Negative Entwicklung in der Tourismusbranche

Touristen in Prag

Außer dem wesentlich kühleren Wetter, zumindest in unseren mitteleuropäischen Breitengraden, kann uns ein Blick in den Kalender davon überzeugen, dass der Herbst bald auch offiziell Einzug halten wird. In der Regel blickt man gerade zu diesem Zeitpunkt in der Tourismusbranche zurück und zieht Bilanz über den vergangenen Sommer. Mehr zu diesem Thema von Jitka Mladkova im folgenden Bericht.

Diese Bilanz fällt für Tschechien keinesfalls positiv aus. Den jüngsten statistischen Angaben zufolge sind die Einnahmen im Tourismussektor spürbar zurückgegangen. Die in der ersten Jahreshälfte gemachten Umsätze gelten als die niedrigsten in den letzten fünf Jahren. Ihr Rückgang im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres entspricht 13 Prozent - 500 Mlr. Kronen, das sind ca. 17. Mio Euro.

Die Mehrheit der Hoteliers und Reisebüroinhaber, die Reiseprogramme für ausländische Touristen in Tschechien vorbereiten, vertreten die Meinung, dass der Staat sehr wenig oder sogar gar nichts für den Ausbau der Tourismusbranche tue. Hier stellvertretend die Meinung des Direktors des Prager Hotels Holiday Inn, Jan Filip:

"Das ist meiner Meinung nach das größte Problem, dass unser Staat in dieser Richtung untätig ist. Schauen Sie: es ist eine ganze Reihe neuer Hotels gebaut worden, wir haben einen neuen Flugplatz, landesweit gibt es unzählige Kulturdenkmäler. Der Staat aber vertritt die Position, dass einzelne Subjekte in der Tourismusbranche alles schaffen können. Nein, das können sie nicht."

Das tschechische Ministerium für regionale Entwicklung hingegen räumt ein, dass der Staat kaum mehr für die Entwicklung der Tourismusbranche und die positive Außendarstellung des Landes hätte tun können. Als größtes Problem bezeichnet der Sprecher des Ministeriums den Mangel an Geld:

"Um Werbung für die Tschechische Republik zu machen, steht uns hierzulande ein Drittel der Mittel zur Verfügung, die in Ungarn für diese Zwecke ausgegeben werden, oder die Hälfte der Gelder, die in Polen dafür verwendet werden. Da kann man nichts machen, unser Haushalt ist nicht aufblasbar."