• 24.08.2006

    Tschechien will noch in diesem Jahr ein eigenes Anti-Terror-Zentrum einrichten. In der dem Polizeipräsidium unterstehenden Abteilung sollen auch Informationen ausländischer Nachrichtendienste zusammenlaufen, sagte Innenminister Frantisek Bublan am Mittwoch in Prag. Insgesamt sollen bis zu 50 Experten zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens und von Finanzkriminalität in dem Zentrum eingesetzt werden, sagte Bublan. Auch werde man Informationsmaterial über die Hintergründe des Terrorismus veröffentlichen. Hingegen scheitere eine wie in Deutschland geplante Anti-Terror-Datei derzeit an den Bedenken der Datenschützer.

  • 24.08.2006

    Der tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus hat die Kritik an Schriftsteller Günter Grass verurteilt, aber auch Zweifel an dessen Darstellung seiner Zeit bei der Waffen-SS geäußert. "Das Moralisieren über die Jahre 1940 bis 1945 in der Idylle des August 2006 ist ohne die Fähigkeit, die damalige Realität zu verstehen, gefährlich und anstößig", schrieb Klaus in einem Beitrag für die Prager Tageszeitung Lidove noviny. Der Nazi-Ideologie seien weitaus reifere Menschen unterlegen als der damalige Schüler Grass. Er glaube dem Autor aber nicht, dass dieser als Jugendlicher den Unterschied zwischen Wehrmacht und SS nicht gekannt habe. Auch der Hinweis auf die familiäre Enge, der Grass habe entkommen wollen, überzeuge ihn nicht, so Klaus.

  • 24.08.2006

    Das Sonnensystem hat laut Definition der Astronomen künftig nur noch acht statt bislang neun Planeten. Das entschied am Donnerstag nach heftigen Diskussionen die Generalversammlung der Internationalen Astronomie-Union in Prag. Nicht mehr als Planet gilt nach dem Beschluss künftig Pluto, der fortan zu den so genannten Zwerg-Planeten zählt.

  • 24.08.2006

    In den frühen Morgenstunden sind heute zwei Busse mit 78 Kindern aus Griechenland nach Prag zurückgekehrt, wo die Jugendlichen ihr Ferienlager wegen der Brände auf der Halbinsel Chalkidiki verlassen mussten. Alle Kinder seien wohl auf, hieß es. Weitere Reisen in die betroffene Region wurden storniert. Mit der Situation tschechischer Touristen, die sich auf Chalkidiki befinden, hatte sich das tschechische Kabinett auf seiner Sitzung am Mittwoch befasst. Da die Brände mittlerweile unter Kontrolle seien, werde man keine Sondermaschine zur Evakuierung tschechischer Urlauber nach Griechenland entsenden, hieß es.

  • 23.08.2006

    Die Übereinkunft über eine Minderheitsregierung der Bürgerdemokraten (ODS) möglich. Das ist das Fazit einer Unterredung unter vier Augen, zu der sich am Mittwoch die Parteichefs der ODS und der Sozialdemokraten (CSSD), Mirek Topolanek und Jiri Paroubek, getroffen haben. Noch am selben Tag sollen erweiterte Unterhändlerteams beider Parteien zu Verhandlungen zusammenkommen, um einige strittige Punkte aus dem Weg zu räumen. Man habe sich darüber ausgetauscht, wie die festgefahrene Situation zu lösen sei, sagte anschließend der amtierende Premier und CSSD-Chef Paroubek vor Journalisten. Seiner Meinung nach wird es in relativ kurzer Zeit möglich sein, Verhandlungsfortschritte faktisch in alle Bereichen zu erreichen. Topolanek hat diese Worte bestätigt.

  • 23.08.2006

    Die scheidende Regierung von Jiri Paroubek hat auf ihrer Sitzung am Mittwoch nicht über eine eventuelle Beteiligung tschechischer Truppen an den internationalen Einheiten im Libanon entschieden. Außenminister Cyril Svoboda informierte heute vor Journalisten über die Anweisung seitens der EU-Außenministertagung vom vergangenen Freitag, an der Debatte zur Klärung des Mandats einer internationalen Mission teilzunehmen. Am Dienstag erklärte das tschechische Verteidigungsministerium, dass die Tschechische Republik erst dann über eine Entsendung tschechischer Soldaten entscheiden kann, nachdem der UNO-Sicherheitsrat das Mandat der Friedensmission genau definiert hat.

  • 23.08.2006

    Das tschechische Kabinett hat sich auch mit der Situation tschechischer Touristen auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki befasst, aus der dieser Tage massive Brände gemeldet wurde. Da diese mittlerweile unter Kontrolle sind und keiner der tschechischen Urlauber in Not geraten ist, hat das Kabinett beschlossen, keine Sondermaschine nach Griechenland zu entsenden. Außenminister Cyril Svoboda verwies in diesem Zusammenhang, dass auch zuständige Reisebüros Verantwortung für ihre Klienten tragen.

  • 23.08.2006

    Eine internationale Bande hat offenbar auf elektronischem Weg mehrere Konten der Komercni banka, der drittgrößten tschechischen Bank geplündert. Darüber berichtete am Mittwoch die Tageszeitung Pravo. Nachdem das Sicherheitssystem der Bankcomputer geknackt wurde, soll Geld von Kundenkonten auf die Konten von möglicherweise ahnungslosen Mittelsmännern überwiesen worden sein. Diesen wurde eine Provision dafür geboten, dass sie das Geld abheben und auf ausländische Konten einzahlen. Weitere Einzelheiten wurden bisher nicht bekannt. Laut dem Zeitungsbericht führt die Spur der Täter derzeit nur bis zu den Mittelsmännern, danach verliert sie sich.

    Die Komercni banka hat am Mittwoch eingestanden, dass zehn ihrer Klienten Geld verloren haben. Der Sprecherin des Bankhauses zufolge hätten die Täter den Zugang zum iBanking-System direkt in den Rechnern der betroffenen Klienten verwendet, und seien nicht in die inneren Schutzsysteme der Komercni banka eingedrungen.

  • 23.08.2006

    Vertreter der Kommunistischen Partei Böhmens und Mährens (KSCM) haben die ersten Ansichtskarten, auf denen tschechische Bürger mittels ihrer Unterschrift gegen die Errichtung einer US-amerikanischen Militärbasis im Lande protestieren, im Regierungsamt abgegeben. Über 900 Protestkarten haben die Kommunisten auf ihren Meetings eingesammelt, weitere sollten auf postalischem Wege zugestellt werden. Darüber hinaus hat die KSCM eine Protestpetition gegen die Stationierung jeglicher Militärbasen auf tschechischem Territorium ausgerufen. Diese haben mittlerweile 9000 Menschen unterschrieben.

  • 23.08.2006

    Nach jüngsten Angaben des tschechischen Landwirtschaftsministeriums sind bis Dato etwa zwei Drittel der Getreideernte und 96 Prozent der Rapsernte eingefahren worden. Hinsichtlich des wechselhaften Wetters mit häufigen Regenfällen wird sich die Ernte hierzulande nach Informationen der tschechischen Agrarkammer in einigen Regionen bis September verspäten. Ihr Vorsitzender Jan Veleba kündigte bereits niedrigere Erträge sowie Probleme mit der Getreidequalität an.

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