• 05.12.2006

    Die Christdemokraten (KDU-CSL) im Kreis Pardubice / Pardubitz unterstützen die Kandidatur des Senators und Bürgermeisters von Vsetin, Jiri Cunek, zum Parteivorsitzenden der KDU-CSL. Das teilte die Kreissekretärin der Partei, Hana Demlova, am Dienstag der Tschechischen Presseagentur mit. Nach Prag, dem südmährischen Kreis und den Kreisen Karlovy Vary / Karlsbad und Zlin gibt es damit eine weitere Region, die den umstrittenen Politiker unterstützt. Jiri Cunek hatte durch die Aussiedlung von Roma-Familien aus der ostmährischen Stadt Vsetin und durch rassistische Äußerungen auf sich aufmerksam gemacht. Am 9. Dezember wählen die Christdemokraten auf einem Sonderparteitag in Brünn einen neuen Parteivorsitzenden.

  • 05.12.2006

    Roma-Aktivisten wollen am Samstag in Brünn vor dem Sonderparteitag der Christdemokraten (KDU-CSL) gegen eine mögliche Wahl von Jiri Cunek zum Parteivorsitzenden protestieren. Das gab am Dienstag die Vereinigung Romea bekannt. Die Roma-Organisation kritisiert Cunek für die Aussiedlung von Roma-Familien aus der ostmährischen Stadt Vsetin, in der Cunek Bürgermeister ist. Die Roma-Aktivisten befürchten, dass durch eine Wahl Cuneks seine Ansichten und Methoden im Umgang mit der Roma-Bevölkerung legitimiert werden könnten.

  • 05.12.2006

    Die tschechische Regierung hat eindringlich an den deutschen Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) appelliert, ihre Bewerbung um einen Standort für das EU-Satelliten-Navigationssystem Galileo zu unterstützen. Tiefensee habe am Dienstag in Prag jedoch nicht zusagen wollen, die Ansiedelung eines solchen Kontrollzentrums zu unterstützen, sagte Tschechiens bürgerdemokratischer Regionalminister Petr Gandalovic (ODS). Erst vor kurzem hatte Tiefensee in Oberpfaffenhofen bei München den Grundstein für ein Galileo-Kontrollzentrum in Deutschland gelegt. Nach tschechischen Angaben könnte bereits in der kommenden Woche auf EU-Ebene eine Entscheidung über weitere Standorte fallen.

    Bei Galileo sollen bis zu 30 Satelliten auf drei Umlaufbahnen die Erdoberfläche abdecken und Daten liefern. Wegen der vielfältigen Anwendung in Verkehr, Umweltschutz und bei der Energieversorgung wird das Potenzial von Experten auf mehr als 100 000 Arbeitsplätze in Europa geschätzt.

  • 05.12.2006

    Deutsche Fuhrunternehmen haben am Montag damit begonnen, einen ersten Teil des riesigen Müllbergs auf dem Flugplatz Bozi Dar in Milovice bei Nymburk abzutragen und nach Deutschland zurückzuführen. Im vergangenen Jahr wurden 1500 Tonnen Plastik- und Textilmüll illegal aus Deutschland hergebracht. Der Abfall, der jetzt zurückgeführt wird, entspricht in etwa einem Fünftel der Gesamtmenge. Bei diesem Müll konnte der bayerische Ursprung eindeutig nachgewiesen werden. Gerade der Nachweis der Herkunft des Mülls ist jedoch immer noch eines der Probleme bei der Beseitigung der illegalen Abfallberge in Tschechien, erklärte die Sprecherin des Umweltministeriums, Karolina Sulova, am Dienstag. Deshalb wird das Ministerium noch im Dezember weitere Verhandlungen mit Vertretern der Bundesländer Sachsen und Thüringen sowie der deutschen Agentur SAA führen, ergänzte Sulova.

  • 05.12.2006

    Der Autobahnabschnitt von Dresden nach Usti nad Labem ist auf deutscher Seite fast fertig gestellt. Jetzt müssen noch auf tschechischer Seite die letzten Arbeiten beendet werden. Das berichtete die Sächsische Zeitung am Dienstag. Am 21. Dezember soll die Autobahn A 17/D8 eröffnet werden Diesen Termin bestätigte am Dienstag auch der Sprecher der tschechischen Autobahn- und Landstraßendirektion Jan Ho"ení. Am kommenden Samstag wird es bei Pirna ein Fest unter dem Motto "Tag der offenen Autobahn" geben.

  • 05.12.2006

    Die tschechische Busmarke Karosa wird Ende des Jahres aus dem Verzeichnis der hiesigen Firmen verschwinden und ab dem Jahr 2007 nur noch Museumscharakter tragen. Das berichtete die Tageszeitung "Hospodarske noviny" (HN) am Dienstag. Der Produktionsbetrieb in Vysoke Myto soll ab dem 1. Januar ein voll integriertes Werk des italienischen Kraftfahrzeug-Herstellers Iveco sein. Die Gesellschaft Iveco, die schon seit einiger Zeit hundertprozentiger Eigentümer von Karosa ist, wird mit der Namensänderung die innerbetriebliche Transformation des tschechischen Busunternehmens abschließen, sagte der noch amtierende Generaldirektor von Karosa, Rudolf Cerny, gegenüber dem Blatt.

  • 05.12.2006

    Die böhmisch-bayrische Nachbarschaft ist Thema der Bayerischen Landesausstellungen im kommenden Jahr. Im grenznahen Zwiesel will das Haus der Bayerischen Geschichte Exponate aus 1500 Jahren gemeinsamer Geschichte zeigen. Die neue Schau mit dem Titel "Bayern-Böhmen: 1500 Jahre Nachbarschaft", die durchweg zweisprachig in Deutsch und Tschechisch sein wird, soll vom 25. Mai bis 14. Oktober 2007 zu sehen sein. Ausstellungstücke aus Museen und Privatsammlungen sowie Filme, Hör- und Computerstationen sollen die Geschichte anschaulich machen.

  • 05.12.2006

    Die amtierende Miss World, Tatana Kucharova, hat am Dienstagnachmittag in Hradec Kralove / Königgrätz ein Kinderbuch getauft. Das Buch mit dem Titel "Wie Honza mit dem Teufel kämpft" hat ihre Mutter, die auch Tatana Kucharova heißt, geschrieben. Die achtzehnjährige Miss World sagte, sie sei stolz auf ihre Mutter.

  • 04.12.2006

    Der tschechische Präsident Vaclav Klaus hat einem Gesuch der Regierung Topolanek nicht entsprochen und das Gnadengesuch für einige Manager, die im Zusammenhang mit dem Bankrott der ehemaligen IPB Bank strafrechtlich verfolgt werden, ablehnt. Zwei dieser Manager sind Angestellte der japanischen Bank Nomura, die sich erst vorige Woche mit der Prager Regierung auf einen Vergleich geeinigt hatte, nachdem beide Seiten in der IPB-Bank-Affäre gegeneinander geklagt hatten. Klaus begründete seine Entscheidung am Montag damit, dass das Wohl des Landes viel zu sehr im öffentlichen Fadenkreuz stehen würde, falls er die Manager begnadigen würde. Premier Topolanek erklärte, dass er die Entscheidung des Staatsoberhaupts respektiere.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Die auswärtige Diplomatie der Tschechischen Republik hat offiziell ihre Unzufriedenheit über die mehrstündige Blockade des österreichisch-tschechischen Grenzübergangs Wullowitz-Dolní Dvoriste zum Ausdruck gebracht, mit der österreichische Atomkraftgegner am Sonntag gegen das südböhmische Kernkraftwerk Temelin protestiert haben. Aus diesem Grund wurde die österreichische Botschafterin Margot Klestil-Löffler am Montag ins Prager Außenministerium geladen. Den Straßenübergang Wullowitz-Dolní Dvoriste hatten die Demonstranten sechs Stunden mit Traktoren und Transparenten blockiert, der Übergang Gmünd-Ceske Velenice blieb aus demselben Grund eine Stunde lang geschlossen. Es war die längste Blockade seit sechs Jahren. Die Aktivisten wollten vor allem Druck auf die österreichische Regierung ausüben, die tschechische Republik zur Einhaltung der bilateralen Vereinigungen von Melk aufzufordern. Nach Ansicht der Atomkraftgegner seien diese verletzt worden, da vor der offiziellen Inbetriebnahme des AKW Temelin nicht alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden seien.

    Autor: Lothar Martin

Pages