• 04.12.2006

    Die auswärtige Diplomatie der Tschechischen Republik hat offiziell ihre Unzufriedenheit über die mehrstündige Blockade des österreichisch-tschechischen Grenzübergangs Wullowitz-Dolní Dvoriste zum Ausdruck gebracht, mit der österreichische Atomkraftgegner am Sonntag gegen das südböhmische Kernkraftwerk Temelin protestiert haben. Aus diesem Grund wurde die österreichische Botschafterin Margot Klestil-Löffler am Montag ins Prager Außenministerium geladen. Den Straßenübergang Wullowitz-Dolní Dvoriste hatten die Demonstranten sechs Stunden mit Traktoren und Transparenten blockiert, der Übergang Gmünd-Ceske Velenice blieb aus demselben Grund eine Stunde lang geschlossen. Es war die längste Blockade seit sechs Jahren. Die Aktivisten wollten vor allem Druck auf die österreichische Regierung ausüben, die tschechische Republik zur Einhaltung der bilateralen Vereinigungen von Melk aufzufordern. Nach Ansicht der Atomkraftgegner seien diese verletzt worden, da vor der offiziellen Inbetriebnahme des AKW Temelin nicht alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden seien.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Die Tschechische Armee beendete den ersten Teil ihrer Reformen, mit deren Umsetzung sie vor vier Jahren begonnen hat. Diese Information wurde Staatspräsident Vaclav Klaus am Montag vom Oberbefehlshaber des Generalstabs der Tschechischen Armee, Pavel Stefka, überbracht. Bei der vor Beginn der Befehlshaber-Konferenz auf der Prager Burg von Klaus abgenommenen Ehrenparade verkündete Stefka, dass die Armee zum Ende des Jahres ihre Mindeststärke für erste operative Einsätze erreicht habe. Das bedeutet, dass ab Januar 2007 bis zu 3000 tschechische Soldaten in der Lage sind, gut vorbereitet zu internationalen Missionen aufzubrechen. Diese Einsatzstärke entspricht einem Zehntel der personellen Gesamtanzahl der tschechischen Berufsarmee.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Die amerikanische Raketenabwehrbasis wird zu einer der Säulen des europäischen Verteidigungssystems werden. Das behauptet der tschechische NATO-Botschafter in Brüssel, Stefan Füle. Für die Errichtung dieser Basis in Europa gelten Polen und Tschechien als aussichtsreichste Standortanwärter. "Wenn sich die NATO für die Errichtung des Abwehrsystems in Europa entscheiden sollte, dann wird es auf dem alten Kontinent so platziert, dass möglichst kein toter Winkel die Zuverlässigkeit der Technik beeinflussen wird", sagte Füle am Montag bei einem Treffen im Zentrum für Sicherheitspolitik an der Prager Karlsuniversität.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Die Organisatoren der zweitägigen Konferenz "Prager Appell für Irak", die ursprünglich am 9. Dezember im Prager Abgeordnetenhaus stattfinden sollte, haben Anzeige gegen das Tschechische Fernsehen (CT) erstattet. Ein Redakteur hatte am Samstag in einer Nachrichtensendung berichtet, dass bei der Konferenz irakischer Oppositioneller auch Anhänger des früheren Diktators Saddam Hussein teilnehmen werden. Das wird von den Veranstaltern bestritten. Sie werfen dem Reporter des Tschechischen Fernsehens vor, er habe in seinem Bericht alle Konferenzteilnehmer unter Verdacht gestellt. Der Vizevorsitzende des Abgeordnetenhauses, Lubomir Zaoralek (CSSD), dementierte am Montag, dass die von der Tschechisch-Irakischen Vereinigung und dem Tschechischen Friedensforum organisierte Veranstaltung im Abgeordnetenhaus stattfinden werde. Nachdem Premier Mirek Topolanek kritisiert hatte, dass solch eine kontroverse Konferenz in den Räumen des tschechischen Parlaments stattfinden soll, hat Zaoralek ein entsprechendes Angebot zurückgezogen.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Mit rund 306 Millionen Euro hat die Europäische Union zwischen 1991 und 2006 die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Euroregion Neiße gefördert. Mit Zuschüssen aus verschiedenen EU-Programmen wurden insgesamt mehr als 2600 Projekte in Nordböhmen, Niederschlesien und Ostsachsen umgesetzt, teilte die Geschäftsstelle der Euroregion am Montag in Zittau mit. Die Zahl der Grenzübergänge im deutsch-tschechisch-polnischen Dreiländereck habe sich seit 1990 von 13 auf mittlerweile 66 erhöht. Mit einem Festakt in Löbau soll am Mittwoch das 15-jährige Bestehen der Euroregion Neiße gefeiert werden. Das Gebiet mit rund 1,7 Millionen Einwohnern umfasst rund 12 500 Quadratkilometer Fläche.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Die österreichische Firma Kapsch, die in Tschechien mit dem Aufbau des elektronischen Mautsystems beauftragt wurde, kann aller Voraussicht nach in der nächsten Woche einen verkürzten Probelauf des Systems starten. Sie muss jedoch bis dahin alle noch fehlenden Dokumente und Anträge nachreichen und sich zur Übernahme der Risiken verpflichten, die mit dem verkürzten Testlauf verknüpft sind. Das gab der Direktor der Abteilung Infrastruktur beim tschechischen Verkehrsministerium, Jiri Hodac, am Montag auf einer Pressekonferenz in Prag bekannt. Die Firma Kapsch hatte den ursprünglich für Anfang Dezember geplanten Start des Probelaufs verschieben müssen, weil es bei der Errichtung der Mautstellen zu mehrfachen Abweichungen gegenüber dem vom Ministerium bewilligten Bauplan gekommen war. Mit Beginn des neuen Jahres soll das Mautsystem in Betrieb genommen werden. Dann müssen alle Lastkraftwagen über 12 Tonnen eine entsprechende Mautgebühr für die Autobahn- und Schnellstraßenbenutzung entrichten.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Das Kreisgericht in Ostrava / Ostrau hat die Fusion der beiden größten tschechischen Stahlunternehmen, der Mittal Steel Ostrava (MSO) und ihrer Tochtergesellschaft Vysoke Pece Ostrava (VPO) genehmigt. Das gab Jana Dronska, die Sprecherin der MSO-Gruppe, am Montag über die Nachrichtenagentur CTK bekannt. Über die Vereinigung beider Firmen hatte die Vollversammlung von Mittal Steel Ostrava bereits im Juli entschieden. Die Gesellschaft VPO kehrt daher am 31. Dezember dieses Jahres in den MSO-Besitz zurück.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Die tschechische Währung ist am Montag mit einem Wechselkurs von 28,01 Kronen je Euro in die neue Handelswoche eingestiegen. Zum Geschäftsschluss gegen 17 Uhr wurde sie weiterhin mit dem stabilen Wechselkurs von rund 28 Kronen je Euro gehandelt. Gegenüber der US-Währung lag ihr Kurs ebenso stabil im Rekordbereich. Er wurde gegen 17 Uhr mit knapp über 21 Kronen je US-Dollar notiert. Das geht aus Veröffentlichungen des Internetservers Patria Online hervor.

    Autor: Lothar Martin
  • 04.12.2006

    Durch einen 2:0-Auswärtssieg beim Aufsteiger aus Kladno haben die Fußballer von Rekordmeister Sparta Prag am Montag die Tabellenführung in der tschechischen Gambrinus Liga zurückerobert. Mit zwei Punkten Vorsprung auf Slavia Prag und mit drei Zählern Abstand auf Titelverteidiger Slovan Liberec gehen sie als Herbstmeister in die Winterpause. Tags zuvor hatte Lokalrivale Slavia nach einem 2:1-Heimsieg über Banik Ostrava erstmals seit dem 3. März 2003 den Spitzenplatz erklommen.

    Autor: Lothar Martin
  • 03.12.2006

    Das Flugzeug der tschechischen Armee, das am Samstag auf dem Flughafen von Aschgabat in Turkmenistan von den Behörden festgehalten wurde, ist am Sonntagmorgen um 9.30 Uhr in Prag gelandet. Das Flugzeug war auf dem Rückflug von Afghanistan nach Prag am Samstag in Aschgabat zum Auftanken zwischengelandet. Die turkmenischen Behörden hatten am Freitag, angeblich wegen der nicht vorher gemeldeten bewaffneten Leibwächter an Bord der Maschine, die Landeerlaubnis aufgehoben und die Tschechische Botschaft in Moskau um 20.15 Uhr darüber per Fax informiert. Zu dieser Zeit war die Botschaft aber nicht mehr besetzt, außerdem wurde angeblich eine unübliche Nummer verwendet. Erst nach einigen diplomatischen Bemühungen durfte das Flugzeug am Sonntag auf Befehl des turkmenischen Präsidenten starten. Der tschechische Außenminister, Alexandr Vondra, will am Montag in Brüssel im Rahmen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa mit den Vertretern Turkmenistans über den Vorgang sprechen. Vondra bezeichnete am Sonntag das Verhalten der turkmenischen Behörden als unangebracht und unverhältnismäßig.

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