziplinierende Effekt des im Juli 2006 eingeführten Strafpunktesystems inzwischen wieder verflogen sei.

  • 15.01.2008

    Die erweiterte Parteiführung der Christdemokraten hat den 24 Abgeordneten und Senatoren der Partei empfohlen, bei der Präsidentschaftswahl für Václav Klaus zu stimmen. Zugleich sollten sie sich für eine zukünftige direkte Wahl des tschechischen Staatsoberhauptes einsetzen. Darüber informierte der christdemokratische Parteisprecher Martin Horálek. Amtsinhaber Klaus fehlen derzeit 19 Stimmen für eine Mehrheit im Wahlgremium aus Abgeordnetenhaus und Senat. Unter den christdemokratischen Parlamentariern herrscht bisher jedoch keine Einigkeit über eine Unterstützung von Klaus oder seinem Gegenkandidaten Jan Švejnar.

  • 15.01.2008

    Umweltminister Martin Bursík plant in Tschechien ein Pfand auf PET-Flaschen, Aludosen sowie weitere Einweg-Getränkeverpackungen. Das berichtet am Dienstag die Tageszeitung „Mladá Fronta Dnes“. Das Pfand solle ab 2010 eingeführt werden, damit den Gentränkeherstellern genügend Zeit zur Umstellung bleibe, schreibt das Blatt weiter. Tschechien wolle damit die Recyclingquote bei Getränkeverpackungen erhöhen, Vorbild sei unter anderem das Pfandsystem in Deutschland.

  • 15.01.2008

    Der Autohersteller Škoda hat 2007 einen Rekordverkauf verzeichnet. Weltweit verkaufte die VW-Tochterfirma aus dem mittelböhmischen Mladá Boleslav / Jungbunzlau über 630.000 Neuwagen. Gegenüber 2006 ist dies ein Anstieg von 14,5 Prozent. Wie ein Sprecher mitteilte, habe der Verkauf die Erwartungen der Firma übertroffen. Die besten Zahlen erreichte Škoda in Deutschland, wo mit fast 119.000 Wagen ebenfalls ein Rekordwert erreicht wurde. Mit 34 Prozent wurde in Osteuropa der größte Verkaufsanstieg verzeichnet. Insgesamt am häufigsten verkauftes Škoda-Modell war der Octavia.

  • 15.01.2008

    Die tschechische Generalstaatsanwältin Renata Vesecká hat Justizminister Jiří Pospíšil aufgefordert, das Vorgehen der ermittelnden Organe im Fall des christdemokratischen Vorsitzenden Jiří Čunek zu überprüfen. Vesecká will dazu dem Ministerium die kompletten Ermittlungsakten zur Verfügung stellen. Sie reagiere damit auf die zahlreichen Angriffe von Seiten der Medien auf die Generalstaatsanwaltschaft und ihre Person, sagte Renata Vesecká gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK.

    Die Generalstaatsanwältin hatte Anfang November weitere Ermittlungen gegen Čunek wegen möglicher Annahme von Bestechungsgeldern angeordnet, worauf der Politiker von seinen Regierungsämtern zurücktrat. Zwei Wochen später ließ der mit dem Fall beauftragte Staatsanwalt die Ermittlungen wieder einstellen.

  • 15.01.2008

    Der durchschnittliche Tscheche hat im Dezember täglich 3:49 Stunden vor dem Fernseher verbracht. Das ist fast eine Stunde weniger als noch vor fünf Jahren, wie aus der regelmäßigen Monatsstudie des Verbandes der Fernsehorganisationen (ATO) hervorgeht. Der Dezember ist wegen Dunkelheit und Winterwetter traditionell der Monat mit dem ausgedehntesten Fernsehkonsum. Beliebtester Kanal ist der Privatsender TV Nova, gefolgt vom öffentlich-rechtlichen ČT1.

  • 15.01.2008

    Rund 300 Schüler und einige Lehrer der Mittlern und Höheren Medizinischen Lehranstalt am Prager Aleš-Ufer haben am Dienstag in einer Demonstration den Rücktritt der Schuldirektorin gefordert. Sie werfen ihr Mängel bei der Leitung der Schule vor und bezichtigen sie, an der Schule eine Atmosphäre der Angst zu schaffen. Die Direktorin lehnte einen freiwilligen Rücktritt ab. Von Seiten des Magistrates hieß es, es gebe keine gesetzliche Handhabe für eine Abberufung. Die Behörde will sich nun für eine Lösung des Konfliktes einsetzen.

  • 15.01.2008

    Der deutsche Schriftsteller Peter Härtling wird ab dem kommenden Montag für zwei Wochen als Stipendiat des Prager Literaturhauses in der tschechischen Hauptstadt ein Tagebuch führen. Ziel ist es, damit die deutschsprachige Tradition und den multikulturellen Austausch in Prag wieder zu beleben, sagte die Leiterin des Literaturhauses, Lucie Černohousová, am Dienstag in Prag. Der unter anderem mit Kinder- und Jugendbüchern berühmt gewordene Härtling hat durch Kindheitsjahre in Mähren einen starken Bezug zu Tschechien. Das Stipendium solle in Zukunft zweimal jährlich vergeben werden, kündigte Černohousová an.

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