Neun Todesopfer bei nächtlichem Großbrand in Prag
In der Nacht auf Mittwoch brach in einem ehemaligen Bahngebäude unmittelbar neben dem Busbahnhofs Prag-Florenc ein Feuer aus. Die traurige Bilanz: neun Tote und zwei Verletzte. Es handelt sich um einen der tragischsten Brände in Tschechien in den letzten 20 Jahren.
„Aus dem Objekt wurde zwei Personen gerettet, die uns sagten, dass noch weitere Menschen in dem zweistöckigen Gebäude seien. Es war aber nicht möglich, in das Haus einzudringen. Wegen seines schlechten Zustandes und der Ausbreitung des Brandes drohte der Einsturz der Dachkonstruktion, was dann auch gegen halb zwei Uhr geschah“, so Pavlína Adamcová, die Sprecherin der Prager Feuerwehr.
Die beiden Geretteten, eine 21-jähriger Mann und eine zwei Jahre jüngere Frau, kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus, wo sie sofort an Atemgeräte angeschlossen wurden. Die anderen Personen, die sich zur Zeit des Unglücks in dem Gebäude aufhielten hatten weniger Glück, so Adamcová:„Im Verlauf der Löscharbeiten wurden sieben Tote gefunden. Um halb vier drangen Feuerwehrleute in das Gebäude ein und haben es auf seiner gesamten Länge von 100 Metern durchsucht. Gegen 20 vor vier wurde dann das achte Todesopfer dieses Großbrandes gefunden.“
Lediglich einige Bäume seien in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Schaden wurde mit 20.000 Kronen (etwa 800 Euro) beziffert. Auch Schadstoffe seien bei dem Feuer nicht freigesetzt worden, so dass zu keiner Zeit eine Gefährdung der Anwohner bestanden habe, so die Feuerwehr. Die Eingangshalle des Busbahnhofs wurde vorübergehend gesperrt. Der fahrplanmäßige Betrieb wurde dadurch jedoch nicht beeinträchtigt. Was bleibt, ist die Trauer um die neun Todesopfer und die Frage, wie das Unglück solch katastrophale Ausmaße annehmen konnte. Nach dem Abrücken der Löschteams hat die Polizei am Mittwoch mit der Untersuchung des Geländes begonnen.