• 18.12.2005

    Milos Zeman, tschechischer Expremier und ehemaliger Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei (CSSD), hat sich am Sonntag im Tschechischen Fernsehen für eine sozialdemokratische Minderheitsregierung nach den Wahlen im kommenden Juni ausgesprochen. Eine große Koalition mit der Demokratischen Bürgerpartei (ODS) lehnt Zeman ebenso ab wie die jetzige Koalition mit Christdemokraten (KDU-CSL) und Liberalen (US-DEU). Der derzeitige Premierminister Jiri Paroubek habe die CSSD jedoch aus der Krise geführt, sagte Zeman im Hinblick auf die steigenden Umfragewerte der Sozialdemokraten. Zeman war bis 2002 tschechischer Regierungschef. Heute gilt er als Polit-Pensionist, der in seiner Partei zwar umstritten aber immer noch einflussreich ist. Für den bevorstehenden Wahlkampf hat er der CSSD seine Unterstützung zugesagt.

  • 18.12.2005

    Die tschechischen Geschäftsleute konnten sich am letzten Wochenende vor Weihnachten über satte Umsätze freuen. Im Vergleich zum Wochenende davor stiegen die Einnahmen an den Kassen um zirka 30 Prozent. Besonders begehrt waren Spielwaren und Unterhaltungselektronik. Vor allem MP3-Player werden dieses Jahr häufig unter tschechischen Weihnachtsbäumen liegen. In den großen Hypermarkt-Filialen, die rund um die Uhr geöffnet haben, kauften viele Menschen nachts ein, um dem größten Kundenansturm auszuweichen. So meldet zum Beispiel die Kaufhauskette Tesco, dass ihre Zweigstellen auch um drei Uhr früh gut besucht waren. Die Tschechen geben im Schnitt 4600 Kronen, das sind mehr als 150 Euro, für Weihnachtsgeschenke aus.

  • 18.12.2005

    Starke Schneefälle haben am Wochenende in etlichen Teilen Tschechiens zu zahlreichen Behinderungen geführt. In der Nacht auf Sonntag war die Autobahn D1, die mit Prag und Brünn die beiden größten Städte des Landes verbindet, für mehrere Stunden unpassierbar. Wegen beschädigter Leitungen waren in Mähren mehrere hundert Haushalte vorübergehend ohne Strom.

  • 17.12.2005

    Der tschechische Premierminister Jiri Paroubek ist mit dem Ergebnis der Verhandlungen über den EU-Finanzrahmen für die Jahre 2007 bis 2013 "außerordentlich zufrieden". Das sagte er am Samstag in Brüssel kurz nach Beendigung des Budgetgipfels der Europäischen Union. Dem Plan zufolge kann die Tschechische Republik während der siebenjährigen Haushaltsperiode jährlich 93 Milliarden Kronen, das sind etwa 3,2 Milliarden Euro, aus den Finanztöpfen der EU beziehen - und zwar netto, also nach Abzug der eigenen Beiträge. Als "Schönheitsfehler" bezeichnete Paroubek, dass es nicht gelungen sei, das vierjährige Zeitlimit für die Nutzung von Geldern aus dem so genannten Kohäsionsfonds aufzuheben. Positiv sei jedoch, dass Tschechien umgerechnet auf die Einwohnerzahl mit jährlich zirka 330 Euro den höchsten Pro-Kopf-Zuschuss von allen EU-Ländern erhalte.

  • 17.12.2005

    Der Errichtung einer Hyundai-Automobilfabrik im mährischen Nosovice stehen keine eigentumsrechtlichen Probleme mehr im Wege. Am Samstag haben sich der mährisch-schlesische Landkreisvorsitzende Evzen Tosenovsky und der Vorsitzende der örtlichen Landwirtschaftsgenossenschaft auf entsprechende Kompensationszahlungen für die Bauern der Region geeinigt. Damit kann dem südkoreanischen Autokonzern das Grundstück nun angeboten werden. Hyundai hatte Interesse daran geäußert, die Fabrik in Nosovice zu bauen. Es würde sich um eine Investition im Umfang von etwa 1,3 Milliarden Euro handeln, die jährliche Kapazität soll bei zirka 300.000 Fahrzeugen liegen. Die strukturschwache Region rechnet zudem mit der Schaffung von 3000 Direkt-Arbeitsplätzen, indirekt könnten durch die Werksansiedlung sogar 9000 zusätzliche Jobs entstehen. Ob Hyundai seine neue Niederlassung tatsächlich in Nordmähren errichtet, wird voraussichtlich zu Jahresende bekannt.

  • 17.12.2005

    Der erste Reaktorblock des südböhmischen Kernkraftwerks Temelin wurde am Samstag früh wegen einer technischen Störung abgeschaltet. Bei dem schadhaften Element handelt es sich um einen Elektromagneten im Pumpensystem des Reaktors. Wegen der Panne muss nun die geplante Turbinenwartung im zweiten Kraftwerksblock verschoben werden, damit die Stromerzeugung nicht unterbrochen wird, sagte Kraftwerkssprecher Milan Nebesar. Wie lange die Reparaturarbeiten dauern werden, konnte Nebesar nicht abschätzen. Erst am Donnerstag dieser Woche hatte der Reaktor nach etwa fünfjähriger Probezeit die offizielle Betriebsgenehmigung erhalten.

  • 17.12.2005

    Für Lastwagen mit einem Gewicht von mehr als 12 Tonnen muss ab 2007 in Tschechien eine Maut in noch unbekannter Höhe bezahlt werden. Das beschloss am Freitag das tschechische Abgeordnetenhaus. Bis dahin soll in Tschechien ein mikrowellengestütztes Mautsystem wie in Österreich aufgebaut sein, das das Verkehrsministerium in Prag bereits in Auftrag gegeben hat. Die derzeitige Vignettenpflicht für Fahrzeuge mit einem Gewicht von weniger als 12 Tonnen werde noch mindestens bis 2012 gelten, sagte Verkehrsminister Milan Simonovsky. Dem Gesetz muss nun noch der Senat zustimmen.

  • 17.12.2005

    Starke Schneefälle haben am Samstag in etlichen Teilen Tschechiens zu Komplikationen geführt. Vor allem in höheren Lagen sind viele Straßen verschneit, für Autofahrer ist dort unbedingt Winterausrüstung erforderlich. Wegen beschädigter Leitungen waren in Mähren mehrere hundert Haushalte vorübergehend ohne Strom.

  • 16.12.2005

    Der erste Block des umstrittenen südböhmischen Atomkraftwerks Temelin hat mit der Bauabnahme durch die lokalen Behörden die Genehmigung für den regulären Betrieb erhalten. Fünf Jahre nach Beginn des Testlaufs habe man der Anlage die endgültige Genehmigung erteilt, gab das Bezirksamt in Ceske Budejovice / Budweis am Freitag bekannt. Während die staatliche Betreibergesellschaft CEZ die Entscheidung begrüßte, protestierten tschechische Atomkraftgegner. Temelin-Kritiker vor allem aus Bayern und Österreich halten das AKW für unsicher. In der Anlage ist es bislang zu mehr als 70 Störfällen gekommen.

  • 16.12.2005

    Das tschechische Abgeordnetenhaus hat am Freitag ein Gesetz über registrierte Partnerschaften von Homosexuellen verabschiedet. Es war bereits der fünfte Anlauf, um ein derartiges Gesetz zu beschließen, ähnliche Vorschläge waren in der Vergangenheit immer wieder gescheitert. Gleichgeschlechtliche Partner, die ihre Lebensgemeinschaft registrieren lassen, sollen laut dem Entwurf unter anderem das Recht haben, Erbschaften unter denselben Bedingungen abzuwickeln wie Ehepaare. Außerdem ist eine Unterhaltspflicht für die Partner vorgesehen. Die Vorlage muss noch den Senat passieren, wo die oppositionellen Bürgerdemokraten die Mehrheit haben. Diese haben im Abgeordnetenhaus großteils gegen das Gesetz gestimmt. Eingetragene Partnerschaften für Homosexuelle gibt es in 11 europäischen Ländern, Tschechien wäre der erste postkommunistische Staat, in dem es ein entsprechendes Gesetz gibt.

Pages